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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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mit einer Axt in billigen Motelzimmern über Huren hergefallen ist? Wie war noch gleich sein Name?«
    »Ich erinnere mich nicht«, antwortete Jack und eilte über die Bodenfliesen.
    »Aber sicher doch. Keating, so hieß er. Ray Keating. Sie haben ihn den Metzger von Michigan genannt. Zutreffenderweise, möchte man meinen. Aber dass er Verse aus der Offenbarung zitiert haben soll, während er sie zu Wurst verarbeitet hat – also bitte, so was sieht man doch in jedem schlechten Horrorstreifen.«
    Jack drückte die Aufnahmetaste am Wandtelefon. Der Recorder schaltete sich ein. Er drehte die Lautstärke herunter, damit Taylor nichts hörte.
    »Ray Keating war ein Stümper. Selbst schuld, dass er schon vergessen ist. Aber Ihr Freund Miles Hamilton, der‹All-American Psycho« – tja, das ist ein Name. Schlicht und einprägsam. Er ist jetzt schon sieben Jahre lang im Irrenhaus, aber immer noch in aller Munde. Wie geht’s ihm eigentlich?«
    Jack sah Miles Hamilton auf einem Bett liegen, mit einem Buch in der Hand oder fernsehend, zufrieden mit sich und seinen Gedanken. Wut kam in ihm auf.
    »Keine Ahnung«, erwiderte er.
    »Besuchen Sie ihn denn nie?«
    »Nein.«
    »Wann haben Sie ihm diesen Spitznamen verpasst, bevor oder nachdem er Ihre Frau abgestochen hat?«
    »Die Presse hat ihn so genannt.«
    »Klar, hätte ich mir denken können. Pure Anbiederei an die bekloppte Leserschaft. Wir leben in einer traurigen Zeit, nicht wahr, Jack? Die Leute führen eine erbärmliche Trailer-Park-Existenz vor dem Altar von Jerry Springer und Ricki Lake, saufen billiges Bier, schlingen Fastfood in sich rein und vögeln Minderjährige. White Trash, dem nicht beizukommen ist. Doch ich vertraue auf meine Fähigkeiten.«
    Jack bewegte sich auf die andere Seite des Wohnzimmers zu. Der Schein der Flammen im Kamin flackerte über Zimmerdecke und Teppich.
    »Ich habe mir selbst einen Namen zugelegt«, fuhr die Stimme fort. »Der Sandmann. Was halten Sie davon? Das Monster, das ganze Familien im Schlaf auslöscht. Wie klingt das?«
    »Ich finde, der Name passt nicht zu jemandem, dessen Taten offenbar missverstanden werden.«
    »Sie reden wie ein Psychologiestudent im ersten Semester. Von Ihnen wäre doch mehr zu erwarten. Oder ist der alte Jack Casey mit seinen abwegigen Gedanken nach all den Jahren in Colorado vor die Hunde gegangen?«
    Jack blickte vom Feuer auf.
    »Und das Haus, das Sie gekauft haben, ist eine Bruchbude. Aber ich weiß, warum Sie das getan haben, Jack. Sie wollen sich in Arbeit stürzen, denn nur so können Sie die Sünden Ihrer Vergangenheit vergessen machen.«
    Der Telefonhörer drohte Jacks feuchten Händen zu entgleiten. »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Doch, das können Sie. Ich habe einen Nerv getroffen. Hinter Ihrer makellosen Fassade herrscht Chaos, so düster und reißend wie der Styx. Wie vertraut sind Sie mit der griechischen Mythologie?«
    »Von Thetis in den Fluss getaucht, wurde Achill unverwundbar.«
    »Bravo. Sein Wasser hatte nicht nur magische Fähigkeiten. Die Götter besiegelten damit ihre heiligsten Schwüre. Auch Sie müssen einen Eid schwören, Jack. Nur dann ist Taylor in Sicherheit.«
    Die Glasschiebetür fiel ins Schloss. Jack fuhr herum. Taylor kam mit den Steaks an ihm vorbei, zwinkerte ihm zu und verschwand in der Küche.
    »Versprechen Sie mir, den Fall abzutreten. Schreinern Sie stattdessen oder verbringen Sie Ihre Zeit damit, Taylor zu poppen. Egal. Hauptsache, Sie verbeugen sich ein letztes Mal und treten ab. Sie wissen genauso gut wie ich, dass Sie dieser Sache nicht gewachsen sind. Psychisch nicht.«
    Jack sah Taylor in der Nähe der Spüle stehen und sich ein weiteres Glas Wein einschenken. Er ging auf den Balkon hinaus, um sie besser im Blick behalten zu können. »Kommen wir auf Sie zu sprechen. Erzählen Sie mir von Larry Roth.«
    »Ich habe Taylor heute in der Stadt gesehen. Ich stand direkt hinter ihr in der Apotheke, als sie ihre Pillen kaufte. Sie ist wirklich umwerfend attraktiv. Dieses feste Fleisch, das makellose Gesicht und ein Lächeln, das sogar Ihr verwundetes Herz heilen könnte. Amanda hätte nicht an sie herangereicht. Ich frage mich, wie Sie entscheiden würden, wenn Sie zwischen beiden wählen müssten. Sagen Sie es nicht, Jack. Ich kenne die Antwort.«
    »Taylor ist meine Freundin und hat nichts mit dem zu tun, weshalb Sie mich angerufen haben. Kommen Sie zur Sache. Was wollen Sie?«
    »Sie ist mehr als eine Freundin, Jack. Ich habe Sie beobachtet, wie Sie ihr

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