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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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hörte ihren Atem.
    »Ich liebe dich, Jack. Egal, was passiert, ich werde dich immer lieben.«
    Durch die Musik im Hintergrund klingelte das Telefon.
    »Das wird meine Schwester sein, die mir Rachels Flugdaten durchgeben will. Bin gleich wieder da«, sagte sie und gab ihm einen Kuss.
    Jack sah sie im dunklen Wohnzimmer verschwinden. Der Projektor in seinem Kopf sprang wieder an, doch diesmal konnte er ihn sofort ausblenden. Er war noch ganz beseelt von
    (Amanda)
    der Nähe jener wunderschönen Frau, die geholfen hatte, ihn zu heilen.
    Er war jetzt ein neuer Mensch. Er hatte sich gewandelt und seine Wunden verpflastert, er lebte in einer neuen Stadt an der Seite einer neuen Frau. Er sah anders aus und fühlte sich auch anders. Es hatte keinen Zweck, über Vergangenes zu grübeln.
    Taylor kam auf den Balkon zurück und reichte ihm das schnurlose Telefon. »Für dich.«
    »Wer ist dran?«
    »Irgendjemand vom Revier. Er sagt, es sei wichtig.«
    Wahrscheinlich sein Chef. Jack hatte ihn angerufen und ihm ein paar Stichworte zur anstehenden Pressekonferenz gegeben. Nicht dass dieser darauf angewiesen gewesen wäre. Er hatte für das Morddezernat in Chicago gearbeitet und war dann nach Marblehead gekommen, um die Leitung des Reviers zu übernehmen.
    Jack ließ sich den Hörer geben. »Pass bitte auf die Steaks auf. Es dauert nicht lange.«
    Er ging ins Wohnzimmer. »Casey.«
    »Jack Casey, der FBI-Profiler? Mein Gott, ich kann kaum glauben, Sie in der Leitung zu haben.«
    Es war nicht sein Chef. Jack hatte diese Stimme nie gehört.
    »Wer sind Sie?«
    »Wie hat Ihnen gefallen, was ich mit den Dolans angestellt habe?«

VI
    Er sprach leise, rauchig und kehlig, wie jemand, der gerade einen Orgasmus gehabt hatte und noch ganz außer Atem war. Die verstellte Stimme, die über den Notruf eingegangen war, hatte anders geklungen.
    »Schön, dass ich endlich mit Ihnen sprechen kann, Jack. Ich darf Sie doch Jack nennen, oder? Uns … verbindet schließlich einiges.«
    »Wer sind Sie?«
    »Das wissen Sie.«
    »Sie könnten ein Reporter sein.«
    »Mit Verlaub, das ist lächerlich. Ich will mich mit Ihnen austauschen. Sie sehen übrigens ganz anders aus als auf den alten Fotos, scheinen kräftiger geworden zu sein, Ihr Gesicht ist schärfer geschnitten und hat ein paar Fältchen mehr. Kaum wiederzuerkennen, aber darauf legen Sie es wohl auch an, nicht wahr?«
    Jack warf einen Blick nach draußen auf Taylor. Sie stand über den Teller gebeugt und begutachtete die Steaks mit Messer und Gabel. Eins legte sie auf den Grill zurück. Sie würde wahrscheinlich bald nach ihm sehen.
    »Ich habe Sie heute vor dem Haus beobachtet. Diesmal schienen Sie gelassener zu sein, nicht so fahrig wie im vergangenen Monat. Der Typ, mit dem Sie zusammenarbeiten, dieser Bob Burke, soll, wie man hört, in seinem Fach eine Koryphäe sein.«
    Woher weiß er von Burke? Jack hatte die Zeitung noch nicht gelesen.
    »Was hält Bobby von mir?«
    »Er bezeichnet Sie als ein Arschloch«, antwortete Jack.
    Der Mann lachte tief und kollernd. »Es freut mich, dass Sie wieder zu Scherzen aufgelegt sind. Ich dachte schon, Sie hätten sich zu einem dieser Sauertöpfe entwickelt, die ihre Schuld wie ein Kreuz vor sich hertragen. Das neue Leben scheint Ihnen gut zu bekommen. Hat wahrscheinlich auch was mit Ihrer neuen Freundin zu tun, oder?«
    »Was wollen Sie?«
    »Mich mit Ihnen austauschen. Wir haben eine Menge miteinander gemein.«
    »Zum Beispiel was?«
    »Wir beide wissen, wie es ist, wenn einem von Wahnsinnigen das Liebste genommen wird. Wie es ist, ohnmächtig zu sein … und zu ertrinken.«
    »Was hat Larry Roth Ihnen angetan?«, fragte Jack.
    »Für eine Antwort darauf ist es noch zu früh.«
    »Sprechen wir über Veronica.«
    Schweigen.
    »Sie haben angerufen. Wollen mit mir sprechen. Ich bin am Apparat und höre.«
    Jack sah zu dem Telefon an der Wand in der Küche. Es hatte einen eingebauten Anrufbeantworter und eine Memo-Taste zur Aufzeichnung von Gesprächen.
    »Übrigens, das war gute Arbeit letzten Monat«, sagte die Stimme. »Clever, die Explosion auf eine defekte Gasleitung zurückzuführen. Man stelle sich vor, was passiert wäre, wenn die Bewohner von Marblehead erfahren hätten, wie die Roths tatsächlich umgekommen sind oder dass hinter der Explosion in Wahrheit drei Barren des Sprengstoffs C4 steckten.«
    Jack ging in die Küche. Taylor war immer noch auf dem Balkon.
    »Erinnern Sie sich an den Serientäter, den Sie 84 erwischt haben, den Klempner, der

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