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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Telefonanruf zünden lässt«, wiederholte Fletcher. »Raffiniert. Was wissen Sie über Semtex H?«
    »Ein Plastiksprengstoff russischer Herstellung, häufig verwendet von Terroristen.«
    »Von wem haben Sie das erfahren?«
    »Von einem Experten, der an dem Fall mitarbeitet.«
    »Ist das Büro eingeschaltet?«
    »Ich habe mich mit der Sprengstoffabteilung in Verbindung gesetzt. Die Kollegen dort untersuchen die Bombensplitter –«
    »Was sagen die Experten vom FBI zu der erstaunlich großen Menge an Sprengstoff?«
    »Darüber habe ich noch nicht mit ihnen geredet.«
    »Dann verraten Sie mir Ihre Meinung.«
    »Ich glaube, der Täter will auf Nummer sicher gehen und Ermittlungen am Tatort unmöglich machen. Mir scheint auch, dass er einen Groll auf die Polizei hat.«
    »Weil er Neun-eins-eins wählt?«
    »Ja. Und weil er mit der Zündung der Bombe so lange wartet, bis wir zur Stelle sind.«
    »Bomben sorgen für Aufmerksamkeit.«
    »Ich glaube, die will er.«
    »Warum?«
    »Er tötet aus Rache. Ich schätze, er legt es darauf an, dass sich die Medien auf ihn einschießen. Vielleicht hofft er so, der Öffentlichkeit erklären zu können, was ihm diese Leute, die er umbringt, angetan haben.«
    Fletcher legte seine Hände auf den Tisch und beugte sich vor. »Kleinstadtbullen sind in der Regel ziemlich beschränkt. Sie nicht, Detective Casey. Sie sind definitiv anders.«
    Fletcher lächelte höflich. Jack ließ ihm Zeit, seine Meinung ausführlicher zu erklären. Als Fletcher das nicht tat, erwiderte Jack: »Mir ist nicht ganz klar, worauf Sie hinauswollen.«
    »Sie haben durchaus Phantasie. Sie können Ihren Kopf gebrauchen. Und trotzdem fahren Sie den weiten Weg hierher, um mit einem Mann zu sprechen, der Ihnen völlig unbekannt ist. Sie brechen in mein Haus ein –«
    »Ich bin nicht eingebrochen.«
    »– und bitten mich um Hilfe in Ermittlungen, mit denen Sie auch ganz gut allein zurechtkommen könnten. Nein, Detective Casey, Sie sind aus einem anderen Grund hier.«
    »Wie gesagt, ich würde Sie gern als Berater engagieren. Einen Mann mit Ihrer Erfahrung könnte ich gut gebrauchen.«
    »Es steckt mehr dahinter. Manche Narben, Detective Casey, sind durchsichtiger als andere.«
    Fletcher durchbohrte ihn mit seinen Blicken. Jack fühlte sich ihnen ausgeliefert. Zuerst der Sandmann und nun dieser Kerl. Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?
    Ein Telefon läutete.
    »Vielleicht bekomme ich jetzt die Antwort, nach der ich suche«, sagte Fletcher.

    Er griff hinter sich und zog ein Handy hervor. Zumindest sah es aus wie ein Handy. Er legte es auf den Tisch und ließ mit einem Knopfdruck den Deckel aufspringen. Jack erkannte ein Display und eine kleine Tastatur. Es handelte sich also um einen kleinen Computer.
    Fletcher las, was auf dem Display stand, und nahm seine rechte Hand vom Tisch.
    »Special Agent Jack Casey.« Er blickte auf und grinste, was aber nur an seinem Mund zu erkennen war, nicht an seinen Augen, die völlig ausdruckslos blieben. »Sie sind Profiler.«
    »Das war ich. Ich habe das Büro vor Jahren verlassen.«
    In Fletchers Augen schien flüssiges Licht zu glimmen. »Warum sind Sie hier, Detective Casey?«
    »Das habe ich Ihnen bereits gesagt.«
    Plötzlich schnellte Fletchers rechte Hand in die Höhe, und ehe Jack sichs versah, spürte er die Mündung eines Pistolenlaufs mitten auf der Stirn. Es war eine Neun-Millimeter-Glock.
    »Keine falsche Bewegung, bitte. Ich will bei diesem heißen Wetter nicht sauber machen müssen.« Fletcher sprach ruhig und nach wie vor höflich.
    »Wie Sie meinen«, antwortete Jack, eher wütend als verängstigt.
    »Und jetzt geben Sie mir bitte Ihre Waffe.«
    Jack langte unter sein Jackett und legte mit dem Daumen den Sicherungshebel seiner Pistole um. Ruhig Blut, schärfte er sich ein. Ruhig Blut und nichts wie weg.
    »Gut so, legen Sie sie auf den Tisch. Und lassen Sie auch Ihre Hände daraufliegen. Brav. So, wer ist mit Ihnen gekommen?«
    »Ich bin allein.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Dann eben nicht.«
    Fletcher entsicherte seine Waffe. Jack spürte, wie sich sein Puls beschleunigte.
    Verflucht, keiner weiß, wo du bist, und dieser Wahnsinnige zielt mit einer Waffe auf dich. Sieh dich vor und reiz ihn nicht. Tu, was er sagt.
    »Ich bin wirklich allein hergekommen. Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie ja auf dem Revier in Marblehead anrufen und nachfragen. Wollen Sie die Nummer?«
    Flechters Blick schien nach innen gekehrt zu sein. Jack war sich nicht sicher,

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