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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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den Personenschutz von Zeugen angeht. Wir bringen Taylor und das Mädchen in Sicherheit und warten, bis der Spuk vorbei ist.«
    »Sie können ihre Sicherheit nicht garantieren.«
    »Aber ich garantiere Ihnen, dass es ihr an den Kragen geht, wenn wir nichts unternehmen. Ein gezielter Schuss aus der Distanz würde reichen.« Ronnie sträubte sich zu sagen, was ihm in den Sinn kam. Er tat es trotzdem. »Nach dem, was mit Ihrer Frau passiert ist, sollten Sie lieber ein bisschen realistischer vorgehen.«
    Es blieb lange still. Gut, dachte Ronnie . Vielleicht hat er’s endlich begriffen.
    »Veranlassen Sie, dass Taylors Post abgefangen wird«, wies Casey ihn an. »Ihre Leute sollen jeden Brief und jedes Päckchen röntgen.«
    Ronnie hatte zwei Männer, als Techniker von Bell Atlantic getarnt, auf der Straße postiert. Sie achteten auf jeden Transporter von FedEx und UPS, der vor Taylors Haus vorfuhr.
    »Wie wollen Sie ihr erklären, dass sie plötzlich keine Post mehr bekommt?«
    »Ich will, dass Sie ihr Haus nach Wanzen absuchen«, erklärte Jack. »Machen Sie es wasserdicht. Der Kerl darf sie weder beobachten noch belauschen können, verstanden?«
    »Kein Problem.«
    »Und bitte: äußerste Diskretion. Gehen Sie davon aus, dass er sie und ihr Haus im Auge hat.«
    »Okay. Wir warten, bis es dunkel ist, und bringen sie dann aus dem Haus.«
    »Nein, noch nicht.«
    »Verdammt, Sie müssen ihr sagen, was los ist –«
    »Erst dann, wenn das Haus abgesichert ist. Dann werde ich ihr sagen, worum es geht, und sie an einen anderen Ort bringen. Solange der Sandmann ein Auge auf sie hat, gehen wir kein Risiko ein. Basta.« Casey legte auf.
    Ronnie nahm das Handy vom Ohr. Er fühlte sich in seiner Vermutung bestätigt, dass Jack Casey nicht ganz dicht im Kopf war. Verständlich, denn wer von Berufs wegen Albträume jagte und dann auch noch gezwungen wurde, den Mord an der eigenen Frau mit anzusehen, konnte einfach nicht mehr richtig ticken und würde für den Rest seiner Tage von Gedanken und Vorstellungen geplagt werden, die ein normaler Mensch gar nicht aushalten konnte.

XIX
    Jack hatte seinen Wagen so geparkt, dass er nicht auf die schreckliche Szene in der Einfahrt blicken musste. Die Fensterscheiben waren hochgekurbelt, der Motor lief noch. Mit einem Taschentuch wischte er sich die blutverschmierten Hände sauber. Er hatte versucht, Roger Delaneys Herz bis zum Eintreffen des Krankenwagens in Gang zu halten, doch es war nichts mehr zu machen gewesen. Über das laute gleichmäßige Rauschen der Klimaanlagen hinweg hörte er die Alarmglocken am Haus schrillen.
    Jack wählte wieder Taylors Nummer und hoffte, sie zu Hause erreichen zu können. Er wollte ihre Stimme hören, nur kurz hallo sagen. Vielleicht würde er sich dann besser fühlen. Als sich der Anrufbeantworter meldete, verzichtete er darauf, eine Nachricht zu hinterlassen. Mit ihr ist bestimmt alles in Ordnung, redete er sich ein.
    Vorerst.
    Mit wenigen Handgriffen hatte der Sandmann eine Überwachungskamera in eine Bombe verwandelt. Wie würde er wohl vorgehen, wenn er tatsächlich einen Anschlag auf Taylor plante? Ihr eine Briefbombe zu schicken wäre von allen Möglichkeiten die wahrscheinlichste. Doch einfallsreich, wie er war, würde er kaum zulassen, dass man ihm in die Karten schaute. Er hatte freie Wahl und viel Zeit, um nachzudenken und Vorbereitungen zu treffen.
    Ronnie hat recht. Die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen taugen nichts. Nach den Ereignissen von heute musst du Taylor reinen Wein einschenken.
    Schön. Aber wo könnte er mit ihr reden? Schließlich wusste er, dass der Sandmann ihn beobachtete, vielleicht gerade jetzt. Der Kerl hatte sogar nach eigener Auskunft das Gespräch zwischen Mike und seiner Frau im Restaurant belauscht. Jack konnte nicht riskieren, mit Taylor an einem öffentlichen Ort zusammenzutreffen. Was, wenn der Sandmann mithörte? Was dann? Den einzigen Schutz vor einem Lauschangriff hatte Jack hier in seinem Wagen: ein von Ronnie installiertes Gerät, das wie ein Hockeypuck aussah. Es klebte an der Heckscheibe und machte die Kabine abhörsicher. Aber was nützte das? Wenn der Sandmann ihn im Gespräch mit Taylor sehen und an ihrer Miene erkennen würde, dass sie nun wusste, worum es ging … nein, viel zu riskant. Der einzig sichere Ort war ihre Wohnung. Wenn erst einmal das Haus nach Wanzen durchsucht (Jack glaubte nicht, dass es dort welche gab, aber man konnte nicht vorsichtig genug sein) und abhörsicher gemacht sein würde, wären

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