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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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sich anscheinend auf Ihre alten Talente besonnen und ticken wieder so wie früher«, fuhr der Sandmann vor. »War doch gar nicht so schwer, oder? Im Grunde kinderleicht. Wissen Sie auch, warum?«
    Jack ging auf die Straße zu und suchte in der Menge einen weißen Mann mit Handy. Er muss ganz in der Nähe sein. Er will nicht, dass ihm irgendetwas entgeht.
    »Weil das für Sie genauso natürlich ist wie Atmen.«
    Alle Anrufe an ihn, die auf seinem Handy, im Büro oder zu Hause eingingen, wurden abgefangen. So auch die auf Taylors Anschlüssen. Jack warf einen Blick auf die Uhr. Halt ihn in der Leitung.
    »Alle Augen sind auf Sie gerichtet, Jack. Wie würden die Leute wohl reagieren, wenn sie erführen, was für dunkle Gedanken und Wünsche Sie mit sich herumtragen? Glauben Sie, diese einfältigen Kleinstädter könnten die Wahrheit über Sie verkraften?«
    Die Worte waren von kalter Prägnanz und so selbstsicher vorgetragen, dass Jack unwillkürlich stehen blieb.
    »Und was ist mit Taylor? Was wird sie wohl empfinden, wenn ihr aufgeht, dass sie einen Mann mit abnormer Psyche zwischen ihre Beine lässt?«
    Worauf will er hinaus?, fragte sich Jack und ließ weiter seinen Blick über die Menge schweifen.
    »Wissen Sie, dass Ihr Freund Mike Abrams Sie für krank hält? Abrams und seine Frau sind Freitagabend essen gegangen. Sie, Jack, waren ihr Tischgespräch. Seine Frau Michelle findet Sie schlichtweg entsetzlich und würde Sie mit ihren Kindern nie allein lassen. Und Mike meint, Sie seien Ihrem Job nicht gewachsen. Er sprach immer wieder von Rückfall.«
    Jack blickte zu Mike, der wenige Schritte neben ihm stand und nach Luft schnappte, vornübergebeugt und die Hände auf den Knien.
    »Mit wem sprichst du?«, keuchte er.
    »Schade, dass Sie beschlossen haben, sich auf das Spiel einzulassen, aber es überrascht mich nicht«, meinte der Sandmann. »Sie können wohl nicht anders. Es ist unwiderstehlich für Sie. Dabei habe ich Sie gewarnt. Ich habe Ihnen wiederholt gesagt, dass ich Ihre Liebste, die Ihnen und Ihrer gescheiterten Existenz wieder Leben eingehaucht hat, aus dem Verkehr ziehen werde, wenn Sie nicht klein beigeben. Aber was tun Sie? Und was sagt dies über Ihre geistige Verfassung aus?«
    Jack wusste: Taylor war in Sicherheit, zu Hause mit ihrer Nichte und unter Aufsicht.
    Aber was, wenn sie doch in Gefahr ist –
    NEIN.
    Jack schaute auf die Uhr. Es müsste fast reichen.
    Halt ihn noch ein bisschen hin.
    »Sie hätten mich soeben töten können. Wozu der Timer?«
    »Schicht um Schicht aufzudecken ist eine äußerst befriedigende Übung«, antwortete der Sandmann. »Fangen wir damit an: Wenn Sie den Kopf nach rechts drehen, sehen Sie Marblehead Neck.«
    Jack rührte sich nicht. Er ist hier. Aber wo? Er sah nur Sonnenbrillen und entsetzte Mienen. Nirgends ein Handy. Wo zum Teufel bist du?
    Mike kam auf ihn zu. Jack deckte das Handymikro mit der Hand ab und flüsterte: »Er ist hier und beobachtet uns.« Mike rannte sofort auf die Gaffer zu, die die Straße säumten.
    »Abrams läuft in die falsche Richtung«, bemerkte der Sandmann. »Schauen Sie jetzt zum Neck.«
    Jack ging zur Straße und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Alle Gesichter waren ihm zugewandt und verängstigt.
    »Sie glauben doch wohl nicht, dass ich in Ihrem Auto sitze? Dass Sie mich finden könnten, hier am Strand? Es wird Ihnen nicht gelingen, Jack. Sie hätten auf mich hören sollen.«
    Wieder warf er einen Blick auf die Uhr. Noch ein paar Sekunden. Bleib dran. »Ich spiele Ihr Spiel nicht mit.«
    »Mein Spiel? Das ist nicht mein Spiel, Jack. Verdrehen Sie nicht alles. Ich habe Sie nicht auf den Baum geschickt. Ich war’s nicht, der Ihre Kollegen zum Haus der Dolans gerufen hat, damit sie auf die beiden Überwachungskameras aufpassen. Das waren Sie.«
    Jack hatte verstanden. Ihm wurde schlecht vor Angst. Die beiden Kameras sind Bomben, so wie die, die ich soeben ins Wasser geworfen habe. Sie werden wahrscheinlich genauso gezündet; er braucht nur den Pager anzurufen und in fünf Minuten könntest du zur Stelle sein. Vielleicht bleibt noch eine Chance, aber du musst ihn hinhalten. Er darf jetzt nicht auflegen.
    Er stieg in den Porsche. Der Motor lief noch.
    »Sie sollten Ihre vier Kollegen jetzt einmal sehen, wie sie vor dem Streifenwagen stehen. Die einen schwärmen von ihren neuen Freundinnen, die anderen von ihren kleinen Kindern – sie sind alle noch so jung. Sie sollten Barry Lentz sehen. Er zeigt gerade ein Foto von seiner zwei

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