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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Sitzungen vertraute er mir an, dass er davon träumte, Dr. Roth an ein Bett zu fesseln und zu zwingen, zuzusehen, wie er, Gabby, seiner Frau die Kehle aufschlitzte. Er wollte auch Graves in die Luft sprengen.«
    »Als ich Sie in Maine aufgesucht habe, haben Sie in meinen Akten den Namen Roth gelesen und wussten Bescheid.«
    »Bravo, Detective Casey. Sie haben also eins und eins zusammengezählt.«
    »Warum haben Sie die Verantwortlichen nicht auffliegen lassen?«
    »Ich war noch dabei, Beweise zu sammeln, als man mir auf die Schliche kam. Sämtliche Aufzeichnungen über Graves und zwei weitere Einrichtungen dieser Art wurden konfisziert. Es scheint, dass einer der Ärzte Verdacht geschöpft und Alan alarmiert hatte. Mein kleines Projekt ging ihm gegen den Strich, und darum schickte er mir drei Agenten auf den Hals.«
    Im abnehmenden Licht wirkten Fletchers Auge noch schwärzer. »Zum Glück war ich auf sie vorbereitet.«
    »Und dann sind Sie untergetaucht.«
    »So wie Sie in Marblehead.«
    »Ich halte mich nicht versteckt. Ich liebe das Meer.«
    »‹Was fehlt dir noch, du armer Wicht, was schweifst du einsam bleich umher.« Amanda wollte hier leben, stimmt’s?«
    Jack hatte den Eindruck, ihm stünden seine Gedanken auf der Stirn geschrieben, und ihm war, als ginge ein Riss durch sein Herz.
    »Sie wollte, dass Sie Ihren Job als Profiler an den Nagel hängen, hierher ziehen und eine Familie gründen. Ein ganz normales Leben führen«, sagte Fletcher.
    »Ein Jahr vor ihrem Tod haben wir hier das Wochenende vor dem Memorial Day verbracht. Ihre ehemalige Kommilitonin wohnte in der nächsten Ortschaft, in Swampscott.«
    »Das erklärt natürlich, warum sich ein intelligenter Mann wie Sie freiwillig in einem so langweiligen Kaff niederlässt. Nein, ich glaube, Sie sitzen hier Ihre selbst auferlegte Strafe ab. Aber warum haben Sie diesen Schritt nicht schon früher gemacht?«
    »Ich hatte zu viel zu tun.«
    »Es könnte aber auch sein, dass Sie den Nachgeschmack der Sache mit Slavitt noch ein bisschen auskosten wollten.«
    »Der Hamilton-Fall kam dazwischen. Die Ermittlungen stockten, also bin ich eingesprungen.«
    »Warum?«
    »Vor allem, weil ich mir Erfolg zutraute. Und ich brannte darauf. Die auf Hamilton angesetzten Profiler tappten im Dunkeln.«
    »Und Sie haben ihn unterschätzt.«
    Jack verzog keine Miene. Er sah seinem Gegenüber in die Augen. »Ja.«
    »Wie sind Sie ihm auf die Spur gekommen?«
    »Über eine zwanzigjährige Frau, die Tochter eines Senators. Sie wurde in der Wohnung ihrer Eltern in Washington tot aufgefunden, das heißt, einzelne Körperteile von ihr lagen in verschiedenen Zimmern. Eine Signatur, die mit anderen Verbrechen in Zusammenhang zu bringen war. Unter dem Bett fand ich den Korken einer Weinflasche. Der Senator und seine Frau tranken nicht, und das Mädchen reagierte allergisch auf Alkohol.
    Der Wein stammte, wie sich leicht ermitteln ließ, von einem renommierten Weingut in Frankreich. Die Familie Hamilton kaufte davon jedes Jahr mehrere Kisten.
    Ich bin zu ihm nach North Carolina gefahren. In seinem Haus wurde gerade eine Party gefeiert. Ich stellte ihm ein paar Fragen bezüglich der jungen Frau. Er kannte sie, wie ich vermutet hatte. Sie verkehrten in denselben gesellschaftlichen Kreisen. Er war sehr höflich, ganz Gentleman. Wie’s der Zufall wollte, führte er mich in seinen Weinkeller, um ungestört mit mir reden zu können. Da sah ich den Wein und muss wohl sehr verblüfft reagiert haben.«
    »Er ahnte Ihren Verdacht.«
    »Vielleicht. Dieser Moment ist mir tausendmal durch den Kopf gegangen, aber ich habe immer noch keine Antwort darauf.«
    »Haben Sie ihn sofort festgenommen?«
    »Nein. Ich habe mich für seine Auskünfte bedankt und bin gegangen.«
    »Um einen Haftbefehl gegen ihn ausstellen zu lassen?«
    Jack zögerte. »Nein.«
    »Verstehe. Wozu auch den Amtsweg einschlagen, wenn Sie doch in privater Mission unterwegs waren.«
    »Ich wollte weitere Beweise sammeln. Hamilton hatte einen riesigen Besitz. Er war stinkreich und unterhielt beste Beziehungen. Ihm gehörte eine äußerst renommierte Anwaltskanzlei. Wenn ich ihn an jenem Abend festgenommen hätte, wäre er auf Kaution sofort freigekommen, und die Beweislage gegen ihn hätte nicht einmal für eine Anklage gereicht.«
    »Sie brauchen mir nichts vorzumachen. Ich weiß, was in Ihnen schwelt. Die Frage ist, wissen Sie es auch?«
    »Ich hätte den Haftbefehl beantragen sollen, hab’s aber nicht getan«, gab Jack mit

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