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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Schuss gehört zu haben. Er will, dass wir das Haus stürmen und die Bombe aktivieren.«
    »Im ersten Fall, bei den Roths, da war der Mann noch am Leben, als Sie reingegangen sind, stimmt’s?«
    Jack blieb stehen und warf einen Blick über die Schulter zurück auf das Haus. War es möglich, dass der Sandmann ein Mitglied der Familie verwundet und sterbend zurückgelassen hatte, damit es die Polizei ins Haus lockte? Der Gedanke ließ ihn erschaudern.
    »Hat Roger Beaumont Ihnen seine Handynummer durchgegeben?«
    »Ja, wir haben ihn auch anzurufen versucht, aber er hat nur noch vor Schmerzen geschrien, und dann war der Akku leer.«
    »Scheinbar.«
    »Seine Anrufe … waren ziemlich überzeugend.«
    Kein Zweifel. »Stehen irgendwelche Fenster im Obergeschoss offen?«
    »Nein, sie sind alle geschlossen und die Vorhänge vorgezogen. Wir haben auch niemanden schreien oder um Hilfe rufen hören.«
    »Die Beaumonts sind tot.«
    »Aber davon können Sie nicht mit Sicherheit ausgehen.«
    »Aber in einem bin ich mir sicher: Wenn wir, ohne zu wissen, wo die Bombe steckt oder wie sie gebaut ist, reingehen, wird das Haus in die Luft fliegen und womöglich alles ringsum dem Erdboden gleichgemacht. Die erste Bombe wurde durch eine Lichtschranke aktiviert; als ich sie passierte, schaltete sich der Zeitzünder ein. Die zweite Bombe wurde über einen Telefonanruf zur Explosion gebracht. Wer weiß, was sich dieser Wahnsinnige diesmal ausgedacht hat.« Jack warf einen Blick auf die Straße, ohne das Gesicht zu heben. »Wo ist Burke?«
    »Keine Ahnung. Wir warten auch schon die ganze Zeit auf ihn.«
    Scheiße. Nach Duffys Anruf hatte sich Jack sofort mit Burkes Büro in Verbindung gesetzt und von seiner Sekretärin die Auskunft erhalten, dass er nach Dorchester gerufen worden sei; man habe dort eine Rohrbombe im Briefkasten eines Apartmenthauses gefunden. Sowohl sein Pager als auch das Handy seien ausgeschaltet, aber sie werde jemanden losschicken, um ihm die Nachricht persönlich zu übermitteln.
    »Was ist mit dem FBI? Haben Sie einen Mann namens Alan Lynch gesehen?«
    »Nein«, antwortete Duffy. »Rechnen Sie damit, dass die Feds hier aufkreuzen?«
    »Sie sind wahrscheinlich schon unterwegs. Ich würde sie lieber aus dieser Sache heraushalten.«
    Duffy erwiderte nichts.
    »Haben Sie ein Problem damit?«, fragte Jack.
    Duffy massierte sich das Kinn. »Hören Sie, ich will ganz offen sein. In dem Haus ist eine Bombe, vielleicht auch noch jemand, der seine letzten Atemzüge macht. Ich bin ziemlich ratlos. Und dann sind da noch all die Nachbarn. Sie erwarten von mir, dass ich eine Entscheidung treffe. Aber ich kann nur an diese verfluchte Bombe denken, an das mit C4 oder Semtex vollgepackte Haus. Ich war zweimal in Vietnam, habe in Roxbury als Cop gearbeitet und bin so oft angeschossen worden, dass ich schon längst nicht mehr mitzähle. Ich habe keine Angst um mich. Wovor ich Angst habe, ist, dass ich für den Rest meines Lebens eine Entscheidung bereuen muss, die Dutzenden von Menschen das Leben gekostet hat. Schauen Sie sich um. Überall Kinder und Halbwüchsige.«
    »Was wollen Sie mir damit sagen?«
    Duffy zog ein letztes Mal an der Zigarette und schnippte die Kippe in den Wind.
    »Entscheiden Sie«, antwortete er, einen Schwall Rauch ausstoßend. Er griff nach der Zigarettenpackung in der Hemdtasche. »Die ganze Sache ist mir eine Nummer zu groß. Ich tue, was Sie von mir verlangen, aber Sie übernehmen das Kommando.«
    Jack wollte etwas entgegnen, bemerkte aber dann, dass Duffy den Kopf gedreht und mit halb zusammengekniffenen Augen in die Menge hinter ihnen starrte. Jack folgte seinem Blick und sah einen schwergewichtigen Mann mit khakifarbener Hose, blauem Hemd und Krawatte herbeieilen. Sein Gesicht war kreidebleich und schweißnass. Schnaufend rannte er auf Duffy zu.
    »Was ist los, Frank?«
    »Der Junge, Eric Beaumont. Duff, der Junge sagt, dass er aus dem Haus anruft.«

XXXIII
    Duffys Zigarette rutschte aus dem Mundwinkel. »Unmöglich«, sagte er. »Das kann gar nicht sein. Das Telefon ist abgestellt.«
    »Er ruft über Handy an und hat panische Angst«, erwiderte der Beamte.
    »Über das Handy seines Vaters? Der Akku ist leer. Er hat mir gesagt –«
    »Aber wir wissen nicht, ob es wirklich der Vater war, oder?«
    Duffy und der Beamte sahen Jack an, der auf das Haus starrte und dachte: Eine Falle. Der Sandmann kann Tonfall und Höhe seiner Stimme verändern. Vielleicht gibt er sich diesmal als Kind aus. Er will uns ins Haus

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