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Scriptum

Scriptum

Titel: Scriptum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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hierher zurückkehren und schließlich
     die restlichen Abschnitte entschlüsseln.
    Er warf nochmals einen Blick auf das rot markierte Datum auf dem Kalender.
    Ein Datum, das sich seinem Gedächtnis unauslöschlich eingebrannt hatte.
    Ein Datum, das ihm auf immer unvergesslich bleiben würde.
    Er hatte eine kleine, wichtige, sehr schmerzliche Pflicht zu erfüllen. Danach würde er, wenn alles glatt lief und er das Manuskript
     vollständig entschlüsselt hatte, die Mission fortsetzen, die ihm ein so maßlos ungerechtes Schicksal aufgebürdet hatte.

KAPITEL 27
    Monsignore De Angelis saß in dem unbequemen Rattansessel, der zu der spartanischen Einrichtung seines Zimmers im obersten
     Stock des recht anspruchslosen Hotels an der Oliver Street gehörte, in dem die Diözese ihn für die Dauer seines Aufenthalts
     in New York untergebracht hatte. So übel war es hier im Grunde gar nicht, denn das Hotel befand sich in für ihn günstiger
     Lage, nur wenige Straßenblocks östlich vom Federal Plaza. Die Aussicht auf die Brooklyn Bridge, die sich von den oberen Etagen
     aus bot, war fraglos dazu angetan, in den Herzen der Puristen, die sonst in diesen Zimmern logierten, alle möglichen gefühlsduseligen
     Vorstellungen über die Stadt auszulösen. An ihn jedoch war diese Aussicht vergeudet.
    Momentan war seine Gemütsverfassung alles andere als puristisch.
    Nach einem kurzen Blick auf die Uhr klappte er sein Handy auf und rief Rom an. Kardinal Rienzi meldete sich. Nach anfänglichen
     Bedenken, Kardinal Brugnone um diese Zeit zu stören, gab er am Ende doch nach, ganz wie De Angelis vermutet hatte.
    «Sagen Sie mir, dass Sie gute Neuigkeiten haben, Michael», sagte Brugnone und räusperte sich.
    «Die Leute vom FBI machen Fortschritte. Einige der gestohlenen Gegenstände konnten sichergestellt werden.»
    «Das ist doch ermutigend.»
    «Allerdings. Das FBI und die New Yorker Polizei halten Wort und bündeln beträchtliche Ressourcen auf den Fall.»
    «Was ist mit den Räubern? Hat man noch einen von ihnen verhaften können?»
    «Nein, Eure Eminenz», antwortete De Angelis. «Der Mann, den man in Gewahrsam genommen hatte, ist verstorben, bevor man ihn
     vernehmen konnte. Ein zweites Mitglied der Bande ist ebenfalls ums Leben gekommen, bei einem Brand. Ich habe heute mit dem
     Agenten gesprochen, der die Ermittlungen leitet. Die Ergebnisse der gerichtsmedizinischen Untersuchungen stehen zwar noch
     aus, aber er ist der Ansicht, der Mann könnte ermordet worden sein.»
    «Ermordet. Wie schrecklich», seufzte Brugnone, «und wie tragisch. Ihre Habgier wird ihnen zum Verhängnis. Sie machen sich
     gegenseitig die Beute streitig.»
    Der Monsignore zuckte die Achseln. «So könnte es scheinen, ja.»
    Nach kurzem Schweigen sagte Brugnone: «Natürlich gibt es noch eine andere Möglichkeit, Michael.»
    «Daran habe ich auch schon gedacht.»
    «Der Hauptdrahtzieher könnte sich lästiger Mitwisser entledigen.»
    De Angelis nickte kaum wahrnehmbar. «Genau das ist meine Vermutung.»
    «Das ist ungünstig. Wenn er erst als Letzter übrig ist, wird er noch schwieriger zu finden sein.»
    «Jedem unterlaufen Fehler, Eure Eminenz. Wenn es bei ihm erst so weit ist, werde ich dafür sorgen, dass uns das nicht entgeht.»
    De Angelis konnte hören, wie der Kardinal unbehaglichauf seinem Sessel herumrückte. «Mir ist nicht wohl bei dieser Entwicklung. Können Sie nicht irgendetwas unternehmen, um die
     Dinge zu beschleunigen?»
    «Das liefe, nach Verständnis des FBI, auf unbefugte Einmischung hinaus.»
    Brugnone schwieg ein Weilchen. Dann entschied er: «Nun, verärgern Sie das FBI vorläufig nicht. Aber Sie müssen dafür Sorge
     tragen, dass wir immer über den neuesten Stand der Ermittlungen im Bilde sind.»
    «Ich tue mein Bestes.»
    Brugnones Stimme nahm einen beschwörenden Unterton an. «Sie verstehen doch, wie wichtig das ist, Michael. Es ist unbedingt
     erforderlich, dass wir
alles
zurückerhalten, ehe unwiderruflicher Schaden angerichtet werden kann.»
    De Angelis wusste nur zu gut, worauf der Kardinal anspielte. «Selbstverständlich, Eure Eminenz», erwiderte er. «Ich verstehe
     vollkommen.»
    Nach Beendigung des Telefonats blieb De Angelis noch eine Weile in dem Sessel sitzen und dachte nach. Dann kniete er neben
     dem Bett nieder, um zu beten; nicht um ein Eingreifen des Himmels betete er jedoch, sondern darum, nicht aus eigener Schwäche
     zu versagen.
    Dazu stand viel zu viel auf dem Spiel.

KAPITEL 28
    Der Umschlag mit den

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