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Scriptum

Scriptum

Titel: Scriptum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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in dem dunklen Gang wider. De Angelis erstarrte und lauschte angestrengt, ob er jemanden aufgestört hatte.
     Am anderen Ende des Ganges machte er vage eine Tür aus. Plötzlich ertönte dahinter ein gedämpftes Poltern, dann näherten sich
     leise Schritte. Der Monsignore drückte sich eng an die Wand und hob seine Pistole. Die Schritte kamen näher, er hörte die
     Klinke knarren, doch dann schwang die Tür nach innen auf statt nach außen, und er sah nichts als Dunkelheit. Er selbst war
     nun derjenige, der im Licht stand.
    Für einen sicheren Rückzug war es zu spät, und ohnehin lag es nicht in der Natur des Monsignore, Gefahren aus dem Weg zu gehen.
     Also stürzte er sich kurz entschlossen vorwärts in die finstere Öffnung.
     
    Die Pistole fest umklammert, starrte Vance aus dem Schutz der Dunkelheit dem Eindringling entgegen. Er erkannte ihn nicht,
     glaubte jedoch einen römischen Kragen zu sehen; ein Anblick, der ihn zögern ließ.
    Im nächsten Moment machte der Mann einen Satz vorwärts. Vance brachte hastig seine Waffe in Anschlag,aber noch ehe er abdrücken konnte, riss ihn der Fremde auch schon zu Boden, und die Pistole glitt ihm aus der Hand. Der Gang
     war schmal und niedrig. Vance stützte sich an der Wand ab, um wieder auf die Beine zu kommen, aber der andere Mann war ihm
     an Kraft deutlich überlegen, und so ging er erneut zu Boden. Dabei rammte er heftig ein Knie nach oben, woraufhin ein gequältes
     Stöhnen ertönte und eine weitere Pistole scheppernd auf den Steinboden fiel, diesmal die des Fremden. Doch der Angreifer hatte
     sich rasch wieder erholt und traf ihn heftig mit der Faust am Kopf.
    Der Schlag war zwar schmerzhaft, reichte aber nicht aus, um Vance außer Gefecht zu setzen. Im Gegenteil brachte er ihn in
     rasende Wut. Zum zweiten Mal an diesem Tag drohte jemand seine Pläne zu durchkreuzen, erst Tess Chaykin, nun dieser Fremde.
     Vance stieß erneut mit dem Knie zu, dann ging er mit den Fäusten auf den anderen los. Was ihm dabei an Technik und Übung fehlte,
     machte er mit der Heftigkeit seines Zornes wett. Nichts und niemand hatte das Recht, sich ihm in den Weg zu stellen.
    Der Eindringling wehrte die Schläge gekonnt ab und wich zurück, wobei er über ein paar Holzbohlen stolperte. Vance erkannte
     seine Chance und versetzte dem Mann einen kräftigen Tritt gegen das Knie. Dann hob er hastig seine Pistole auf, zielte und
     drückte ab. Noch bevor die Kugeln durch die Luft pfiffen, warf sich der Fremde blitzschnell zur Seite. Es folgte ein Aufschrei
     – vermutlich hatte ein Geschoss sein Ziel erreicht. Der Fremde wich weiter zurück und erreichte stolpernd den Altarraum.
    Vance zögerte.
    Sollte er den Fremden verfolgen, herausfinden, wer er war, und ihm den Rest geben? Doch im nächsten Moment hörteer vom anderen Ende des Kirchenschiffes her ein Geräusch. Der Mann war nicht allein.
    Vance entschied, lieber zu verschwinden. Er machte auf dem Absatz kehrt und eilte zurück zu der Falltür, unter der sein Kellerraum
     verborgen lag.

KAPITEL 36
    Tess hörte einen Schuss, gefolgt von einem Aufschrei. Jemand war verletzt worden. Dann näherten sich hastige Schritte der
     Falltür. Sie wusste zwar nicht, ob es Vance war oder jemand anders, aber ganz sicher würde sie nicht tatenlos dastehen und
     warten, bis sie es erfuhr.
    Sie eilte zum Tisch, schnappte sich ihre Handtasche und zog das Handy hervor. Im Halbdunkel des Kellers strahlte das Display
     grell wie Scheinwerferlicht, doch es zeigte lediglich an, dass sie im Keller keinen Empfang hatte. Was ihr ohnehin nicht viel
     genützt hätte, denn sie kannte die Nummer vom FBI nicht auswendig. Sie hätte zwar den Notruf wählen können, doch es hätte
     zu lange gedauert, ihre Situation zu erklären. Außerdem hatte sie keine Ahnung, wo sie sich befand.
    Hilfe, ich bin in einem Keller irgendwo in der Stadt.
    Glaube ich.
    Großartig.
    Tess war noch immer ziemlich benommen, und ihr Herz schlug vor Aufregung so heftig, dass sie das Blut in den Ohren rauschen
     hörte. Als sie sich hektisch umsah, fiel ihr Blick erneut auf die vernagelte Luke hinter dem Tisch. Kurz entschlossen fegte
     sie mehrere Bücherstapel zu Boden, kletterte auf den Tisch und zerrte an den Brettern, die die Öffnungverdeckten. Vergebens, sie ließen sich nicht losreißen. Verzweifelt hämmerte sie dagegen, aber das Holz war zu stark. Dann
     hörte sie, wie die Kellertür geöffnet wurde. Als sie sich umwandte, tauchten auf der Stiege gerade ein Paar Füße aus

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