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Scudders Spiel

Scudders Spiel

Titel: Scudders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.G. Compton
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langweilige, gesundheitsschädliche Arbeiten taten? Bloß, daß sie von ihren Hausdrachen wegkommen konnten?«
    »Es gab andere Dinge. Für manche Leute war es alles, was sie hatten. Das Leben war ernst, sie wußten, daß sie sich den Unterhalt verdienen mußten. Im Schweiße ihres Angesichts.« Seine Stimme hob sich. »Heute ist alles bloß noch verdammte Spielerei.«
    »Es war immer ein Spiel, wenn auch ein gefährliches. Erst in unseren Tagen brauchen die Verlierer nicht zu verhungern. Und niemand muß spielen, wenn er nicht mag.«
    »Nicht mag … nicht mag …« Seine Augen blickten wild, sein ganzer Körper zuckte. »Ist das für dich Leben – tun, was du magst?«
    »Nun, ich glaube ganz gewiß nicht an den Adel der Arbeit, wenn du das meinst.«
    »Und du denkst, die Leute seien ohne Arbeit glücklicher?«
    Pete hielt inne. Er wollte gerecht sein. »Glück ist ein großes Wort. Ich …«
    »Richtig, mein Sohn.« Plötzlich war der alte Mann ruhig, blickte aufmerksam auf sein Gesicht herab. »Richtig – da hast du es.«
    Pete blieb still. Endlich hatten sie gesprochen, als Menschen, Vater und Sohn, zum allerersten Mal. Zu seiner eigenen Verblüffung verspürte er den Wunsch, die Hand des alten Mannes zu ergreifen. Aber Scudder machte ihm Angst. Scudder machte sich etwas daraus, mehr als jeder andere, den er kannte.
    Sein Vater wandte sich weg. »Hör mal, Junge, du könntest mir helfen, die restlichen Kartons heraufzutragen.«
    Er ging hinaus in den Korridor, ohne auf eine Antwort zu warten. Pete stand auf und ging ihm nach. Er fühlte sich unzulänglich. Es hatte einen Augenblick gegeben, da er hätte zupacken können: Bomben, Vater? Weil du die Welt so sehr haßt? Bomben? Aber er hatte es nicht gewagt. Es war zu früh. Es gab noch einleitende Züge zu machen, auf beiden Seiten. Und vielleicht wollte er es in Wirklichkeit nicht einmal wissen.
    Sie hoben Kartons aus dem Kofferraum von Scudders Wagen und trugen sie hinauf. Es schien eine Menge Material zu sein, für einen Mann, der nur die üblichen Reparaturarbeiten verrichtete. Aber Pete stellte keine Fragen. Scudder würde mit irgendeiner Geschichte aufwarten. Und zu diesem frühen Zeitpunkt, vor den einleitenden Zügen, wollte er es vielleicht nicht so genau wissen.
    Und dann war Essenszeit.
    Wieder unten, auf dem Weg zur Küche, hörte Pete Frauenstimmen. Seine Mutter hatte eine Besucherin, und er beschleunigte seinen Schritt bei dem Gedanken, daß es Grace sein könnte. Nach der Vormittagsarbeit, und Scudder, und seinen eigenen Unzulänglichkeiten, hätte er Grace brauchen können. Er hätte gern wieder mit einfachen Dingen zu tun gehabt. Aber sie war es nicht. Die Besucherin war Millie Carter.
    Scudder setzte sich an den Tisch. »Mittagessen«, sagte er.
    Maudie stand am Herd und rührte in etwas Heißem und Gewürztem. »Millie ist gerade vorbeigekommen«, erklärte sie.
    Scudder schenkte sich aus einem irdenen Krug Bier ein, grunzte.
    Pete tat, was er konnte. »Morgen, Mrs. Carter.«
    »Morgen, Pete.« Sie lächelte ihn an. Er sah, daß sie geweint hatte: ihre Wangen waren fleckig, die Augen gerötet. »Maudie sagte, du hättest gearbeitet.«
    »Nur ein paar Stunden. Man muß im Spiel bleiben.« Er lächelte verlegen. Die Millie Carters dieser Welt weinten nicht.
    »Millie wollte dich sprechen«, sagte seine Mutter. »Ich sagte ihr, du hättest noch eine Weile zu tun.«
    Scudder trank sein Bier, blickte zu der Wanduhr aus Mahagoni auf. »Bist in Rückstand geraten, wie?«
    »Nicht so, daß es auffallen würde.« Maudie bückte sich ohne Eile, um Teller aus dem Backofen zu nehmen.
    Pete verschränkte die Arme, ließ sie wieder sinken, steckte die Hände in die Hosentaschen. »Sie wollten mich sprechen, Mrs. Carter?«
    »Nun ja …« Millies Blick ruhte auf Scudder. »Vielleicht sollte ich später wiederkommen.«
    Maudie wandte sich zu ihr um. »Das Haus ist groß«, sagte sie, »und Chili wird nicht schlecht.«
    Pete befolgte den Wink. »Sie wollten mich sprechen?« Er zog sich zur Tür zurück. »Sie wollten mich sprechen, Mrs. Carter.«
    Millie merkte auf, löste ihren Blick von dem alten Mann. »Das ist wirklich nett von dir, Pete.«
    »Nicht der Rede wert, Mrs. Carter.« Er führte sie durch das Speisezimmer hinaus in einen der riesigen, mit Sofas ausgestatteten Gesellschaftsräume. Als die Küchentür hinter ihnen zufiel, hörte er seine Mutter ruhig sagen: »Du hast nicht mehr Manieren als ein Iltis, Scudder Laznett.«
    Er fand das Erkerfenster

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