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Scudders Spiel

Scudders Spiel

Titel: Scudders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.G. Compton
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würde. Wenn Nancy Carmel herumfragte, dann mußte Schindler hoch oben auf ihrer Liste stehen. Und der Golfverband war ein Haufen alter Philister; wenn sie keine energieverstärkten Schläger mochten, dann war anzunehmen, daß sie erst recht keine synthetischen Golfplätze mit Kunstbäumen wollten. Aber ihre Entscheidung würde erst in weiteren vierundzwanzig Stunden Allgemeingut sein, und bis dahin war völlig offen, was Schindler ihr erzählen würde.
    Aber wenn nicht synthetische Golfplätze, was dann? Rennbahnüberdachungen waren der letzte Schrei. Das Material war nicht dafür geeignet, aber vielleicht konnte sie genug darauf abladen und dann aussteigen. Pete mochte Nancy Carmel und wünschte ihr Glück. Wenn sie nur eine andere Agentur finden könnte …
    Schindler war, charakteristisch für ihn, unverzagt, obwohl ihm die Entscheidung des Nationalen Golfverbandes vorlag. Er wollte sie anfechten und zitierte dazu die erst vor kurzem erfolgte Genehmigung von Sprungskiern mit Leitflossen durch den Skiverband. Es war nicht gerade eine Parallele, aber er meinte, es lohne sich, eine Anfechtungsklage einzubringen. Und unterdessen versuchte er es im Ausland – europäische Golfspieler seien, wie er meinte, weit weniger doktrinär. Und er hatte eine Idee, in den australischen Markt einzubrechen, wo er das ganze Jahr durch verkaufen konnte. Außerdem setzte er sich für die erweiterte Vierundzwanzig-Monate-Meisterschaft ein, was ihm Zeit geben würde, ein Verkaufsnetz aufzubauen. Pete mußte ihm sagen, daß es zu spät war – zweijährige Eintragungen mußten bis Ende Mai vorliegen. Schindler blieb sich selbst treu und sagte, es lägen besondere Umstände vor und er werde bei der Spielzentrale um eine Sondergenehmigung einkommen. Pete sagte ihm, das stehe ihm frei, und brach das Gespräch ab.
    In zehn hektischen Minuten hatte es kein Zeichen von Nancy gegeben. Pete befürchtete, daß sie sich auf ihre Banken konzentrierte, statt auf die Frage, ob jemand Interesse an ihrem Produkt hatte. Die Geldleute herumzukriegen, war für jemanden wie Nancy Carmel viel spannender. Er seufzte bei dem Gedanken, daß er düstere Stimmung verbreiten sollte und daß er Schindler, der etwas davon hätte vertragen können, gerade ungestraft gelassen hatte. Er begann sich zu engagieren. Höchste Zeit, daß er auf sich achtgab.
    Der Vormittag verging: zwanzig Spieler, die meisten von ihnen Mitläufer. Funken flogen nur einmal, als der Mann von Polymetric-Lederwaren auf einer Bildschirmkonfrontation mit der vom geschäftlichen Aufwind begünstigten Sportkleidung-Verkaufsgesellschaft bestand. Er wollte sie überreden, ihn durch eine Beteiligung gegen die drohende Übernahme durch Bettaball zu unterstützen. Es gelang ihm nicht. Er brüllte herum und fuchtelte mit den Armen, dann erklärte er in der Wut seinen Rücktritt von den Spielen. Pete sagte ihm, er solle es sich noch einmal überlegen.
    Gegen zwölf Uhr kam Scudder unter einem riesigen Karton mit Schaltkreisen und Ersatzteilen hereingeschwankt. Auf dem Bildschirm war Carlton Mathis, ein Englischprofessor mit dem Verstand eines Buchhalters und Beteiligungen in allen Zweigen des Handels. Er war in einer fünfjährigen Meisterschaftsperiode, und sein Zielgebiet war noch nicht ausgewählt. Pete stellte seinen Vater vor.
    »Scudder spielt nicht«, warnte er Mathis.
    Mathis musterte den alten Mann über die Brillengläser hinweg. »Und was ist Ihr Geschäft, Mr. Laznett?«
    Scudder setzte den Karton ab, richtete sich auf und zog ostentativ an seinem Hosenlatz. »Elektronik. Die anderen machen sie kaputt, ich richte sie.«
    »Das ist sehr interessant.« Mathis, konservativ gekleidet, wie es sich für einen Professor gehörte, sah eine Gelegenheit, eine Hand an den Puls des Volkes zu legen. »Sagen Sie, Mr. Laznett, Sie müssen viel herumkommen – was sehen Sie als die hauptsächliche Freizeitaktivität der Zukunft?«
    Scudder zögerte nicht. »Hühnerhaltung.«
    »Wie bitte?«
    »Diese herumlaufenden Dinger mit Schnäbeln und Federn. Vielleicht kennen Sie sie nicht.«
    »Ich dachte mehr an die Freizeitspiele, die sportlichen Aktivitäten, diese Art von …«
    »Ich habe ein gutes Dutzend um die Ecke. Das sollten Sie mal sehen – an einem Ende Küchenabfälle hinein, am anderen Ende Eier heraus. Dem Hausbesitzer gefällt es nicht, aber er kann mir den Buckel hinunterrutschen. Kennen Sie Eier, Mr. Matthews?«
    »Selbstverständlich kenne ich Eier, und mein Name ist Mathis.«
    »Dann verstehen

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