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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Schädel. Schlagartig wurde der Teblor wütend. Er streckte den rechten Arm aus, riss einem Arak die Kette aus der Hand und drosch sie mit voller Wucht seinem Angreifer ins Gesicht. Der Mann schrie auf.
    Die anderen stürzten sich auf den Teblor, schwangen ihre Knuten -Hämmer aus schwarzen, zu Zöpfen geflochtetenen Haaren –, bis Karsa bewusstlos zu Boden stürzte.
    Als er das Bewusstsein wiedererlangte, brach bereits der Abend herein. Er war auf eine Art Schlepptrage gebunden worden, die gerade von einem Gespann langbeiniger, schlanker Pferde losgemacht wurde. Karsas Gesicht bestand nur noch aus blauen Flecken, seine Augen waren praktisch zugeschwollen, seine Zunge und die Innenseite seiner Wangen von seinen eigenen Zähnen zerbissen. Er schaute auf seine Hände hinunter. Sie waren blau, die Fingerspitzen wurden bereits schwarz. Totes Gewicht am Ende seiner Arme. Genau so tot wie seine Füße.
    Die Stammeskrieger schlugen ein kleines Stückchen von der Küstenstraße entfernt ein Lager auf. Im Westen war am Rande des Horizonts der matte gelbliche Schimmer einer Stadt zu sehen.
    Die Arak hatten ein halbes Dutzend kleiner, so gut wie rauchloser Feuer entfacht, die sie mit einer Art Dung nährten. Karsa sah den Sklavenmeister und Damisk zwanzig Schritte entfernt bei einer Gruppe von Stammeskriegern hocken. An der Feuerstelle, die dem Teblor am nächsten war, wurden Knollen und Fleischstücke auf Spießen gebraten.
    Torvald saß in der Nähe und werkelte im Zwielicht an irgendetwas herum. Keiner der Arak schien den beiden Sklaven auch nur die geringste Beachtung zu schenken.
    Karsa zischte.
    Der Daru blickte zu ihm herüber. »Ich weiß nicht, wie’s dir geht«, flüsterte er, »aber mir ist es verdammt heiß. Ich muss aus diesen Klamotten raus. Ich bin mir sicher, du denkst genauso. Ich komme gleich rüber und helfe dir.« Ein schwaches Geräusch erklang – Nähte, die aufgerissen wurden. »Endlich«, murmelte Torvald und streifte seine Tunika ab. Nackt begann er, näher zu Karsa heranzukriechen. »Mach dir nicht die Mühe und versuch etwas zu sagen, mein Freund. Ich bin überrascht, dass du überhaupt atmen kannst, so wie sie dich zusammengeschlagen haben. Wie auch immer, ich brauche deine Kleider.«
    Er kam an die Seite des Teblor, warf den Stammeskriegern einen kurzen Blick zu – keiner hatte ihn bemerkt – und begann dann an Karsas Tunika zu zerren. Es gab nur eine einzige Naht, und die war schon an einigen Stellen aufgerissen. Während er zog und zerrte, fuhr Torvald flüsternd fort: »Kleine Feuer. Kein Rauch. Sie haben das Lager in einer Senke aufgeschlagen, trotz der Insekten. Unterhalten sich murmelnd, sehr leise. Und dann das, was Silgar vorhin gesagt hat, der dumme Prahlhans – hätten die Arak ihn verstanden, hätten sie ihm wahrscheinlich auf der Stelle die Haut abgezogen. Nun, seine Dummheit hat mich auf eine geniale Idee gebracht, wie du schon bald sehen wirst. Zwar wird sie mich wahrscheinlich das Leben kosten, aber ich schwöre, dass ich selbst als Geist hier bleiben werde, um zuzusehen, was hier geschieht. Ah, geschafft. Hör auf zu zittern, damit machst du es mir nicht gerade leichter.«
    Er zog Karsa die zerfetzte Tunika aus und nahm sie mit zu der Stelle, an der er ursprünglich gehockt hatte. Dann riss er Gras aus, bis er zwei große Haufen hatte. Er verknotete die Tuniken zu zwei Bündeln und stopfte sie mit dem Gras voll. Nachdem er Karsa noch einmal angegrinst hatte, kroch er zur nächsten Feuerstelle, zerrte dabei die Bündel hinter sich her.
    Er warf sie in die glimmenden Dungstückchen, zog sich dann zurück.
    Karsa schaute zu, wie zunächst das eine Bündel Feuer fing, dann das andere. Flammen loderten in die Nacht, ein Funkenregen und schlangengleiche, glimmende Grasstreifen wirbelten durch die Luft.
    Schreie wurden unter den Arak laut, Gestalten rannten herbei, versuchten Erde aufzuheben, doch davon gab es kaum etwas in der Senke, nur Kieselsteine und harten, von der Sonne getrockneten Lehm. Pferdedecken wurden herbeigebracht und über die lodernden Flammen geworfen.
    Die Panik, die die Stammeskrieger jetzt ergriff, sorgte dafür, dass die beiden Sklaven praktisch unbeobachtet blieben, während die Arak hastig das Lager abbrachen, die Vorräte wieder einpackten und ihre Pferde sattelten. Die ganze Zeit hörte Karsa immer mal wieder ein einziges Wort, das öfters wiederholt wurde. Ein Wort, das voller Furcht ausgesprochen wurde.
    Gral.
     
    Silgar tauchte auf, während die Arak

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