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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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drei Soldaten waren bei ihnen. Ein halbes Dutzend Armbrustschützen saß in der Nähe, die Waffen auseinander genommen in ihrem Schoß. Zwei Mann standen Wache, die Gesichter der Ebene zugewandt, der eine leicht versetzt hinter dem anderen. Der Soldat, der Karsa am nächsten war, hielt ein blankgezogenes Kurzschwert in der Hand und trug einen runden Schild, sein Kamerad, sechs Schritt hinter ihm, einen gespannten, kurzen Bogen.
    Tatsächlich waren mehr Wächter auf Posten, als es Karsa gefiel, denn auch an den anderen Seiten des Lagers war noch jeweils einer zu sehen. Der Bogenschütze war so aufgestellt, dass er auf jeden der Wächter freies Schussfeld hatte.
    An einer Feuerstelle fast in der Mitte des Lagers hockten Silgar, Damisk und ein malazanischer Offizier, der Karsa den Rücken zuwandte.
    Der Teblor bewegte sich lautlos um den Felsblock herum. Der Wächter, der ihm am nächsten war, sah gerade nach links. Fünf Schritte, um an ihn heranzukommen. Der Bogenschütze richtete seine ruhelosen Blicke auf den Wächter am hinteren Ende des Lagers.
    Jetzt.
    Der behelmte Kopf drehte sich zurück, das von Wind und Wetter gegerbte Gesicht wirkte bleich unter dem Helmrand.
    Und dann war Karsa neben ihm, seine linke Hand schoss vor, schloss sich um die Kehle des Mannes. Knorpel brach mit einem trockenen, ploppenden Geräusch.
    Laut genug jedoch, um den Bogenschützen herumwirbeln zu lassen.
    Hätte der Angreifer die kurzen Beine eines Tiefländers gehabt, hätte der Malazaner eine Chance gehabt, seinen Pfeil abzuschießen. Doch so, wie es war, blieb ihm kaum Zeit, die Sehne zu spannen, ehe der Teblor ihn erreichte.
    Der Mann öffnete den Mund, um zu schreien, während er gleichzeitig versuchte, sich nach hinten zu werfen. Karsas Schwert zuckte blitzschnell durch die Luft und ließ den behelmten Kopf von den Schultern rollen. Hinter ihm fiel die Leiche mit rasselnder Rüstung zu Boden.
    Gesichter wandten sich ihm zu. Schreie gellten durch die Nacht.
    Drei Soldaten, die an einer Feuerstelle direkt vor dem Teblor gekauert hatten, sprangen auf. Kurzschwerter zischten aus ihren Scheiden. Ein Malazaner warf sich Karsa in den Weg, um seinen Kameraden Zeit zu geben, nach ihren Schilden zu greifen. Eine gleichermaßen tapfere wie tödliche Geste, denn die Reichweite seiner Waffe war im Vergleich zu der des Blutschwerts viel zu kurz. Der Mann schrie auf, als er durch einen üblen, seitwärts geführten Hieb beide Unterame verlor.
    Einer der anderen beiden Malazaner hatte es geschafft, seinen runden Schild bereitzumachen, und er hielt ihn in Karsas Abwärtshieb. Das mit Bronzestreifen beschlagene Holz zerbarst unter dem Aufprall, der Arm, der den Schild hielt, wurde zerschmettert. Als der Soldat zusammenbrach, sprang der Teblor über ihn hinweg und schlug blitzschnell den dritten Mann nieder.
    Brennender Schmerz flammte im oberen Teil seines rechten Oberschenkels auf, als eine Lanze eine blutige Spur dort hinterließ und sich in den staubigen Boden hinter ihm bohrte. Herumwirbelnd ließ er sein Schwert kreisen – gerade noch rechtzeitig, um eine andere Lanze beiseite zu schlagen, die ihn sonst in die Brust getroffen hätte.
    Schritte näherten sich von links hinten – einer der ‚Vorposten –, während direkt vor ihm in drei Schritt Entfernung Silgar, Damisk und der malazanische Offizier standen. Das Gesicht des Sklavenmeisters war vor Entsetzen verzerrt, selbst als sich vor ihm eine Woge magischer Energie aufbaute, die sogleich auf Karsa zubrandete.
    Die magische Woge traf ihn im gleichen Moment, da der Vorposten bei ihm war, und hüllte sie beide ein. Der Schrei des Malazaners gellte durch die Luft. Karsa stieß ein Grunzen aus, als die sich windenden, geisterhaften Tentakel versuchten, ihn festzuhalten, doch er stürmte weiter – und stand dem Sklavenmeister von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
    Damisk war bereits geflohen. Der Offizier hatte sich zur Seite geworfen, duckte sich gewandt unter Karsas seitwärts geführtem Hieb weg.
    Silgar warf die Hände nach oben.
    Karsa trennte sie von den Armen.
    Der Sklavenmeister taumelte rückwärts.
    Der Teblor hieb nach unten und trennte Silgars Fuß knapp oberhalb des rechten Knöchels ab. Der Mann stürzte auf den Rücken, warf die Beine in die Luft. Ein vierter Hieb ließ den linken Fuß davonsegeln.
    Zwei Soldaten kamen von rechts auf Karsa zugerannt, gefolgt von einem dritten.
    Ein lauter Befehl hallte durch die Nacht, und überrascht sah der Teblor – die Waffe zum Schlag

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