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SdG 07 - Das Haus der Ketten

SdG 07 - Das Haus der Ketten

Titel: SdG 07 - Das Haus der Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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dem Tor des Vermummten auf dich warten, Dämon.«
    Riesige Krallen schlossen sich um ihn, ihre Spitzen drangen durch sein Kettenhemd – eine tief unten am Rücken, drei andere am Unterleib –, und dann wurde er hochgehoben.
    Und flog noch einmal durch die Luft. Dieses Mal prallte er aus einer Höhe von mindestens drei Mannshöhen auf den Boden, und als er landete, löschte eine Woge aus Schwärze all seine Gedanken aus.
    Sein Bewusstsein kehrte zurück, und er stellte fest, dass er mit ausgestreckten Armen auf dem von Hitze und Trockenheit rissigen, hart gebackenen Sand lag; der Boden unter ihm war feucht von seinem eigenen Blut. Die Sterne schwammen wild am Himmel, und er war nicht in der Lage, sich zu bewegen. Ein tiefer, dröhnender Nachhall stieg von seinem Rückgrat auf und waberte durch seinen Hinterkopf.
    »Oh, du bist wieder wach. Gut. Sollen wir mit dem Spiel weitermachen?«
    »Ganz wie du willst, Dämon. Leider bin ich kein besonders gutes Spielzeug mehr. Du hast mir das Rückgrat gebrochen.«
    »Du hast den Fehler gemacht, mit dem Kopf voraus zu landen, Sterblicher.«
    »Ich bitte um Entschuldigung.« Aber das Gefühl von Betäubung wurde schwächer – er spürte, wie ein Kribbeln sich in seinen Gliedern ausbreitete. »Komm runter und bring es zu Ende, Dämon.«
    Der Boden erzitterte, als der Enkar’al irgendwo zu seiner Linken landete, und er spürte schwere donnernde Schritte, als die Kreatur sich näherte. »Nenn mir deinen Namen, Sterblicher. Das ist das Mindeste, was ich tun kann – nach so vielen tausend Jahren den Namen meines ersten Opfers zu erfahren.«
    »Kalam Mekhar.«
    »Und was für eine Art von Kreatur bist du? Du ähnelst den Imass …«
    »Oh, dann bist du also lange vor der Zeit der Namenlosen eingesperrt worden.«
    »Ich weiß nichts von irgendwelchen Namenlosen, Kalam Mekhar.«
    Kalam konnte den Enkar’al jetzt an seiner Seite spüren, eine gewaltige, bedrohliche Präsenz, obwohl er die Augen weiterhin geschlossen hielt. Dann spürte der Assassine den Raubtieratem über sich hinwegwehen und wusste, dass das Reptil sein Maul weit geöffnet hatte.
    Kalam rollte sich herum und rammte der Kreatur seine rechte Faust tief in die Kehle.
    Dann ließ er den blutigen Sand, den Kies und die Steine los, die er die ganze Zeit umklammert hatte.
    Und stieß gleichzeitig den Dolch in seiner anderen Hand tief zwischen die Brustknochen des Enkar’al.
    Der gewaltige Kopf zuckte zurück, und der Assassine rollte sich in die entgegengesetzte Richtung weg und versuchte sich aufzurichten. Die Bewegung ließ jegliches Gefühl aus seinen Beinen verschwinden, und er stürzte erneut zu Boden – doch in der Zwischenzeit hatte er eines seiner Langmesser gesehen, fünfzehn Schritt entfernt, die Spitze im Sand vergraben.
    Der Enkar’al schlug wild um sich; er würgte, und seine Krallen rissen in wahnsinniger Panik tiefe Furchen in die ausgebleichte Erde.
    Das Gefühl kehrte in Kalams Beine zurück, und er fing an, sich über die hart gebrannte Erde zu ziehen. Auf das Langmesser zu. Es ist die Schlangenklinge, nehme ich an. Wie passend.
    Die Welt erzitterte, und als der Assassine herumwirbelte, sah er, dass die Kreatur einen Satz gemacht hatte und breitbeinig direkt hinter ihm gelandet war – da, wo er noch einen Augenblick zuvor gelegen hatte. Blut strömte aus ihren kalten Augen, in denen Erkenntnis aufblitzte – bevor die Panik den Dämon erneut überwältigte. Blut und kiesiger Schaum spritzten zwischen den gezackten Kiefern hervor.
    Kalam zog sich erneut vorwärts und war endlich in der Lage, die Beine anzuziehen und weiterzukriechen.
    Dann war das Messer in seiner rechten Hand. Der Assassine rollte sich langsam herum – in seinem Kopf drehte sich alles – und begann zurückzukriechen. »Ich habe etwas für dich«, keuchte er. »Einen alten Freund, der vorbeikommt, um Hallo zu sagen.«
    Der Enkar’al übergab sich, landete schwer auf der Seite und brach sich dabei eine seiner Schwingen. Der Schwanz peitschte, die Beine traten aus, die Krallen öffneten und schlossen sich in Krämpfen, der Kopf krachte wieder und wieder dröhnend auf den Boden.
    »Vergiss meinen Namen nicht, Dämon«, fuhr Kalam fort und kroch bis zum Kopf des Tiers. Er zog die Knie unter sich, hob die Waffe mit beiden Händen. Die Spitze schwebte über dem sich windenden Hals, hob und senkte sich, bis ein Gleichklang der Bewegungen erreicht war. »Kalam Mekhar … der Mensch, der dich in die Kehle gestochen hat.« Er stieß die

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