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SdG 07 - Das Haus der Ketten

SdG 07 - Das Haus der Ketten

Titel: SdG 07 - Das Haus der Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Eure Verbündeten wenden und die Schlacht für die Mandata gewinnen? Und all das nur, um Euch Eure kostbare Position zu erhalten, Korbolo Dom?«
    »Wenn Sha’ik auf ihrer Absicht besteht.«
    »Leider ist Sha’ik nicht das Problem«, sagte L’oric. »Die Göttin des Wirbelwinds ist allerdings eines, und ich glaube, dass sie Euch nicht mehr lange dulden wird, Korbolo Dom.«
    »Glaubt Ihr das, L’oric? Wird sie auch die Vernichtung der Hundeschlächter in Kauf nehmen? Denn wenn sie mir die Kontrolle entringen will, muss sie sie zerstören. Die Armee der Apokalypse dezimieren, mit der sie sich gebrüstet hat. Wird sich die Göttin wirklich dafür entscheiden?«
    L’oric neigte den Kopf und seufzte langsam. »Oh, ich kann nun den Fehler erkennen. Ihr seid taktisch an die Sache herangegangen, wie ein Soldat eben. Und ganz offensichtlich begreift Ihr immer noch nicht, dass der Göttin des Wirbelwinds jede Taktik, jede große Strategie gleichgültig ist. Ihr baut auf ihren gesunden Menschenverstand, aber sie hat keinen, Korbolo. Die Schlacht morgen? Sieg oder Niederlage? Das ist der Göttin egal. Sie lechzt nach Vernichtung. Die Malazaner auf dem Schlachtfeld niedergemetzelt, die Hundeschlächter in ihren Gräben abgeschlachtet, ein Flankenfeuer aus Zauberei, um den Sand der Raraku in rote Ödnis zu verwandeln. Das wünscht sich die Göttin des Wirbelwinds.«
    »Und wenn schon«, krächzte der Napanese. Auf seinem kahlen Schädel hatten sich Schweißperlen gebildet, wie L’oric sah. »Selbst die Göttin kann mich nicht erreichen, nicht hier, an diesem geweihten Ort – «
    »Und Ihr nennt mich einen Narren? Die Göttin wird dafür sorgen, dass Ihr in dieser Nacht getötet werdet, aber Ihr seid zu unbedeutend für sie, als dass sie sich die Mühe machen würde, Euch selbst unter ihrem Daumen zu zerquetschen.«
    Korbolo Dom schoss ruckartig auf seinem Stuhl nach vorn. »Wer dann?«, schrie er. »Ihr, L’oric?«
    Der Hohemagier breitete die Arme aus und schüttelte den Kopf. »Was das betrifft, bin ich nicht einmal ein Bote, Korbolo Dom. Wenn überhaupt, bin ich allenfalls die Stimme des … gesunden Menschenverstands. Es geht nicht darum, wen sie zu Euch schicken wird, Oberster Befehlshaber. Es geht, glaube ich, eher darum, wem sie erlauben wird, ihre Verteidigung zu überwinden. Glaubt Ihr nicht auch?«
    Korbolo starrte mehrere Herzschläge lang auf den Hohemagier hinunter. Dann schnaubte er und machte eine kurze Handbewegung.
    Das Messer, das sich in L’orics Rücken bohrte, hatte keine Chance, eine tödliche Wunde zu hinterlassen. L’orics eng zusammengezogene Verteidigung, seine innersten Schichten von Kurald Thyrllan, widersetzten sich dem Durst der stählernen Klinge. Dennoch ließ der Stich den Hohemagier in die Knie gehen. Dann kippte er vorwärts auf die dicken Teppiche und lag fast zu Füßen des Napanesen.
    Und wurde auch schon nicht mehr weiter beachtet, während sein Blut in das Gewebe rann. Korbolo Dom stand auf und brüllte ein paar barsche Befehle. Niemand war nah genug, um den Hohemagier murmeln zu hören: »Blut ist der Pfad, du närrischer Kerl. Und du hast diesen Pfad geöffnet. Du armer Scheißkerl …«
     
    »Grimmige Erklärung. Graufrosch muss deine köstliche Gesellschaft verlassen.«
    Felisin warf dem Dämon einen Blick zu. Seine vier Augen glitzerten plötzlich, begierig vor spürbarem Hunger. »Was ist geschehen?«
    »Verhängnisvoll. Eine Einladung meines Bruders.«
    »Ist L’oric in Schwierigkeiten?«
    »In dieser Nacht herrscht Dunkelheit, doch das Gesicht der Mutter ist abgewandt. Was kommt, kann nicht in Ketten gelegt werden.
    Eine Warnung. Vorsicht. Bleib hier, reizendes Kind. Mein Bruder kann nicht weiter zu Schaden kommen, doch mein Pfad ist vorgezeichnet. Frohlocken. Heute Nacht werde ich Menschen essen.«
    Sie zog ihre Telaba enger um sich, unterdrückte ein Schaudern. »Ich … äh … ich freue mich für dich, Graufrosch.«
    » Unbestimmte Warnung. Die Schatten sind beladen – kein Pfad ist ganz gerade, nicht einmal der des Blutes. Ich muss mich der Notwendigkeit beugen, muss vor und zurück, hierhin und dorthin hopsen, unter bösartigen Blicken zur Reglosigkeit erstarren und auf das Beste hoffen.«
    »Wie lange soll ich auf dich warten, Graufrosch?«
    » Verlasse diese Lichtung auf keinen Fall, bevor die Sonne aufgeht, du Teure, die ich heiraten würde, auch wenn kaum eine Chance auf eine angemessene Brut besteht. Töricht. Plötzlich begierig aufzubrechen.«
    »Dann

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