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SdG 07 - Das Haus der Ketten

SdG 07 - Das Haus der Ketten

Titel: SdG 07 - Das Haus der Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Trupps.« Er lenkte sein Pferd wieder zum Ufer, wo die Mandata noch immer auf ihrem Pferd saß.
    Nil und Neder waren abgestiegen und knieten mit gesenkten Köpfen im schlammigen Wasser.
    Als Gamet ankam, konnte er Tavores eisern im Zaum gehaltene Wut sehen. Ja, sie klammern sich noch immer an die Ketten, und es sieht aus, als wäre Loslassen so ziemlich das Letzte, was sie tun würden … wenn sie denn die Wahl hätten. Nun, ich war derjenige, der davon gesprochen hat, die Initiative zu ergreifen. »Wie ich sehe, spielen die Kinder im Schlamm, Mandata.«
    Ihr Kopf fuhr herum, ihre Augen verengten sich.
    »Ich würde vorschlagen, wir bestimmen einen Aufpasser für sie«, fuhr Gamet fort, »sonst verletzen sie sich womöglich noch in ihrem Überschwang. Andererseits bezweifle ich stark, dass die Imperatrix wollte, dass Ihr sie bemuttert, Mandata – oder?«
    »Nun … nein«, sagte sie nach einem Augenblick gedehnt. »Eigentlich sollten sie meine Magier sein.«
    »Hm. Dann frage ich mich, ob Ihr ihnen vielleicht den Auftrag gegeben habt, mit den Geistern der Toten zu sprechen? Versuchen sie, die Flussgeister zu beschwichtigen?«
    »Und wieder nein, Faust. Um ehrlich zu sein – ich habe nicht die geringste Ahnung, was sie da tun.«
    »Meiner Meinung nach seid Ihr eine viel zu großzügige Mutter, Mandata.«
    »In der Tat. Und deshalb erlaube ich Euch, an meiner Stelle zu handeln, Faust.«
    Es war vollkommen unmöglich, dass Nil und Neder nichts von dem Gespräch mitbekommen hatten, doch sie veränderten ihre Haltung nicht im Geringsten. Laut seufzend stieg Gamet vom Pferd und ging zum schlammigen Ufer.
    Dort angekommen packte er die beiden wickanischen Kinder unterhalb des Nackens an ihren Lederhemden und riss sie hoch.
    Lautes Gekreische, dann wütendes Zischen, als die Faust alle beide einen Augenblick lang schüttelte und sie anschließend so weit umdrehte, dass sie die Mandata anblicken mussten. »Das hätte eine wickanische Großmutter getan. Ich weiß, es ist ein bisschen rauer als die Art, wie malazanische Eltern mit ihren Kindern umgehen. Andererseits sind diese beiden Kinder keine Malazaner, oder?« Er setzte sie ab.
    »Vielleicht ist es schon zu spät, Faust«, sagte Tavore, »aber ich wollte Euch daran erinnern, dass diese beiden Kinder außerdem auch Waerlogas sind.«
    »Davon habe ich bis jetzt noch nichts gesehen, Mandata. Aber wenn sie mich verfluchen wollen – meinetwegen.«
    Im Augenblick schien allerdings keines der beiden Kinder so etwas im Sinn zu haben. Ihre Wut hatte sich verflüchtigt und etwas anderem Platz gemacht, das verdächtig an Trotz erinnerte.
    Tavore räusperte sich. »Nil, Neder, ich glaube, dass Repräsentanten unserer Armee die einheimischen Stämme in diesem Wald aufsuchen sollten, um ihnen mitzuteilen, dass wir sehr wohl wissen, was das alles hier bedeutet. Trotzdem müssen wir dafür Sorge tragen, dass wir sicher durch die Furt kommen.«
    »Mandata, Faust Tene Baralta hat etwas Ähnliches vorgeschlagen, allerdings wollte er die Khundryl dafür einsetzen.«
    »Dann sollten wir vielleicht Repräsentanten aus beiden Gruppen schicken.« An die Wickaner gewandt, fuhr sie fort: »Ihr erstattet Faust Tene Baralta Bericht.«
    Gamet beobachtete, wie die Geschwister einen Blick wechselten, dann sagte Nil zur Mandata: »Ganz wie Ihr wünscht.«
    Neder warf Gamet einen giftigen Blick zu, als sie davongingen.
    »Betet darum, dass Ihr nicht eines Tages für das bezahlen müsst, was Ihr gerade getan habt«, sagte Tavore, als die Kinder außer Hörweite waren.
    Gamet zuckte die Schultern.
    »Und sorgt beim nächsten Mal dafür, dass Tene Baralta mir seine Vorschläge persönlich unterbreitet.«
    »In Ordnung, Mandata.«
     
    Krake und Saiten krochen vom Ufer zurück. Nass und mit blutverkrustetem Schlamm verschmiert, konnten sie dennoch ein breites Grinsen nicht unterdrücken. Dass die Munition nicht aus ihren eigenen Beständen, sondern aus den Vorräten der Vierzehnten stammte, verdoppelte ihr Vergnügen. Zwölf Kracher, die die Explosionen horizontal vorantreiben würden, dazu drei Knaller, die oberflächlich im Treibgut vergraben worden waren, um die Barriere zu lösen.
    Und es würde nur noch eine Hand voll Herzschläge dauern, bis alles hochgehen würde.
    Der Rest der Armee hatte sich bis zur Kuppe des Abhangs auf dieser Seite zurückgezogen; die Seti-Kundschafter am gegenüberliegenden Ufer waren nirgends zu sehen. Somit blieben nur noch zwei Sappeure -
    die wie Wahnsinnige rannten.
    Ein

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