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SdG 08 - Kinder des Schattens

SdG 08 - Kinder des Schattens

Titel: SdG 08 - Kinder des Schattens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Ericson
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deine Utensilien?«, fragte Uruth mit belegter Stimme.
    »Ja, Herrin, das habe ich«, antwortete er und legte eine Hand auf die Ledertasche, die an einem Riemen von seiner linken Schulter hing.
    »Gut. Wir werden keine Zeit verlieren. Du wirst den Leichnam ankleiden. Niemand sonst.«
    »Ja, Herrin. Die Kohlen sind bereits entzündet worden.«
    »Du bist ein gewissenhafter Sklave, Udinaas«, sagte sie. »Ich freue mich, dich in meinem Haushalt zu haben.«
    Dieses Eingeständnis verwirrte und beunruhigte ihn so sehr, dass er nur mühsam der Versuchung widerstehen konnte, sie anzublicken. Und wenn du das Wyrmblut in meinen Adern gefunden hättest, hättest du mir ohne nachzudenken das Genick brechen lassen. »Ich danke Euch, Herrin.«
    »Er ist als gebluteter Krieger gestorben«, sagte Tomad. »Ich sehe es an Forchts stolzem Gesichtsausdruck.«
    Der Hexenkönig und seine fünf Zauberlehrlinge traten vor, um die Gruppe abzufangen, als sie auf dieser Seite der Brücke ankam. Udinaas hörte Uruths empörtes Keuchen.
    Tomad streckte eine Hand aus, um sie zu beruhigen. »Es muss einen Grund dafür geben«, sagte er. »Komm, wir wollen uns zu ihnen gesellen.«
    Da es keinen Befehl gab zurückzubleiben, schlossen sich Udinaas und die anderen Sklaven Tomad und Uruth an, als diese zu ihren Söhnen schritten.
    Hannan Mosag und seine K’risnan erreichten die Heimkehrer zuerst. Der Hexenkönig und Forcht Sengar wechselten leise Worte. Eine Frage, eine Antwort, und Hannan Mosag schien zu taumeln. Wie ein Mann drängten sich die fünf Zauberer dicht um ihn, doch ihre Blicke waren auf Rhulads eingewickelte Gestalt gerichtet, und Udinaas sah eine Mischung aus Bestürzung, Angst und Beunruhigung auf ihren jungen Gesichtern.
    Forchts Blick schweifte vom Hexenkönig zu seinem Vater, als Tomads Gruppe bei ihnen anlangte. »Ich habe dich enttäuscht, Vater«, sagte er. »Dein jüngster Sohn ist tot.«
    »Er hält das Geschenk fest«, stieß Hannan Mosag hervor; sein Tonfall war auf erscheckende Weise anklagend. »Ich brauche es, aber er hält es fest. Waren meine Anweisungen etwa nicht eindeutig, Forcht Sengar?«
    Das Gesicht des Kriegers verdüsterte sich. »Wir wurden angegriffen, Hexenkönig. Von den Jheck. Ich glaube, du weißt, wer und was sie sind …«
    »Ich weiß es nicht«, brummte Tomad.
    Binadas ergriff das Wort. »Es sind Wechselgänger, Vater. Sie können die Gestalt von Wölfen annehmen. Sie hatten wollten Anspruch auf das Schwert erheben …«
    »Was für ein Schwert?«, fragte Uruth. »Was …«
    »Genug!«, schrie Hannan Mosag.
    »Hexenkönig«, sagte Tomad Sengar und trat einen Schritt vor, »Rhulad ist tot. Du kannst dir dein Geschenk nehmen …«
    »So einfach ist das nicht«, unterbrach ihn Forcht. »Rhulad hält das Schwert noch immer fest – ich kann seine Finger nicht vom Griff lösen.«
    »Dann müssen sie eben abgetrennt werden«, sagte Hannan Mosag.
    Uruth stieß ein empörtes Zischen aus und schüttelte den Kopf. »Nein, Hexenkönig. Du darfst unseren Sohn nicht einfach so verstümmeln. Forcht, ist Rhulad als gebluteter Krieger gestorben?«
    »Das ist er.«
    »Dann sind die Verbote umso schwerwiegender«, sagte sie zu Hannan Mosag und verschränkte die Arme.
    »Ich brauche dieses Schwert!«
    In der unheilvollen Stille, die diesem Ausbruch folgte, sprach Trull Sengar zum ersten Mal. »Hexenkönig. Rhulads Leichnam ist noch immer gefroren. Es könnte sein, dass sein Griff um das Schwert sich lockert, wenn er auftaut. Auf jeden Fall scheint klar zu sein, dass diese Angelegenheit einer ruhigen, vernünftigen Unterredung bedarf. Es könnte sich am Ende erweisen, dass wir im Hinblick auf unsere einander widerstreitenden Wünsche zu einer Übereinkunft finden können.« Er blickte seinen Vater und seine Mutter an. »Wir hatten die Aufgabe – und wir hatten sie vom Hexenkönig persönlich –, ein Geschenk zu beschaffen, und bei diesem Geschenk handelt es sich um das Schwert, das Rhulad jetzt festhält. Mutter, wir müssen zu Ende bringen, was uns auferlegt wurde. Das Schwert muss in Hannan Mosags Hände gelegt werden.«
    In Uruths Stimme schwangen Schock und Entsetzen mit, als sie antwortete: »Du würdest deinem toten Bruder die Hände abschneiden? Bist du wirklich mein Sohn? Ich würde …«
    Ihr Ehemann unterbrach sie mit einer heftigen Geste. »Trull, ich verstehe, wie schwierig diese Situation ist, und ich stimme dir zu, dass wir jedwede Entscheidung zunächst einmal zurückstellen sollten. Hexenkönig, Rhulads

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