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SdG 09 - Gezeiten der Nacht

SdG 09 - Gezeiten der Nacht

Titel: SdG 09 - Gezeiten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Dinge zu.«
    Bagg nickte langsam. »Es klingt lächerlich«, sagte er langsam und in erster Linie zu sich selbst. »Lächerlich und profan.«
    »Was denn, Onkel?«
    »Sie hat ihn an den Knöcheln gepackt. Ich weiß es. Es ist lächerlich, aber deshalb hat er Probleme herauszukommen. Sie hält ihn an den Knöcheln gepackt.«
    »Um ihn da festzuhalten, wo er ist?«
    »Nein. Um dafür zu sorgen, dass sie ihm nach draußen folgen kann.«
    »Sie mogelt!«
    Bagg lächelte trotz des Unbehagens, das er empfand. »Das tut sie, Schätzchen. Natürlich könnte auch alles damit enden, dass sie beide Gefangene bleiben.«
    »Oh, nein, er hat jetzt die Schwerter. Er muss sie nur nach unten bringen. Das hat er gesagt. Ich habe es bis gerade eben nicht verstanden. Er hat gesagt, dass er ein bisschen sägen wird.«
    Bagg zuckte zusammen.
    Dann runzelte er die Stirn. »Diese fünf – wie bald werden sie entkommen?«
    Kessel zuckte die Schultern. »Sie haben fast alles andere getötet. Ich weiß es nicht. Bald, vermute ich. Sie werden schreckliche Sachen mit mir machen, haben sie gesagt.«
    »Ruf auf alle Fälle um Hilfe, bevor sie herauskommen.«
    »Das werde ich.«
    »Ich muss jetzt wieder gehen.«
    »Klar. Auf Wiedersehen, Onkel.«
     
    Nachdem er von einem der Korporale der Preda geweckt worden war, zog Brys sich schnell an und folgte dem jungen Soldaten ins Strategiezimmer, wo er König Ezgara Diskanar, den Ceda, Unnutal Hebaz und Nisall, die Erste Konkubine, vorfand. Der König und seine Geliebte standen auf einer Seite eines Kartentischs, die Preda auf der anderen. Kuru Qan lief im Kreis um die ganze Gruppe herum, wobei er gelegentlich seine seltsamen Augenlinsen abnahm, um sie zu polieren.
    »Finadd«, sagte Unnutal Hebaz, »kommt bitte zu uns.«
    »Was ist geschehen?«, fragte Brys.
    »Wie es scheint, befinden wir uns im Krieg«, erwiderte die Preda. »Ich bin gerade dabei, den König über die momentane Aufstellung unserer Streitkräfte zu unterrichten.«
    »Ich bitte um Entschuldigung für die Unterbrechung, Preda.«
    Ezgara Diskanar wedelte mit einer Hand. »Ich wollte, dass Ihr herkommt, Brys. Und jetzt fahrt fort, Unnutal.«
    »Divisionen, Bataillone und Brigaden«, sagte sie. »Und Garnisonen. Unsere Landstreitkräfte. Über die Flotten werde ich später sprechen. Also, entlang der Grenze von Westen nach Osten. Auf dem Finger haben wir das Fort der Ersten Jungfrau, dessen Verteidigungsanlagen sich noch im Bau befinden und weit von der Fertigstellung entfernt sind. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es nicht zu halten ist, und werde die Garnison daher als Verstärkung nach Fenthing schicken. Das Fort der Zweiten Jungfrau verfügt über eine Garnison von sechshundert unter Anklage stehenden Soldaten, die gerade umerzogen werden. Die Insel ist eine Sträflingsfestung, wie Ihr wisst. Der Kampfeswille der Gefangenen ist natürlich fragwürdig. Nichtsdestotrotz würde ich vorschlagen, sie dort zu lassen. Das Fort der Dritten Jungfrau wird aktiv bleiben, aber mit einer sehr kleinen Besatzung; es soll als vorgeschobener Beobachtungsposten dienen, falls eine Edur-Flotte die Insel umrundet und Ahl ansteuert.«
    »Wo wir eine Armee haben«, sagte der König.
    »Ja, Majestät. Das Schlangengürtel-Bataillon, das in der Stadt stationiert ist. Die Rotwut-Brigade ist in Tulamesh, die Küste hinunter. Nun, östlich des Fingers haben wir Trate, die Hafenstadt. Das Kaltlehm-Bataillon und die Trate-Legion, mit der Zerrissenen Brigade und der Katter-Legion unten in Altkatter. Hochfort verfügt zusätzlich zu den wechselnden, dort stationierten Garnisonsstreitkräften über die Grasjacken-Brigade. Normalerweise wäre auch noch das Weißfinder-Bataillon dort, aber das hält gerade Kampfübungen außerhalb von Ersterlang ab. Die Männer werden sich natürlich unverzüglich gen Norden in Bewegung setzen.
    Weiter östlich ist die Situation deutlich befriedigender. In Fort Triller befindet sich die Harridict-Brigade, und das Kunsthandwerker-Bataillon lagert außerhalb von Hoeft – noch mehr Manöver.«
    »Wie lange werden die Weißfinder brauchen, um nach Hochfort zu gelangen?«, fragte der König.
    »Die Straßen auf dem Finger und in Thetil sind in gutem Zustand, Majestät. Fünf Tage. Sie brechen morgen auf. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass die Magier des Ceda uns einen großen taktischen Vorteil verschaffen. Alle unsere Nachrichten werden unverzüglich übermittelt.«
    »Aber ich will mehr«, sagte Ezgara brummig. »Ich

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