SdG 10 - Die Feuer der Rebellion
pfiff über sie hinweg. Die Stadt erstreckte sich in alle Richtungen, erschreckend dunkel und scheinbar leblos.
»Was sollen wir von hier aus sehen, Leoman?«, fragte L’oric.
»Wartet, mein Freund – oh, da!« Er deutete auf das flache Dach eines fernen Gebäudes in der Nähe der Westmauer. Dort flackerte kurz gedämpftes Laternenlicht auf – und war wieder verschwunden.
»Und da!«
Ein anderes Gebäude, ein zweites kurzes Aufflackern.
»Und noch eines! Und noch mehr – sie sind alle am Platz! Fanatiker! Verdammte Narren! Hol uns Dryjhna, es wird tatsächlich klappen!«
Klappen? Corabb runzelte die Stirn, machte ein finsteres Gesicht. Dann sah er, dass Brunspatz zu ihm herüberschaute – sie warf ihm eine Kusshand zu. Oh, wie gern hätte er sie auf der Stelle umgebracht.
Geröllhaufen, Tonscherben, der aufgeblähte Kadaver eines toten Hunds, Tierknochen – es gab nicht einen Streifen ebenen Grund am Fuß der Mauer. Buddl war den Sappeuren auf den Fersen gefolgt, hinauf auf die erste Stufe, während Ziegelstücke unter ihren Stiefeln zur Seite spritzten, dann Schmerzenschreie und Flüche, als jemand über ein Wespennest stolperte – nur die Dunkelheit hatte sie vor einigen möglicherweise tödlichen Augenblicken gerettet, denn die Wespen waren träge. Buddl war erstaunt, dass sie überhaupt herausgekommen waren, bis er sah, was der Soldat geschafft hatte: Er war über einen Felsen gestolpert und dann mit dem ganzen Fuß mitten in das Nest getreten.
Er hatte für einen kurzen Augenblick Meanas losgelassen und war stattdessen in die schwärmenden Seelenfunken der Wespen geschlüpft, hatte ihre Panik und ihre Wut gedämpft. Ohne die tarnende Magie waren die Sappeure wie verschreckte Käfer, über denen der Stein, unter dem sie sich verborgen hatten, plötzlich verschwunden war, die letzten beiden Stufen hochgeklettert und hatten den Fuß der Mauer lange vor den anderen erreicht. Und da hockten sie jetzt und machten ihre Munitionspacken bereit.
Buddl kletterte zu ihnen hoch und hockte sich neben Krake. »Die Düsternis ist zurück«, flüsterte er. »Tut mir leid – ein Glück, dass es keine Schwarzen Wespen waren – sonst wäre Vielleicht jetzt tot.«
»Von mir ganz zu schweigen«, sagte Krake. »Ich bin in das verdammte Ding getreten.«
»Wie viele Stiche?«
»Zwei oder drei, das rechte Bein ist taub, aber es ist besser als noch vor fünfzehn Herzschlägen.«
»Taub? Krake, das ist schlecht. Geh so schnell du kannst zu Lauten, wenn wir hier fertig sind.«
»Verlass dich drauf. Und jetzt sei still, ich muss mich konzentrieren.«
Buddl schaute zu, wie er aus seinem Packsack ein Bündel Moranth-Munition holte – zwei zusammengebundene Knaller, die wie ein Paar üppiger Brüste aussahen. An ihrer Basis waren zwei dornenförmige Granaten befestigt – Kracher. Nachdem Krake das Arrangement sachte auf den Boden gestellt hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit dem Fuß der Mauer zu. Er schob Ziegel und Felsbrocken beiseite, bis er ein rechteckiges Loch geschaffen hatte, das groß und tief genug war, um den Mauerbrecher aufzunehmen.
Das war der einfache Teil, rief Buddl sich in Erinnerung, während er Krake dabei zusah, wie er den Sprengstoff in das Loch legte. Jetzt kommt die Säure auf den Wachspfropfen. Er schaute an der Mauer entlang und sah andere Sappeure, die genau das Gleiche taten, was Krake gerade getan hatte. »Pass auf, dass du nicht früher dran bist als die anderen«, sagte Buddl.
»Ich weiß, was ich wissen muss, Magier. Kümmere du dich um deine Zaubersprüche und lass mich in Ruhe.«
Verstimmt sah Buddl sich wieder um. Dann weiteten sich seine Augen. »He, was macht der da – Krake, was macht Krumm da?«
Fluchend blickte der Veteran hinüber. »Bei den Göttern hienieden –«
Der Sappeur aus Sergeant Strangs Trupp hatte nicht einen Mauerbrecher, sondern drei vorbereitet; die Knaller und Kracher füllten seinen Packsack vollständig aus. Seine großen Zähne leuchteten, seine Augen glänzten, als er das Ding auspackte, es sich auf den Bauch setzte und – auf dem Rücken mit dem Kopf zur Mauer liegend – zu kriechen begann; es knirschte vernehmlich, als er mit dem Hinterkopf gegen die Mauer stieß.
Krake glitt zu ihm hinüber. »Du!«, zischte er. »Bist du verrückt? Nimm die verdammten Dinger auseinander!«
Das Grinsen des Mannes erstarb. »Aber ich habe es selbst gemacht!«
»Sei leise, du Idiot!«
Krumm rollte und schob den Sprengsatz gegen die Mauer. Eine kleine,
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