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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Sergeant betrunken war. Sie hat sich in Y’Ghatan gut geschlagen, hast du das vergessen? Ihretwegen bist du noch am Leben.«
    »Das wird nachlassen, Sappeur. Wart’s nur ab. Ich meine, seht sie euch an – sie regt sich über ihre Fingernägel auf!«
     
    Schwere in einen Trupp zu übernehmen, war niemals leicht, wie Gesler wusste. Sie dachten nicht normal; genau genommen war der Sergeant sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt wirklich menschlich waren. Vielleicht eher irgendwas zwischen einem Imass aus Fleisch und Blut und einem Barghast. Und jetzt hatte er vier von ihnen. Kurznase, Blitzgescheit, Uru Heia und Maifliege. Blitzgescheit würde wahrscheinlich ein Tauziehen gegen einen Ochsen gewinnen, und außerdem war sie eine Napanesin, obwohl die verblüffend grünen Augen woanders herkommen mussten. Kurznase schien die Angewohnheit zu haben, Teile seines Körpers zu verlieren, und es war schwer zu sagen, inwieweit das über die fehlende Nase und das fehlende Ohr hinausging. Uru war eine verdammte Korelri, die wahrscheinlich für den Sturmwall bestimmt gewesen war, bevor sie sich an Bord eines Handelsschiffs geschmuggelt hatte, was bedeutete, dass sie glaubte, sie schuldete niemandem irgendetwas. Maifliege war leicht zu verwirren, aber zweifellos genauso zäh wie die anderen.
    Und Schwere waren zäh. Er würde seine Ansichten darüber, wie er mit dem Trupp umging, ändern müssen. Aber Stürmisch wird sie lieben, wenn er jemals wieder auftaucht.
    Vielleicht war es in einer Hinsicht wirklich sinnvoll, die Trupps neu zu formieren, aber Gesler wusste nicht so recht, ob Hauptmann Sort tatsächlich den richtigen Zeitpunkt dafür erwischt hatte. Außerdem war eigentlich Faust Keneb für solche Dinge verantwortlich, und er würde es vermutlich vorziehen, die Soldaten, die jetzt allesamt Veteranen waren, aufzuteilen. Nun, sollten die verdammten Offiziere doch darauf herumkauen. Was ihn selbst im Augenblick am meisten beschäftigte, war die Tatsache, dass sie so gut wie keine Waffen oder Rüstungen hatten. Sollten sie zufällig zwei Dutzend Plünderern oder auch nur Straßenräubern begegnen, würden bald noch mehr malazanische Knochen in der Sonne bleichen. Sie mussten losziehen und das verdammte Heer einholen.
    Er richtete den Blick auf die Weststraße, oben auf dem Hügelkamm. Hellian war bereits da, wie er sah. Wurde von der aufgehenden Sonne angestrahlt. Eine seltsame Frau, aber sie musste irgendetwas richtig gemacht haben, dass sie ihre Soldaten durchgebracht hatte. Durch die Sauerei dahinten. Gesler hatte nicht vor, einen Blick zurück auf Y’Ghatan zu werfen. Jedes Mal, wenn er das getan hatte, waren die Bilder zurückgekommen: Wahr, wie er die Munitionspacken geschultert hatte und in den Rauch und die Flammen gelaufen war. Fiedler und Krake, wie sie zurückgerannt waren, geflohen vor dem, was kommen würde. Nein, diese verfluchte Stadt war es nicht wert, irgendeinen letzten Blick zurückzuwerfen.
    Was konnte man überhaupt mitnehmen, das auch nur einen noch so kleinen Wert gehabt hätte? Leoman hatte sie förmlich hineingezogen, die Stadt zu einem Netz gemacht, aus dem es kein Entkommen gab, nur – wir haben es trotzdem geschafft. Aber wie viele nicht? Hauptmann Sort hatte es ihnen gesagt. Mehr als zweitausend, oder? Und das alles nur, um ein paar hundert Fanatiker zu töten, die wahrscheinlich genauso damit zufrieden gewesen wären, sich allein und sonst niemanden umzubringen, einfach nur, um zu beweisen, dass sie für eine wie auch immer geartete, wahnsinnige und nutzlose Sache zu sterben bereit waren. Schließlich dachten Fanatiker so. Malazaner zu töten, versüßte einfach nur eine auch so schon köstliche letzte Mahlzeit. Alles, um die Augen irgendeines Gottes zum Strahlen zu bringen.
    Andererseits – wenn man irgendwas lang genug poliert, wird es anfangen zu strahlen.
    Die Sonne hob ihr blasiges Auge über den Horizont, und es war beinahe Zeit, sich in Marsch zu setzen.
     
    Zehn, vielleicht auch mehr Junge – allesamt rosa und faltig – wanden sich in einem alten Schwalbennest, das sich von einer explodierenden Mauer gelöst hatte. Buddl starrte auf sie hinunter, das Nest in den Händen. Ihre Mutter klammerte sich an seine linke Schulter; ihre Nase zuckte, als würde sie über einen plötzlichen Sprung nachdenken – entweder zu ihrer hilflosen Brut oder an Buddls Hals.
    »Ganz ruhig, meine Liebe«, flüsterte er. »Sie gehören mir genauso wie dir.«
    Ein halb unterdrücktes Geräusch in der

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