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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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ihrem Blick.
    Und sah einen Reiter und drei Gestalten, die zu Fuß gingen. Sie kamen von die Straße entlang, die Y’Ghatan umgab – direkt auf sie zu.
    Ein kleines Stück rechts von ihm saß Gesler, und den hörte er jetzt sagen: »Das ist Stürmisch – diesen Gang würde ich überall erkennen. Und Kalam und Ben. Die Frau auf dem Pferd kenne ich allerdings nicht …«
    Aber ich kenne sie. Saiten stand auf und ging ihnen den Hang hinauf entgegen. Er hörte, dass Gesler ihm folgte.
    »Hol mich der Vermummte«, sagte Saiten, musterte erst Apsalar, dann Kalam und den Schnellen Ben. »Der halbe alte Trupp. Alle hier.«
    Der Schnelle Ben schaute Fiedler eigenartig an. »Du hast dich rasiert«, sagte er. »Und schlagartig fällt mir wieder ein, wie jung du eigentlich bist – dieser Bart hat dich zu einem alten Mann gemacht.«
    Er machte eine Pause, fügte dann hinzu: »Es wäre schön, wenn Fäustel auch hier wäre.«
    »Vergiss es«, sagte Saiten. »Der wird in Darujhistan allmählich fett, und das Letzte, was er sich wünscht, ist, unsere hässlichen Gesichter noch einmal wiederzusehen.« Er hustete. »Und ich vermute, Paran ist auch da, hat die Füße hochgelegt und nippt an einem gekühlten saltoanischen Wein.«
    »Er hat sich als guter Hauptmann erwiesen«, sagte der Magier nach einem Augenblick. »Wer hätte das gedacht, hm?«
    Saiten nickte in Richtung der Frau auf dem Pferd. »Apsalar. Und wo ist Crokus Junghand?«
    Sie zuckte die Schultern. »Er hat inzwischen den Namen Schlitzer angenommen, Fiedler.« Oh.
    »Darüber hinaus kann ich nur sagen«, fuhr sie fort, »dass unsere Wege sich schon vor einiger Zeit getrennt haben.«
    Stürmisch trat näher zu Gesler. »Haben wir ihn verloren?«, fragte er.
    Gesler wandte den Blick ab, nickte dann.
    »Was ist passiert?«
    Saiten antwortete für ihn. »Wahr hat uns allen das Leben gerettet, Stürmisch. Er hat getan, was wir nicht tun konnten, als es getan werden musste. Ohne ein Wort der Klage. Jedenfalls hat er sein Leben für uns gegeben. Ich wünschte, es hätte andersrum sein können …«Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß, es ist schwer, wenn sie so jung sind.«
    Da waren jetzt Tränen, die dem riesigen Mann über das sonnengebräunte Gesicht liefen. Ohne ein Wort zu sagen, ging er an ihnen allen vorbei den Hang hinunter, auf das Lager der Malazaner zu. Gesler blickte ihm ein, zwei Herzschläge lang nach und folgte ihm dann.
    Niemand sagte etwas.
    »Ich hatte so ein Gefühl«, sagte der Schnelle Ben nach einiger Zeit. »Ihr habt es aus Y’Ghatan geschafft, aber die Vierzehnte ist bereits losmarschiert.«
    Fiedler nickte. »Sie mussten. Im Osten wütet die Pest, sie kommt immer näher. Abgesehen davon muss es aus ihrer Warte völlig unmöglich erschienen sein, dass irgendwer, der in der Stadt gefangen war, den Feuersturm überlebt haben könnte.«
    »Und wie habt ihr es geschafft?«, fragte Kalam.
    »Wir stehen kurz vor dem Abmarsch«, sagte Fiedler, als Faradan Sort auftauchte und auf die Straße kletterte. »Ich erzähle es euch unterwegs. Und Ben, ich habe einen Magier in meinem Trupp, den du kennen lernen solltest – er hat uns alle gerettet.«
    »Was soll ich tun?«, fragte der Magier. »Ihm die Hand schütteln?«
    »Nicht, so lange du nicht gebissen werden willst.« Hah, schaut euch nur mal sein Gesicht an. Das allein war es wert.
     
    Die Brücke bestand aus schwarzen Steinen, die alle nur grob behauen waren, aber dennoch genau passten. Und sie war breit genug, um zwei Wagen nebeneinander Platz zu bieten; es gab allerdings an den Seiten kein Geländer oder etwas Ähnliches, und der mitgenommenen Rand der Fahrbahn bröckelte an einigen Stellen bereits ab, was Paran ein gewisses Unbehagen bereitete. Vor allem, weil unter der Brücke nichts war. Gar nichts. Graue Nebel in einem unermesslich tiefen Meer unter ihnen. Graue Nebel, die die Brücke selbst zwanzig Schritt vor ihnen verschluckten; graue Nebel, die den Himmel über ihnen anfochten.
    Eine halbgeborene Sphäre, eine Totgeburt; die Luft war kalt und feucht und roch nach Gezeitentümpeln. Paran zog sich den Umhang enger um die Schultern. »Nun«, murmelte er, »es ist ziemlich genau so, wie ich es gesehen habe.«
    Die geisterhafte Gestalt von Igel stand am Rand der gewaltigen Brücke und drehte sich langsam um. »Ihr seid schon einmal hier gewesen, Hauptmann?«
    »Ich hatte Visionen«, erwiderte er. »Das ist alles. Wir müssen sie überqueren –«
    »Klar«, sagte der Sappeur. »Um in eine seit langer

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