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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Runts gewaltige Brust bedeckten. »Mach das weg! Bevor er aufwacht, du verdammte Hexe. Du und dein verdammter Mond – sieh nur, gleich fängt es an zu regnen. Dies ist eine Wüste – was soll da Regen? Das ist alles dein Fehler.« Er blickte auf und lächelte dabei boshaft. »Sie ahnt nichts, die armselige Kuh. Oh, ich kann nicht warten.« Er richtete sich auf und eilte zu dem langen Bambusstock zurück, den er gefunden hatte – Bambus, um Gottes willen und machte sich wieder daran, winzige Haltelöcher ins untere Ende zu bohren.
    Verdrehte Drahtösen, in bestimmten Abständen mit feuchtem Darm bis ans fein zugespitzte Ende gebunden. Eine geschnitzte, polierte hölzerne Spule und bestimmt eineinhalb Meilen von Mogoras Haaren, zusammengebunden und verfilzt oder etwas Ähnliches, stark genug, um alles einzuwickeln, einschließlich einer bedauernswerten Kuh, die im flachen Wasser herumzappelte. Klar, er würde ein oder zwei Jahre warten müssen, bis die kleinen Zappler zu einer annehmbaren Größe herangewachsen waren. Vielleicht würde er ein paar größere dazutun müssen – da waren diese riesigen Welse, die er in der überfluteten Sphäre gesehen hatte, der Sphäre, in der diese ganzen Monster am Ufer entlangtrotteten. Die Erinnerung daran ließ Iskaral Pustl erschauern, aber ein wahrer Freund des Fischens würde verstehen, dass ein echter Liebhaber sehr weit gehen würde, um eine würdige Brut zu finden. Selbst, wenn das zu so extremen Notwendigkeiten führte, wie Dämonen zu töten und all so was. Zugegeben, der besagte Aufenthalt war ein bisschen haarig gewesen. Aber er war mit einer ganzen Reihe von Schönheiten zurückgekehrt.
    Als Kind hatte er die Kunst des Angelns erlernen wollen, aber die Frauen und Alten in seinem Stamm waren daran nicht interessiert gewesen, nein, für die hatte es nur ihre Reusen und Sammelteiche und Netze gegeben. Aber das war ernten, nicht fischen, und der junge Iskaral Pustl, der früher einmal mit einer Karawane davongelaufen war und die Sehenswürdigkeiten von Li Heng gesehen hatte – eineinhalb Tage lang, bis seine Großmutter gekommen war und ihn geholt und zurück zum Stamm geschleppt hatte, während er geschrien hatte wie ein ausgeweidetes Ferkel –, nun, Iskaral Pustl hatte den vollkommenen Ausdruck schöpferischen Jagens entdeckt, ein Ausdruck, der, wie allgemein bekannt war, die Vollendung jeden männlichen Bestrebens war.
    Schon bald würden er und sein Maultier die allerbeste Entschuldigung dafür haben, den uralten Tempel zu verlassen, den er sein Heim nannte. Wir gehen fischen, meine Liebe. Oh, wie sehr er sich danach sehnte, diese Worte zu auszusprechen.
    »Du bist ein Idiot«, sagte Mogara.
    »Ein schlauer Idiot, Frau, und das heißt, viel schlauer als du.« Er machte eine Pause und beäugte sie, ehe er fortfuhr: »Jetzt muss ich nur warten, bis sie schläft, so dass ich ihr sämtliche Haare abschneiden kann – sie wird’s nicht merken, denn es ist ja schließlich nicht so, als würden hier überall silberne Spiegel rumhängen, oder? Ich werde alles vermischen, die Haare von ihrem Kopf, aus ihren Ohren, unter ihren Achseln –«
    »Du glaubst, ich wüsste nicht, was du vorhast?«, fragte Mogora und lachte dann, wie es nur eine alte Frau konnte, die von Hyänen abstammte. »Du bist nicht einfach nur ein Idiot. Du bist außerdem auch noch ein Narr. Und eingebildet und unreif und besessen und kleinlich, boshaft, herablassend, gönnerhaft, abwehrend, angriffslustig, ungebildet, eigenwillig, unbeständig, widersprüchlich … und außerdem bist du noch hässlich.«
    »Ja – und?«
    Sie starrte ihn an wie eine zahnlose Spinne. »Du hast ein Hirn wie Bimsstein – schmeiß was drauf, und es sinkt einfach ein! Verschwindet. Löst sich auf. Selbst wenn ich draufpisse, verdampft die Pisse einfach! Ist weg! Oh, wie ich dich hasse, Mann. Mit all deinen abscheulichen, übel riechenden Angewohnheiten – bei den Göttern, fürs Frühstück in der Nase zu bohren – mir wird immer noch schlecht, wenn ich nur daran denke – was für ein Anblick, und ich bin verflucht, ihn niemals zu vergessen –«
    »Oh, sei still. Im Rotz sind nahrhafte Pollen eingeschlossen, wie jeder weiß –«
    Ein schwerer Seufzer unterbrach ihn, und das dalhonesische Paar blickte hinunter auf Mappo. Mogara krabbelte hinüber und begann, die Spinnweben vom zerschrammten Gesicht des Trell zu entfernen.
    Iskaral Pustl beugte sich näher. »Was ist mit seiner Haut passiert? Die ist ja ganz zerfurcht und

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