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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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steckten, aber nicht mit dem in Friedenszeiten üblichen Lederriemen gesichert waren, verwandelte sich ihre Arroganz in einen wohlüberlegten, provozierenden Affront. Doch sie wurden nicht herausgefordert.
    Nur wenige Augenblicke, ehe sie sie eingeholt hätte, wandte Apsalar sich nach links in eine Seitengasse. Es gab mehr als einen Weg zu den Lagerplätzen.
    Ein Händler, der Pardu und Gral als Wachen angeheuert hatte und anscheinend ein ungewöhnliches Interesse an der Anwesenheit einer Schattentänzerin in der Stadt zeigte, machte sich im Gegenzug dadurch selbst zum Gegenstand des Interesses. Möglicherweise war der Händler – oder die Händlerin – einfach nur jemand, der Informationen kaufte und verkaufte, aber selbst das mochte sich für Apsalar als nützlich erweisen; allerdings war sie keineswegs gewillt, für die Informationen, die sie sammelte, zu bezahlen. Angehörige von Wüstenstämmen als Wachen – das klang nach ausgedehnten Reisen zwischen weit entfernten Städten auf selten benutzten Straßen. Dieser Kaufmann würde einiges wissen.
    Und das mochte auch auf seine Wachen zutreffen.
    Sie erreichte die Außenbezirke des ersten Lagers. Vom Himmel aus betrachtet hätte die Karawanenstadt pockennarbig ausgesehen. Kaufleute kamen und gingen in einem stetigen Strom von Wagen, Reiterkriegern, Hütehunden und Kamelen. Die äußeren Bezirke beherbergten unbedeutendere Kaufleute, deren Positionen gemäß einer unbekannten Hierarchie festgelegt waren, während die Karawanen mit hohem Status das Zentrum besetzten.
    Apsalar betrat die Hauptverkehrsstraße über einen Seitenweg, der zwischen den Zelten hindurchführte, und begann mit der langen Suche.
    Um die Mittagszeit fand sie einen Straßenhändler, setzte sich an einen der kleinen Tische unter einem Sonnensegel und aß auf kleinen Spießen geröstete Fleisch- und Fruchtstücke, wobei ihr das Fett an den Fingern hinunterlief. Sie hatte neu erwachte Tatkraft in den Lagern der Kaufleute bemerkt, die sie bisher besucht hatte. Aufstände und Kämpfe waren offensichtlich schlecht fürs Geschäft. Die Rückkehr der malazanischen Herrschaft war ein Segen für den Handel in all seiner normalen, habgierigen Pracht, und sie hatte den Jubel auf allen Seiten gesehen. Münzen flossen in tausend Strömen.
    Ihr Blick blieb an drei Gestalten hängen. Sie standen vor dem Eingang zu einem großen Zelt und stritten, wie es schien, um einen Käfig voller Welpen. Die beiden Pardu und einer der Gral- Krieger, die sie in der Schenke gesehen hatte. Sie hoffte, dass sie zu sehr mit sich beschäftigt waren, um sie zu entdecken. Apsalar wischte sich die Hände an den Oberschenkeln ab, stand auf und verließ den Platz unter dem Sonnensegel, wobei sie sich, so gut es ging, im Schatten hielt; sie entfernte sich, weg von den Wachen und dem Zelt des Kaufmanns.
    Im Moment reichte es, dass sie sie gefunden hatte. Bevor sie versuchen würde, den Kaufmann oder seine Wachen zu befragen, wartete noch eine andere Aufgabe auf sie.
    Der lange Fußmarsch zurück zur Schenke verlief ereignislos, und sie stieg die Treppe hinauf und ging zu ihrem Zimmer. Es war mitten am Nachmittag, und sie dachte an nichts anderes mehr als an Schlaf.
    »Sie ist zurück!«
    Die Stimme – Rinnsels Stimme – kam unter dem mit Holz eingefassten Bett hervor.
    »Ist sie es wirklich?«, fragte Telorast, die sich am gleichen Ort aufhielt.
    »Ich erkenne die Mokassins wieder. Siehst du die eingenähten Stahlkanten? Nicht wie bei dem anderen.«
    Apsalar, die sich gerade die Lederhandschuhe ausziehen wollte, unterbrach ihre Tätigkeit. »Welcher andere?«
    »Derjenige, der vorhin hier war, vor einem Glockenschlag –«
    »Glockenschlag?«, wunderte sich Telorast. »Oh, diese Art von Glockenschlag. Jetzt verstehe ich. Sie messen das Verstreichen der Zeit. Ja, Nicht-Apsalar, vor einem Glockenschlag. Wir haben nichts gesagt. Wir waren still. Derjenige hat nicht mitbekommen, dass wir hier waren.«
    »Der Wirt?«
    »Stiefel, von Steigbügeln abgescheuert und mit Bronzeschuppen besetzt … Sie sind hierhin und dahin gegangen – und dann hat er sich hingekauert, um hier drunterzuschauen, aber er hat natürlich nichts von uns gesehen, und auch sonst nichts, denn du hast keine Ausrüstung, die er durchwühlen konnte –«
    »Dann war es also ein Mann.«
    »Haben wir das nicht schon vorher gesagt? Haben wir das nicht, Rinnsel?«
    »Wir müssen es gesagt haben. Ein Mann. Mit Stiefeln, ja.«
    »Wie lange war er hier?«, fragte Apsalar und

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