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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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blickte sich im Zimmer um. Hier gab es für einen Dieb nichts zu stehlen, vorausgesetzt, es war ein Dieb gewesen.
    »Hundert von seinen Herzschlägen.« »Hundertundsechs, Telorast.«
    »Hundertundsechs, ja.«
    »Er ist durch die Tür gekommen und wieder gegangen?«
    »Nein, durch das Fenster – du hast die Gitterstäbe entfernt, erinnerst du dich? Er ist vom Dach runtergekommen, stimmt das nicht, Telorast?«
    »Oder vom Gässchen hoch.«
    »Oder vielleicht auch aus einem der anderen Räume, also von der Seite, rechts oder links.«
    Apsalar runzelte die Stirn und verschränkte die Arme. »Ist er überhaupt durch das Fenster gekommen?«
    »Nein.«
    »Dann also durch ein Gewirr.« »Ja.«
    »Und er war auch kein Mann«, fügte Rinnsel hinzu. »Er war ein Dämon. Groß, schwarz, haarig, mit Fängen und Klauen.«
    »Und er hat Stiefel getragen«, sagte Telorast.
    »Genau. Stiefel.«
    Apsalar zog sich die Handschuhe aus und warf sie auf das Tischchen neben dem Bett. Sie legte sich ausgestreckt hin. »Weckt mich, wenn er wiederkommt.«
    »Natürlich, Nicht-Apsalar. Du kannst dich auf uns verlassen.«
     
    Als sie aufwachte, war es dunkel. Fluchend richtete Apsalar sich auf. »Wie spät ist es?«
    »Sie ist wach!« Der Schatten von Telorast schwebte ganz in der Nähe, ein verwaschener, körperähnlicher Umriss in der Düsternis, dessen Augen matt glommen.
    »Endlich!«, flüsterte Rinnsel, die wie ein steinerner Wasserspeier auf dem Fensterbrett hockte, und nun den Kopf drehte, um Apsalar anzusehen, die noch immer auf dem Bett saß. »Es ist zwei Glockenschläge nach dem Tod der Sonne. Wir wollen erforschen!«
    »Schön«, sagte sie und stand auf. »Dann folgt mir.« »Wohin?«
    »Zurück zum Jen’rahb.«
    »Oh, zu diesem traurigen Ort.«
    »Ich werde nicht lange dort bleiben.«
    »Gut.«
    Sie nahm ihre Handschuhe, überprüfte noch einmal ihre Waffen – Schmerzen hier und da von drückenden Knäufen und Scheiden bewiesen, dass sie sie noch alle am Körper trug –, und machte sich zum Fenster auf.
    »Sollen wir den Fußweg benutzen?«
    Apsalar blieb stehen, musterte Rinnsel. »Welchen Fußweg?«
    Der Geist bewegte sich, drückte sich eng in die Ecke des Fensters und deutete nach draußen. »Den da.«
    Eine Schatten-Manifestation – so etwas wie ein Aquädukt – erstreckte sich von der unteren Kante des Fensters über die Straße und das nächste Gebäude, machte dann einen Bogen, genau aufs Herz des Jen’rahb zu. Seine Oberfläche wirkte wie Stein, und sie konnte Kiesel und abgebröckelte Mörtelstücke auf dem Weg sehen. »Was ist das?«
    »Wir wissen es nicht.«
    »Es stammt aus der Schattensphäre, stimmt’s? Es muss aus der Schattensphäre sein. Sonst könnte ich es nicht sehen.«
    »Oh, ja. Wir glauben das auch. Das tun wir doch, oder, Telorast?«
    »Ganz recht. Oder auch nicht.«
    »Wie lange ist es schon hier?«, fragte Apsalar.
    »Dreiundfünfzig von deinen Herzschlägen. Du hast dich gerade bewegt und bist allmählich aufgewacht, nicht wahr, Rinnsel? Sie hat sich bewegt.«
    »Und gestöhnt. Nun, einmal. Leise. Ein halbes Stöhnen.«
    »Nein«, sagte Telorast, »das war ich.«
    Apsalar kletterte auf das Fensterbrett und trat dann hinaus auf den erhöhten Fußweg, wobei sie sich immer noch am Fensterrahmen festhielt. Der Weg unter ihren Füßen fühlte sich fest an. »Na schön«, murmelte sie und löste die Hand von dem Gebäude hinter ihr. Sie war mehr als ein bisschen erschüttert. »Wir können ihn genauso gut auch benutzen.«
    »Wir stimmen zu.«
    Sie machten sich auf, über die Gasse, das Mietshaus, eine Straße und dann das Geröllfeld der Ruinenlandschaft hinweg. In der Ferne erhoben sich geisterhafte Türme. Eine Stadt des Schattens, aber die hier war vollkommen anders als die in der Nacht zuvor. Verschwommen erkennbare Strukturen lagen über den Trümmern – Kanäle, in denen etwas wie Wasser schimmerte. Niedrige Brücken überspannten diese Kanäle. Ein paar tausend Schritt entfernt erhob sich im Südosten ein gewaltiger kuppelförmiger Palast, und dahinter schimmerte etwas, das ein See oder ein breiter Fluss sein mochte. Schiffe durchkreuzten das Wasser, schlanke Schiffe mit viereckigen Segeln und Rümpfen aus mitternachtsschwarzem Holz. Sie sah große Gestalten eine fünfzig Schritt entfernte Brücke überqueren.
    »Ich erkenne sie!«, zischte Telorast.
    Apsalar duckte sich; schlagartig fühlte sie sich hier, auf diesem erhöhten Fußweg, schrecklich verwundbar.
    »Tiste Edur!«
    »Ja«, hauchte

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