SdG 10 - Die Feuer der Rebellion
Kreatur. Während er ihr die Schulter in den Bauch stieß, umklammerte er das gefangene Bein fest mit beiden Armen. Und dann hob er sie hoch; ein Keuchen entrang sich ihm, als er die Bestie nach oben wuchtete, bis sie nur noch auf einem Bein taumelte.
Die krallenbewehrten Hände hämmerten auf seinen Rücken, zerfetzten das Bärenfell, rissen ihm die Haut auf.
Karsa stellte seinen rechten Fuß hinter den linken der Bestie und drückte dann kräftig in diese Richtung.
Die Kreatur stürzte zu Boden, und er hörte Knochen knacken.
Der kurze Schwanz peitschte herum und traf ihn am Oberkörper. Karsa wurde die Luft aus seinen vier Lungenflügeln getrieben, und wieder flog er durch die Luft, prallte auf die Pflastersteine und ließ den größten Teil der Haut seiner rechten Schulter und seiner Hüfte auf den harten Steinen, als er vier Schritt weiterschlitterte -
Über den Rand in die Grube. Er fiel nach unten, knallte hart gegen den Rand der Deckschicht, brach dabei noch mehr davon ab und landete mit dem Gesicht voran in der stinkenden Brühe unten im Grab; Dreck spritzte nach allen Seiten.
Er stemmte sich hoch, wirbelte herum und ging in eine halb hockende Position, spuckte faulige Flüssigkeit aus, während er gleichzeitig versuchte, seine Lunge mit Luft zu füllen. Keuchend und hustend kroch er vorwärts, auf eine Seite des Grabs zu, weg von dem Loch in der Decke.
Wenige Augenblicke später konnte er wieder einigermaßen Luft holen. Während er den Kopf schüttelte, um den Schlamm loszuwerden, der daran klebte, spähte er zu dem Strahl aus Sonnenlicht, der um die Leiter herum zu Boden fiel. Die Bestie war ihm nicht gefolgt … oder hatte nicht gesehen, dass er hier hereingefallen war.
Er stand auf und begab sich zur Leiter. Dort blickte er direkt nach oben – und sah nichts weiter als Sonnenlicht.
Karsa kletterte hoch. Als er auf gleicher Höhe mit dem Rand der Grube war, wurde er langsamer, schob sich dann noch ein bisschen höher, bis er den Innenhof überschauen konnte. Die Kreatur war nirgendwo zu sehen. Rasch kletterte er auf die Pflastersteine. Er spuckte erneut aus, schüttelte sich und machte sich zum inneren Eingang der Feste auf. Da er keine Schreie von jenseits des Grabens hörte, kam er zu dem Schluss, dass die Bestie nicht nach draußen gegangen war. Womit nur die Festung selbst übrigblieb.
Die Doppeltür stand weit offen. Er betrat ein breites Zimmer mit gefliestem Boden, an dessen Wänden die geisterhaften Umrisse längst verblasster Wandmalereien prangten.
Überall im Raum verstreut lagen Stücke von zerfetzten Rüstungen und Fetzen blutverkrusteter Kleidung. Ganz in der Nähe stand ein Stiefel. Ein Unterschenkelknochen ragte heraus.
Direkt gegenüber, zwanzig Schritt entfernt, war ein zweiter Durchgang; beide Türflügel waren herausgeschlagen und zerschmettert worden. Karsa trottete darauf zu – und erstarrte, als er aus der dahinterliegenden Düsternis das Geräusch von Krallen hörte, die über Fliesen kratzten. Zu seiner Linken, dicht beim Eingang. Er machte zehn Schritte zurück und rannte dann vorwärts. Durch den Durchgang. Hände zuckten hinter ihm durch die Luft, und er hörte ein zorniges, enttäuschtes Zischen – und prallte gegen ein niedriges Sofa. Sein Schwung trieb ihn weiter vorwärts, ließ ihn auf einen niedrigen Tisch fallen, dessen hölzernen Beine unter seinem Gewicht zerbarsten. Er rollte weiter, schickte einen hochlehnigen Stuhl sich überschlagend auf die Reise und schlitterte über einen Teppich. Das gleichzeitig dumpfe und klickende Geräusch der krallenbewehrten Füße der Kreatur kam näher, während sie ihn verfolgte.
Karsa brachte seine Beine unter den Körper und tauchte seitwärts weg, entging erneut den herabzuckenden Klauen. Er prallte gegen einen weiteren Stuhl, der etwas stabiler als sein Vorgänger war. Karsa packte den Stuhl an den Beinen und schleuderte ihn in den Lauf der Kreatur – die zu einem gewaltigen Satz angesetzt hatte. Der Stuhl traf ihre ausgestreckten Beine und wischte sie zur Seite.
Die Bestie ging krachend zu Boden und stieß sich den Kopf; zerbrochene Fliesen flogen durch die Luft.
Karsa versetzte ihr einen Tritt in die Kehle.
Die Bestie antwortete darauf mit einem Tritt gegen seine Brust, und er wurde erneut nach hinten geschleudert, landete auf einem herumliegenden Helm, der kurz ins Rollen kam und ihn weiter der Wand entgegentrug.
Trotz der Schmerzen, die in seiner Brust tobten, rappelte der Toblakai sich wieder auf.
Die
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