Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
Bestie machte das Gleiche, langsam, und wackelte dabei mit dem Kopf; ihr Atem ging rau und pfeifend, immer wieder von hartem, bellendem Husten unterbrochen.
    Karsa stürzte sich auf sie. Seine Hände schlossen sich um ihr rechtes Handgelenk, und er duckte sich, verdrehte dabei den Arm, den er gepackt hatte, dann wirbelte er erneut herum, verdrehte den Arm weiter, bis er aus dem Schultergelenk sprang.
    Die Kreatur kreischte auf.
    Karsa kletterte auf ihren Rücken, seine Fäuste hämmerten auf ihre Schädeldecke. Jeder Hieb erschütterte die Knochen der Bestie. Zähne knackten, der Kopf wurde von jedem Schlag nach unten getrieben und zuckte gerade wieder rechtzeitig genug nach oben, um den nächsten Hieb entgegenzunehmen. Taumelnd torkelte die Kreatur durch den Raum und versuchte, mit dem linken Arm Karsa von ihrem Rücken zu wischen, während der rechte schlaff herabhing.
    Karsa schwang weiter die Fäuste, die von der Wucht seiner Schläge allmählich taub wurden.
    Schließlich hörte er, wie der Schädel knackte.
    Ein rasselnder Atemzug – ob von ihm oder der Bestie konnte er nicht mit Sicherheit sagen –, und dann brach die Kreatur unter ihm zusammen und rollte zur Seite.
    Einen kurzen Augenblick lang ruhte der größte Teil des enormen Gewichts der Bestie zwischen Karsas Schenkeln, und ein Brüllen drang aus seiner Kehle, während er die Muskeln seiner Beine anspannte, um den gezackten Kamm von seinem Schritt fernzuhalten. Dann fiel das Reptil auf die Seite und klemmte dadurch sein linkes Bein ein. Er griff nach oben und legte einen Arm um den zuckenden Hals.
    Die Kreatur rollte sich weiter und befreite so ihren linken Arm, schwang ihn wie eine Sense nach oben und herum. Krallen drangen in Karsas linke Schulter. Eine Woge überwältigender Kraft zerrte den Toblakai weg, schleuderte ihn stolpernd in die Trümmer des zusammengebrochenen Tischs.
    Karsas herumtastende Hand fand ein Tischbein. Er rappelte sich auf und schlug hart gegen den ausgestreckten Arm der Bestie.
    Das Tischbein zerbrach, und der Arm wurde mit einem Kreischen zurückgezogen.
    Die Bestie richtete sich erneut auf.
    Karsa griff wieder an.
    Und wurde hoch oben an der Brust von einem Tritt erwischt.
    Plötzliche Schwärze.
    Er öffnete die Augen. Zwielicht. Stille. Der Gestank von Fäkalien und Blut und langsam herabsinkendem Staub. Ächzend setzte er sich auf.
    Ein fernes Krachen. Von irgendwo weiter oben.
    Er musterte seine Umgebung, bis er die Tür in der Seitenwand entdeckte. Er stand auf, humpelte darauf zu. Dahinter lag ein breiter Korridor, der zu einer Treppe führte.
     
    »War das ein Schrei, Hauptmann?«
    »Ich bin mir nicht sicher, Falah’d.«
    Samar Dev blickte den Soldaten neben ihr im hellen Sonnenlicht blinzelnd an. Seit Toblakai die eisernen Türen durchbrochen hatte, hatte er ununterbrochen leise vor sich hin gemurmelt. Steinschwerter, Eisen und Schlösser schienen im Zentrum seines persönlichen Monologs gestanden zu haben, der gelegentlich mit einigen ausgewählten Flüchen gewürzt war. Das, und das dringende Bedürfnis, den riesigen Barbaren so weit wie möglich von Ugarat wegzubekommen.
    Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und richtete ihr Augenmerk wieder auf den Eingang zur Festung. Immer noch nichts.
    »Sie verhandeln«, sagte der Falah’d, der unruhig im Sattel saß, während beiderseits von ihm Diener standen und abwechselnd mit den großen Papyrusfächern wedelten, um dem geliebten Herrscher von Ugarat Kühlung zuzufächeln.
    »Es klang wie ein Schrei, Heiliger«, sagte Hauptmann Inashan nach einem kurzen Augenblick.
    »Dann sind es streitlustige Verhandlungen, Hauptmann. Was sonst sollte so lange dauern? Wenn sie alle tot und verhungert wären, wäre der Barbar schon längst zurückgekommen. Außer natürlich, es gibt Beute. Ha, habe ich etwa unrecht? Ich glaube nicht! Schließlich ist er ein Wilder. Von Sha’iks Leine abgeschnitten, oder? Warum ist er nicht dabei gestorben, sie zu verteidigen?«
    »Wenn die Geschichten stimmen«, sagte Inashan unangenehm berührt, »hat Sha’ik die Mandata zu einem persönlichen Duell herausgefordert, Falah’d.«
    »Die Geschichte ist mir ein bisschen zu passend. Sie wird von den Überlebenden erzählt – denjenigen, die sie im Stich gelassen haben. Dieser Toblakai hat mich noch nicht überzeugt. Er ist zu unverschämt.«
    »Ja, Falah’d«, sagte Inashan, »das ist er.«
    Samar Dev räusperte sich. »Heiliger, in der Festung Moraval lässt sich keine Beute

Weitere Kostenlose Bücher