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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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aus etwa vier oder fünf Schritt weiter und hörten dann auf. Dahinter kauerte ein gewaltiges, klobiges Etwas, an dem so gut wie keine Einzelheiten zu erkennen waren. Unbestimmte Muster überzogen die sichtbaren Seiten und den oberen Bereich. Merkwürdige, rechteckige Fortsätze gingen von der abgewandten Seite aus wie Spinnenbeine. Mappo stieß zischend die Luft aus. »Lebt es?«, fragte er.
    »Es ist irgendeine Art von Mechanismus«, sagte Icarium. »Das Metall ist fast weiß, siehst du? Kein Rost. Dieses Ding sieht aus, als wäre es gestern gebaut worden, aber, mein Freund, ich glaube, es ist uralt.«
    Mappo zögerte und fragte dann schließlich doch. »Ist es eins von deinen?«
    Icarium blickte ihn an; seine Augen glänzten. »Nein. Und das ist das eigentliche Wunder.«
    »Nein? Bist du dir sicher? Wir haben schon andere gefunden –«
    »Ich bin mir sicher. Ich weiß nicht, wie das sein kann, aber ich zweifele nicht im Geringsten daran. Dieses Ding hat jemand anderes gebaut.«
    Der Trell kauerte sich hin, tauchte eine Hand ins Wasser – und riss sie blitzschnell wieder zurück. »Bei den Göttern, ist das kalt!«
    »Das wird mich nicht hindern«, sagte Icarium lächelnd. Einen Herzschlag lang waren seine polierten unteren Hauer zu sehen.
    »Du willst rüberschwimmen und es untersuchen? Schon gut, die Antwort ist offensichtlich. Also schön, dann werde ich eine ebene Stelle suchen und dort unser Lager aufschlagen.«
    Der Jhag zog seine Kleider aus.
    Mappo machte sich daran, den schrägen Hang wieder hochzugehen. Das leuchtende Wasser vertrieb die Düsternis ausreichend, als dass er erkennen konnte, wo er hintrat; er ging höher, bis seine linke Hand über die kalte Felswand strich. Nach etwa fünfzehn Schritten glitt diese Hand in eine schmale Spalte, und als er erneut Felsen spürte, bemerkte er sofort, dass diese Oberfläche sich unter seinen Fingerspitzen anders anfühlte. Der Trell blieb stehen und untersuchte den Spalt genauer.
    Dieser Stein war zerklüfteter Basalt, der immer weiter aus der Schluchtwand ragte, so dass die Schräge unter Mappos Füßen allmählich schmaler wurde und schließlich ganz verschwand. Scharfe Risse verliefen über den schiefen Boden bis zum See, und die schwarzen Spalten waren auch am Grund des Sees zu erkennen. Der Basalt war also auf irgendeine Weise hier eingedrungen, schloss er. Vielleicht war die ganze Schlucht nur durch ihn geschaffen worden.
    Mappo ging wieder zurück, bis er genügend Platz hatte, um sich, mit dem Rücken an die Felswand gelehnt, hinzusetzen, und richtete den Blick auf die Oberfläche des Sees, über die jetzt kleine Wellen liefen. Er zog ein Stück Schilfrohr hervor und begann, sich die Zähne sauberzumachen, während er über seinen Fund nachdachte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ein natürlicher Vorgang für ein solches Eindringen verantwortlich war. Zwar verliefen die Linien, an denen entlang sich tief unter der Oberfläche verschiedene Kräfte als Druck in der Erde auswirkten, auch hier gegensätzlich, aber in diesem Teil des Subkontinents gab es schlicht und einfach keinen Steilabbruch, der entsprechende Spannungen erzeugen und so die Landschaft formen könnte.
    Nein, da war ein Tor gewesen, und der Basaltfelsen war hindurchgekommen. Mit katastrophalen Folgen. Er war aus seiner Sphäre gekommen … und mitten im festen Grundgestein dieser Welt aufgetaucht.
    Was war es? Aber er wusste es doch.
    Eine Himmelsfestung.
    Mappo stand auf und blickte den zerklüfteten Basaltfelsen erneut an. Und das, was Icarium gerade am Grund des Sees untersucht, das ist von dem Ding hier gekommen. Und daraus folgt dann wohl – ja, es kann eigentlich gar nicht anders sein –, dass es hier eine Art Portal geben muss. Einen Weg hinein. Jetzt war er wirklich neugierig. Welche Geheimnisse lagen im Innern dieser Himmelsfestung verborgen? Unter den Einschärfungsritualen, die die Namenlosen intoniert hatten, während Mappo seinen Schwur abgelegt hatte, waren Erzählungen von den Himmelsfestungen gewesen, den entsetzlichen Festungen der K’Chain Che’Malle, die wie Wolken in der Luft schwebten. Es war eine Art Invasion gewesen – zumindest hatten die Namenlosen das gesagt –, in den Zeitaltern vor dem Aufstieg des Ersten Imperiums, als die Menschen, die es eines Tages gründen sollten, noch wenig mehr getan hatten als in kleinen Gruppen herumzuziehen – als sie noch nicht einmal in Stämmen organisiert und eigentlich kaum anders waren als die sterblichen Imass.

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