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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Anführer das andere. Es ist nicht gut, wenn die beiden sich vermischen.«
    »Das muss das Leben für euch ziemlich einfach machen.«
    Ein Nicken. »Ja, Leutnant, das tut es.«
    »Wenn dein Freund auch nur einen Kratzer in den Kamm macht, den er da gerade bewundert, wird Hauptmann Gütig euch beide umbringen.«
    »Thikburd! Leg das hin!«
    »Aber es ist hübsch!«
    »Das ist ein Mund voller Zähne auch, und du willst deine doch wohl behalten, oder?«
    Und mit solchen Soldaten haben wir ein Imperium erobert.
     
    Die Pferde hatten ihre beste Zeit lange hinter sich, aber sie würden ausreichen müssen. Ein einzelnes Maultier würde den größten Teil ihrer Vorräte tragen, und dazu noch den eingewickelten Leichnam von Heboric Geisterhand. Die Tiere standen wartend am östlichen Ende der Hauptstraße, schweifschlagend, um die Fliegen zu vertreiben; obwohl es gerade erst mitten am Vormittag war, waren sie von der Hitze bereits geschwächt.
    Barathol Mekhar zurrte ein letztes Mal seinen Waffengürtel zurecht; es stimmte ihn nachdenklich, dass er um die Körpermitte herum zugelegt hatte. Dann blinzelte er zum Gasthaus hinüber, aus dem gerade Schlitzer und Scillara heraustraten und zu den Pferden gingen.
    Die Unterhaltung der Frau mit den beiden Jessas war eine bewundernswerte Darstellung von Kürze gewesen, frei von jeglichen Ratschlägen, und hatte mit einem reichlich flüchtigen Danke geendet. Nun war der Säugling also der jüngste Einwohner dieses vergessenen Weilers. Das Mädchen würde beim Aufwachsen mit Skorpionen, Rhizan und Meerratten spielen, ihr Horizont anscheinend grenzenlos sein, die Sonne am Himmel das grelle, blendend helle und brutale Gesicht eines Gottes. Aber alles in allem würde sie sicher sein. Und geliebt werden.
    Der Schmied bemerkte ganz in der Nähe eine Gestalt, die sich im Schatten eines Eingangs herumdrückte. Oh, sieh an. Zumindest eine Person wird uns vermissen. Er fühlte sich merkwürdig traurig, als er sich zu den anderen aufmachte.
    »Dein Pferd wird unter dir zusammenbrechen«, sagte Schlitzer. »Es ist zu alt, und du bist zu schwer, Barathol. Allein schon die Axt würde ein Maultier zum Stolpern bringen.«
    »Wer ist das da drüben?«, fragte Scillara.
    »Chaur.« Der Schmied schwang sich auf das Pferd, das einen Schritt zur Seite machte, als er sich in den Sattel sinken ließ. »Ich nehme an, er ist gekommen, um Abschied zu nehmen. Steigt auf, ihr zwei.«
    »Dies ist die heißeste Zeit des Tages«, sagte Schlitzer. »Anscheinend reiten wir immer durch das Schlimmste, was dieses verdammte Land uns entgegenzuschleudern hat.«
    »Wir werden bei Anbruch der Abenddämmerung eine Quelle erreichen«, sagte Barathol, »wenn wir alle es am meisten brauchen werden. Dort werden wir bis zum folgenden Abend ausruhen, denn die nächste Etappe der Reise wird ziemlich lang werden.«
    Sie machten sich auf den Weg, folgten der Straße, die rasch zu einem Pfad wurde. Kurze Zeit später sagte Scillara: »Wir haben Gesellschaft, Barathol.«
    Sie schauten zurück und sahen Chaur, der ein Bündel aus Segeltuch gegen die Brust gedrückt hielt. Sein schwitzendes Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck.
    Seufzend zügelte der Schmied sein Pferd.
    »Kannst du ihn überreden, wieder nach Hause zu gehen?«, fragte Scillara.
    »Wahrscheinlich nicht«, musste Barathol zugeben. »Einfältig und störrisch – das ist eine ziemlich unglückliche Mischung.« Er ließ sich zu Boden gleiten und ging zurück zu dem riesigen jungen Mann. »Komm her, Chaur, lass uns dein Bündel mit auf das Maultier packen.«
    Lächelnd reichte Chaur es ihm.
    »Wir müssen ziemlich weit gehen, Chaur. Und zumindest in den nächsten paar Tagen wirst du laufen müssen – verstehst du? Nun, lass mal sehen, was du an den Füßen trägst – beim Atem des Vermummten – «
    »Er ist barfuß!«, sagte Schlitzer ungläubig.
    »Chaur«, versuchte Barathol zu erklären, »dieser Pfad besteht aus nichts als scharfkantigen Steinen und heißem Sand.«
    »Irgendwo in unserem Packen haben wir ein Stück dickes Bhederin-Leder«, sagte Scillara, während sie ihre Pfeife entzündete. »Heute Nacht kann ich ihm Sandalen machen. Es sei denn, du willst, dass wir hier und jetzt halten.«
    Der Schmied zog seine Axt aus der Trageschlaufe, hockte sich dann hin und machte sich daran, seine Stiefel auszuziehen. »Da ich sowieso reite, kann er die hier bis heute Abend tragen.«
     
    Schlitzer schaute zu, wie Chaur sich mühte, Barathols Stiefel anzuziehen. Die

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