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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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    »Es viel länger dauern, ja«, unterbrach ihn Nok. »Nichtsdestotrotz würden wir um diese Jahreszeit von den Strömungen und den vorherrschenden Winden begünstigt werden. Zugegeben, diese Route ist kartographisch weniger gut erfasst, und die meisten unserer Karten von der Westküste dieses Kontinents gehen auf fremde Quellen zurück, was die Frage nach ihrer Zuverlässigkeit aufwirft.« Er rieb sich das von Wind und Wetter gezeichnete, von Falten durchzogene Gesicht. »Aber all das ist leider nicht weiter von Bedeutung. Das Problem ist die Pest. Mandata, wir haben auf dem Weg zu diesem Treffen hier einen Hafen nach dem anderen aufgesucht, und keiner war sicher genug, um ihn anzufahren. Unsere eigenen Vorräte sind gefährlich geschrumpft.«
    »Und wo, Admiral«, fragte Blistig, »glaubt Ihr, dass wir uns westlich von hier neu verproviantieren können?«
    »Zunächst einmal auf Sepik. Die Insel ist abgelegen, und zwar weit genug, glaube ich, dass die Pest dort nicht hingekommen ist. Südlich davon liegen Nemil und ein paar unbedeutendere Königreiche bis hinunter nach Shal-Morzinn. Von der Südspitze dieses Kontinents aus ist die Reise an die Nordwestküste von Quon Tali kürzer als über die Falar-Route. Sobald wir erst einmal an Drift Avalii vorbei sind, befinden wir uns in der Genii-Straße, mit der Küste von Dal Hon nördlich von uns. Zu diesem Zeitpunkt werden die Strömungen wieder auf unserer Seite sein.«
    »Alles schön und gut«, knurrte Blistig, »aber was ist, wenn Nemil und die anderen unbedeutenderen Königreiche zu dem Schluss kommen, dass sie nicht daran interessiert sind, uns etwas zu essen und Trinkwasser zu verkaufen?«
    »Dann werden wir sie davon überzeugen müssen«, sagte die Mandata, »mit allen Mitteln, die notwendig sind.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass es sich bei diesen Mitteln nicht um unsere Schwerter handelt.«
    Kaum hatte Blistig die Worte ausgesprochen, wurde offensichtlich, dass er sie bedauerte – die Bemerkung hatte nachvollziehbar klingen sollen; stattdessen offenbarte sie einfach nur sein mangelndes Vertrauen in die Armee der Mandata.
    Sie sagte nichts, betrachtete die Faust nur mit ausdruckslosem Gesicht, doch eine gewisse Kühle kroch in den Raum und füllte die Stille.
    Admiral Nok wirkte enttäuscht. Er griff nach seinem Umhang aus Seehundsfell. »Ich muss jetzt auf mein Flaggschiff zurückkehren. Auf unserer Reise hierher hat die Vorhut dreimal eine unbekannte Flotte im Norden gesichtet. Zweifellos wurden auch wir gesichtet, doch es hat kein engerer Kontakt stattgefunden, von daher nehme ich an, dass diese Flotte keine Gefahr für uns darstellt.«
    »Eine Flotte«, sagte Keneb. »Aus Nemil?«
    »Möglicherweise. Es hieß, eine Stadt der Meckros hielte sich westlich der Sepik-See auf – aber dieser Bericht ist ein paar Jahre alt. Andererseits«, er blickte zur Mandata, als er die Zeltklappe erreichte, »wie schnell kann eine schwimmende Stadt sich schon bewegen? Jedenfalls unternehmen die Meckros Raubzüge, und sie treiben Handel, und es kann gut sein, dass Nemil die Schiffe ausgeschickt hat, um die Meckros von ihrer Küste fernzuhalten.«
    Sie schauten zu, wie der Admiral hinausging.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Mandata«, sagte Blistig.
    »Spart Euch Eure Entschuldigung«, unterbrach sie ihn und wandte sich ab. »Eines Tages werde ich Euch auffordern, sie zu wiederholen, Blistig. Aber nicht mir gegenüber – sondern gegenüber Euren Soldaten. Und jetzt stattet bitte Faust Tene Baralta einen Besuch ab und unterichtet ihn über die wichtigsten Punkte dieses Treffens.«
    »Er hat kein Interesse – «
    »Seine Interessen sind für mich nicht von Belang, Faust Blistig.«
    Der Angesprochene salutierte mit zusammengepressten Lippen und verließ das Zelt.
    »Einen Augenblick«, sagte die Mandata, als Keneb ihm folgen wollte. »Wie geht es den Soldaten, Faust?«
    Er zögerte kurz, ehe er sagte: »Größtenteils sind sie erleichtert, Mandata.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte sie.
    »Soll ich ihnen mitteilen, dass wir nach Hause zurückkehren?«
    Sie lächelte schwach. »Ich habe keinen Zweifel, dass das Gerücht bereits die Runde macht. Also sagt es ihnen auf alle Fälle, Faust. Es gibt keinen Grund, ein Geheimnis daraus zu machen.«
    »Unta«, sagte Keneb versonnen. »Dort sind wahrscheinlich auch meine Frau und meine Kinder. Natürlich ist klar, dass die Vierzehnte nicht lange in Unta bleiben wird.«
    »Das stimmt. Unsere Reihen werden aufgefüllt

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