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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Harnisch, um die Fesseln hinter Futhgars Rücken miteinander zu verbinden. Dann zog er einen Streifen um Futhgars Kopf, straff über den geöffneten Mund, so dass Platz zum Atmen blieb, aber kein Platz für die Zunge, um Worte zu formen. Er würde in der Lage sein, ächzende Geräusche von sich zu geben, viel mehr aber auch nicht.
    Paran fesselte den Hauptmann auf die gleiche Weise, fügte dann den Stoffknebel hinzu, der von einem Streifen an Ort und Stelle gehalten wurde, den er aus dem Hemd des Hauptmanns riss. Schließlich band er die beiden links und rechts an dem Feldbett fest, und das Feldbett selbst an den Mittelpfosten des Zelts, um sie daran zu hindern, ins Freie zu robben – was ihm, wie er hoffte, genügend Zeit verschaffte. Zufrieden blickte er sich ein letztes Mal um, zog seine Kapuze hoch und trat wieder nach draußen.
    Er fand den Hauptgang und machte sich zu dem großen Kommandozelt in der Mitte des Lagers auf. Soldaten gingen an ihm vorbei, ohne ihm besondere Beachtung zu schenken. Dies hier war Einarms Heerhaufen, aber er hatte noch kein einziges vertrautes Gesicht gesehen, was allerdings auch nicht allzu überraschend war – er hatte die Brückenverbrenner befehligt, und die Brückenverbrenner gab es nicht mehr. Die meisten der Soldaten hier waren Neulinge, eingezogen von den Garnisonen in Fahl, Genabaris und Nathilog. Sie waren erst nach dem pannionischen Krieg angekommen. Nichtsdestoweniger erwartete er zumindest irgend jemandem aus der alten Streitmacht zu begegnen, die den ganzen Weg bis nach Korall marschiert war, jemanden, der an der vernichtenden Schlacht teilgenommen hatte.
    Vier Soldaten hielten vor Dujeks Kommandozelt Wache. Ein fünfter stand ganz in der Nähe, hielt die Zügel eines schlammbespritzten Pferdes.
    Paran trat näher, den Blick auf den Mann mit dem Pferd gerichtet. Er schien ihm vertraut – er hatte gefunden, was er gesucht hatte. Ein Vorreiter – aber einer, der, wie er glaubte, zu Caladan Bruths Armee gehört hatte – auch wenn ich mich in dieser Hinsicht täuschen könnte. Und wie war jetzt noch mal sein Name?
    Die blassbraunen Augen des Mannes richteten sich auf Paran, als der auf ihn zuschritt. Das im Schatten der Kapuze liegende Gesicht verriet, dass er ihn erkannt hatte – und dass ihn das verwirrte. Das hinderte den Vorreiter aber nicht daran, sich gerade hinzustellen und zu salutieren.
    Paran schüttelte den Kopf, aber es war bereits zu spät. Auch die vier Wachen hatten Haltung angenommen. Paran beantwortete den Gruß mit einer vagen, nachlässigen Geste und trat dann dicht an den Vorreiter heran. »Soldat«, murmelte er, »erkennst du mich? Und antworte bitte leise.«
    Ein Nicken. »Hauptmann Ganoes Paran. Ich vergesse keine Namen oder Gesichter, Hauptmann, aber wir haben gehört, dass Ihr – «
    »Ja, und das soll auch so bleiben. Dein Name?«
    »Hurlochel.«
    »Jetzt erinnere ich mich. Du hast dich gelegentlich als Chronist betätigt, stimmt’s?«
    Ein Schulterzucken. »Ich schreibe mir die Dinge auf, ja, das stimmt, Hauptmann. Was macht Ihr hier?«
    »Ich muss mit Dujek sprechen.«
    Hurlochel warf einen Blick zu den Wachen hinüber und machte dann ein finsteres Gesicht. »Geht ein Stück mit mir, Hauptmann. Macht Euch keine Sorgen um die da, sie sind zu neu, um alle Offiziere zu kennen.«
    Hurlochel zog das Pferd hinter sich her und führte Paran vom Zelteingang weg in eine seitlich gelegene Gasse, wo er stehen blieb.
    »Hurlochel«, sagte Paran, »warum wird Dujeks Zelt von unerfahrenen Soldaten bewacht? Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Was ist geschehen? Warum lagert ihr außerhalb von G’danisban?«
    »Ja, Hauptmann, Ihr habt recht. Wir hatten eine harte Zeit. Es ist die Pest, versteht Ihr – die Heiler der Legion haben sie von uns ferngehalten, aber was sie dem Reich der Sieben Städte angetan hat … bei den Göttern, Hauptmann, es gibt Zehntausende von Leichen. Vielleicht auch Hunderttausende. In jeder Stadt. Jedem Dorf. In den Karawanenlagern – überall, Hauptmann. Uns hat ein Goldener Moranth begleitet, versteht Ihr, er war wohl so etwas wie ein Renegat. Wie auch immer. Es gibt einen Tempel in G’danisban. Der Große Tempel von Poliel, und von dort kommt dieser faulige, widerliche Wind, und er wird stärker.« Hurlochel machte eine Pause und wischte sich den Regen aus den Augen.
    »Dann hat Dujek sich also entschlossen, das Zentrum anzugreifen, stimmt’s?«
    »Ja, Hauptmann.«
    »Mach weiter, Hurlochel.«
    »Wir sind vor einem Monat hier

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