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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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verstehen.
    Jetzt hatte Penny einen Namen: Ritter. Wieso kam ihr der so bekannt vor?
    »– Verbindung herstellen«, fuhr der Anrufer fort. »Sie müssen Sie beseitigen.«
    Oh Gott! Penny schnappte entsetzt nach Luft. Seine Worte ließen nur einen Schluss zu.
    Ritter bemerkte ihr Keuchen nicht. Er war vollauf damit beschäftigt, sich mit dem Anrufer herumzustreiten. »Ich dachte, Sie wollten nicht, dass ich irgendwen beseitige. Und jetzt doch?«, blaffte er ungläubig. »Dann schulden Sie mir noch mal zehntausend.«
    Der Anrufer reagierte wütend.
    »Solange Sie das Geld nicht überwiesen haben«, konterte Ritter, »bleibt sie am Leben. Und wenn Sie mir noch mal auf den Sack gehen, werd ich Sie eigenhändig den Bullen ausliefern.«
    »Fahren Sie zur Hölle, Ritter … die Überweisung, sobald ich kann.«
    »Ich warte so lange«, höhnte Ritter. Plötzlich ging er weg, schlug die Tür hinter sich zu und schloss ab.
    Großer Gott. Penny lag zitternd vor Angst auf der Seite. Ritter hatte Anweisung bekommen, sie zu ermorden. Warum? Hielt der Anrufer sie für eine ernsthafte Bedrohung? Plötzlich wurde ihr schlecht und sie musste würgen, spuckte aber nur Galle. Ihr Magen war leer.
    Sie sank zurück, klammerte sich an die Matratze, warf ungläubig den Kopf hin und her. Was sollte Lia denn ohne sie anfangen? Und was war mit Joe? Würde er denn je begreifen, wie sehr sie ihn inzwischen liebte?
    »Möchten Sie noch Kaffee?«, erkundigte sich Special Agent Valentino.
    »Nein, danke«, lehnte Joe ab.
    Die beiden FBI -Agenten und Joe saßen an Pennys Esstisch, während Ophelia zwischen der Küche und dem Wohnzimmer auf und ab lief. Vinny lehnte an der Tür zur Vorratskammer und sah ihr besorgt zu. Es war längst weit nach Mitternacht.
    »Woher wissen wir eigentlich, dass der Entführer anruft?«, jammerte Lia mit verquollenen Augen und bebendem Kinn. »Was, wenn er sie einfach umbringt? So wie Eric.« Bei dem Wort umbringt versagte ihr die Stimme. Joe presste die Zähne zusammen.
    »Eric wusste mehr als Penny«, sagte Hannah, die sich gerade das Überwachungsvideo des Parkhauses ansah. »Sie ist keine so große Belastung wie er.«
    Joe beneidete die Agentin darum, dass sie in dieser Krisensituation so ruhig blieb. Sie und ihr wachsamer Begleiter waren mit der Spurensicherung über das Parkhaus hergefallen, hatten sich Pennys Wagen vorgenommen, das Überwachungsvideo verlangt und mögliche Augenzeugen befragt.
    Doch niemand hatte etwas Verdächtiges bemerkt.
    Joe war genauso wie Hannah darauf trainiert, in aussichtslosen Momenten die Nerven zu behalten und sich nicht von Gefühlen leiten zu lassen. Doch heute Abend konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Punkt.
    Er rieb sich die Stirn, versuchte verzweifelt, die unerträgliche Vorstellung auszublenden, dass Penny dasselbe Schicksal widerfahren könnte wie Eric und ihrem Vater. Ausgerechnet Penny, die schon so viel durchgemacht hatte und trotzdem noch vor Zuversicht strotzte. Die kompetente, großzügige Penny, die ihn nicht hatte bemitleiden wollen und nicht mal zuließ, dass er sich selbst bemitleidete. Wenn ihr etwas zustoßen sollte …
    Seit wann war sie eigentlich nicht mehr Penny, seine nette, freundliche Nachbarin? Erinnerungen an besondere gemeinsame Momente seit seiner Rückkehr aus Afghanistan gingen ihm durch den Kopf, aber er konnte beim besten Willen nicht mehr sagen, wann genau er begonnen hatte, mehr für sie zu empfinden.
    Durch Penny war er ein anderer geworden, ohne dass sie ihn auch nur ein einziges Mal darum gebeten hätte, sich zu ändern. Sie war inzwischen Teil seines Lebens, er konnte nicht mehr ohne sie. Wie war es dazu gekommen? Er hatte noch nie eine Frau kennengelernt, die nicht austauschbar gewesen wäre. Pläne für die Zukunft hatte er erst nach seiner Zeit bei den SEAL s schmieden wollen, wenn eine schöne, intelligente und geistreiche Frau in sein gesetztes Leben trat und ihm den Atem verschlug. Penny hatte keineswegs diese Wirkung auf ihn gehabt, sondern ihn still und heimlich mit Sanftmut und Schlichtheit erobert. Wie kam es also, dass er in einem Atemzug an sie dachte und Pläne für sein restliches Leben machte?
    »Entschuldigung.« Joe stieß seinen Stuhl zurück und ging schnellen Schrittes zur Haustür. Er brauchte frische Luft, um wieder klar denken zu können.
    »Joe!«, rief Lia und eilte zu ihm. Sie hielt ihn am Arm fest, zwang ihn, stehen zu bleiben. »Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich gesagt habe, Penny könnte umgebracht

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