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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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zurückholte.
    Das ist mein Junge
, dachte Solomon bewundernd, während die drei schmutzigen Kinder bereits argwöhnisch zu ihm herübersahen und vorsichtshalber innehielten.
    Da flog die Tür des Wohnmobils auf, und eine junge Frau mit einem Baby auf dem Arm kam heraus. Solomon stellte den Motor ab und begab sich aus seinem Wagen hinaus in die schwüle Hitze, um ihr Guten Tag zu sagen. Während Ellie Stuart auf ihn zukam, war sein erster Eindruck von ihr, dass sie viel zu jung schien, um die leibliche Mutter dieser Brut zu sein.
    Ihre abgetragene, aber saubere Kleidung lag eng an ihrem schlanken, kräftigen Körper an und betonte ihre vollen Brüste, nach denen das Baby besitzergreifend grapschte. Ihr helles rotbraunes Haar fiel ihr in einem langen Zopf über den Rücken.
    Auf Höhe der Stoßstange seines Wagens blieb sie stehen, um ihn in Augenschein zu nehmen. »Großer Gott, Sie sehen ja aus wie Silas!«, rief sie mit einer Altstimme aus und sprach dabei die Silben gedehnt.
    Solomon nickte. Er wusste nicht, wie er die Frau ansprechen sollte. Schließlich war ihm Silas von ihr vorenthalten worden, seit Candy den Jungen vor zwei Jahren bei ihr zurückgelassen hatte.
    »Ellie Stuart«, sagte sie, trat vor und streckte ihm ihre vom Arbeiten raue Hand hin.
    »Solomon«, gab er zurück. In ihren Augen las er nichts als Aufrichtigkeit.
    Nun war sie es, die nickte. »Silas«, rief sie dann, »komm und sag deinem Papa Guten Tag, sofort!«
    Solomon wandte sich den drei näher kommenden schmutzigen Jungen zu. Angesichts der zermürbenden Hitze fühlte sich sein Mund staubtrocken an. Furcht und Unsicherheit ließen sein Herz schneller schlagen. Konnte der Junge, der ihm bis zur Taille reichte, wirklich derselbe sein wie das engelsgleiche Baby, das er in seinen Armen gehalten hatte? Und doch, die silberhellen Augen, die seinen so ähnelten, waren ohne jeden Zweifel dieselben, genau wie sein Mund und die hohe Stirn.
    Aus drei Metern Entfernung sahen Vater und Sohn einander an.
    »Gnade euch Gott, Jungs«, brummelte Ellie, marschierte zu ihnen und klopfte ihnen den Staub aus der Kleidung. »Man sollte nicht denken, dass ihr drei heute früh gebadet habt. Ab ins Haus, wascht euch den Dreck aus den Gesichtern.«
    Die drei Jungen wandten sich folgsam dem Haus zu, dann rannte der Kleinste von ihnen, Silas, vorneweg und schlug die Tür hinter sich zu.
    Ellie seufzte. »Ich habe ihm gesagt, dass Sie früher oder später kommen werden, um ihn mitzunehmen. Ich denke, er hat gehofft, ich würde ihn belügen.«
    »Warum haben Sie ihn mir all die Jahre vorenthalten?«, fragte Solomon mit unverhohlenem Frust.
    Statt auszuweichen, reckte Ellie das Kinn. »Candace hat mir von Ihnen erzählt – ich hoffe, nichts davon stimmt«, gab sie zurück und sah ihn dabei prüfend an.
    Solomon schaute finster. »Das tut es nicht«, antwortete er scharf. »Dieser Junge war mein Leben«, ergänzte er heiser.
    Das Misstrauen wich aus ihrem Blick. Stattdessen nickte sie verständnisvoll und lenkte ein. »Silas lebt bei uns, seit er vier Jahre alt ist. Er hat zu uns gehört«, erklärte sie mit belegter Stimme und verdächtig glänzenden Augen.
    Solomon spürte, wie traurig sie die bevorstehende Trennung machte, doch im nächsten Moment hatte sie sich wieder gefasst und wandte sich dem Wohnmobil zu. »Kommen Sie rein«, forderte sie ihn auf.
    Während er Ellie Stuart folgte, die mit großen Schritten auf ihr Zuhause zuging, ging ihm durch den Kopf, dass er ihre Offenheit bewunderte.
    Im Innern des Trailers war es kaum kühler als draußen. Nirgendwo brannte Licht. Sofort kam ihm der Gedanke, dass der Strom abgeklemmt worden war.
    So heruntergekommen er von außen wirkte, so spartanisch war das Wohnmobil auch eingerichtet, doch trotz der Rasselbande, die darin lebte, machte alles einen erstaunlich aufgeräumten Eindruck.
    »Silas!«, rief Ellie. »Christopher, Caleb, ihr geht ihn suchen«, wies sie die Kinder an. »Dann macht ihr euch an den Abwasch.«
    Sie legte das Baby in eine Schaukel und nahm ein Glas aus dem Geschirrschrank. »Ich kann Ihnen leider nur Wasser anbieten«, sagte sie schlicht.
    Solomon ließ sich davon nicht täuschen. Er hatte längst erraten, dass der keinen Laut von sich gebende Kühlschrank leer stand. »Gern«, sagte er und wies mit einem Nicken auf das Glas.
    Nachdem sie es an der Spüle gefüllt hatte, gab sie es ihm.
    Solomon trank es in drei Zügen aus. »Hat sie Ihnen verraten, warum sie mich verlassen hat?« Er musste seinen

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