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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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sorgfältiger, um sich über die Konsequenzen klar zu werden. Die Nachricht schien ehrlich gemeint zu sein und ließ auf eine Verfasserin schließen, die gesunden Menschenverstand und Verantwortungsgefühl besaß, was mehr war, als man von Candace hätte behaupten können.
    Vor Aufregung bebte sein ganzer Körper.
    Silas lebte! Sein Sohn, am Leben! Die Suche hatte ein Ende.
    Er sprang so schnell auf, dass ihm kurz schwarz vor Augen wurde. Dann wankte er zur Tür hinaus und an Veronica vorbei. Die Sekretärin zog den Kopf ein, als er gegen die geschlossene Tür zum Büro des CO hämmerte. »Er … Er hat ein Meeting«, sagte sie zu ihrer eigenen Absicherung. Veronica war schon an guten Tagen vor Solomon auf der Hut.
    Es hätte ihn nicht weniger kümmern können. Als er aufgefordert wurde einzutreten, stieß er die Tür auf und marschierte in das Büro. »Sir, ich brauche auf der Stelle Sonderurlaub«, erklärte er und salutierte dabei schnell vor den beiden Männern im Raum: Commander Montgomery und Admiral Johansen, den sein stürmischer Auftritt allerdings nicht sonderlich zu beeindrucken schien.
    Joe Montgomery lehnte sich zurück und sah ihn an. Sein von Narben durchzogenes Gesicht, das die Frauen trotzdem attraktiv fanden, verriet nichts über seine Gedanken. »Was gibt es denn?«, fragte er.
    »Ich habe meinen Sohn gefunden«, antwortete Solomon und staunte selbst über die Worte, die da aus seinem Mund kamen. »Er ist in Mantachie, Mississippi. Ich muss ihn dort abholen.« Während er sprach, wedelte er mit Ellie Stuarts Brief.
    Der CO warf dem Admiral einen Blick zu, sah dann wieder Solomon an und entgegnete schlicht: »Nehmen Sie sich eine Woche frei.«
    Solomon hatte nie etwas gegen Joe Montgomery gehabt. Sie waren zwei sehr unterschiedliche Charaktere, die allerdings ein brutal schlagkräftiges Team abgaben, wenn man sie zusammentat. Doch als ihre Blicke sich für einen kurzen Augenblick trafen und die Miene des CO so etwas wie Wohlwollen und Herzlichkeit widerspiegelte, fühlte Solomon sich dem Mann plötzlich verbunden.
    »Ich danke Ihnen, Sir.«
    »Wegtreten«, knurrte der CO .
    »Jawohl, Sir!« Diesmal salutierte Solomon formvollendet. Er machte zackig kehrt, marschierte rasch zur Tür und verließ den Raum. Vor Freude breit grinsend eilte er zum Ausgang, vorbei an Veronica, die ihm hinterherstarrte, als wären ihm mit einem Mal zwei Köpfe gewachsen.
    Im Westen von Atlanta, Georgia, zwang sich Solomon, seine Fahrt zu unterbrechen, ein günstiges Motel zu suchen und zu schlafen.
    Doch er wurde von beunruhigenden Träumen heimgesucht, in denen er Silas geistig und emotional schwer angeschlagen vorfand oder der Junge gar nicht mehr da war, wenn er ankam. Schon im Morgengrauen stand Solomon auf, duschte und rasierte sich, denn er wollte vorzeigbar aussehen. In einem Diner schlang er ein Frühstück hinunter und fuhr dann acht weitere Stunden ohne Stopp durch bis nach Mantachie, Mississippi.
    Da der Ort noch nicht einmal auf der Karte verzeichnet war, musste er zweimal anhalten und nach dem Weg fragen. Doch als die Nachmittagssonne auf das Dach seines Chevy Silverado brannte, stand er endlich vor Hickory Road Nummer neunhundertneun. Eine der Neunen war von dem windschiefen Briefkasten abgefallen.
    Er bog in einen staubigen Feldweg mit spärlichem Baumbestand, rechts davon erstreckte sich ein tief liegender Sumpf. Kein Wunder, dass kein Privatdetektiv es geschafft hatte, Silas ausfindig zu machen. Der Junge war hier am Arsch der Welt ausgesetzt worden. Zorn erfasste Solomon, doch da Candace tot war, konnte er den gegen niemanden mehr richten.
    Der Feldweg führte einen kleinen Hügel hinauf und oben auf der Kuppe stand ein blaues Wohnmobil. Dem Gefährt fehlte die Hälfte des Unterbaus, die Flanken rosteten, und ein Fenster war mit Brettern vernagelt, davor stand ein ziemlich traurig aussehender Impala Sedan.
    Doch Solomon achtete kaum auf diese Kulisse. Seine Aufmerksamkeit war auf die drei Jungen gerichtet, die unter einem gewaltigen Hickorybaum spielten – zwei hatten helle Haare, einer dunkle. Als er mit seinem Truck langsamer wurde, stieß der Mittlere von ihnen den Dunkelhaarigen um und nahm ihm ein Spielzeug ab. Blassgraue Augen funkelten im Gesicht des Kleineren.
Silas!
, schoss es Solomon durch den Kopf, und er bremste abrupt.
    Verwirrt beobachtete er, wie sein Sohn mit der Schnelligkeit einer Katze wieder auf die Beine kam, dem Blonden den Kopf in den Bauch rammte und sich sein Spielzeug

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