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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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durchdringendes Gebell anstimmte.
    »Tag « , sagte Chase. »Ruhe, Jesse !« , befahl er dann, allerdings kannte der Hund diesen Befehl gar nicht.
    Der Polizist warf aus gebührendem Abstand einen Blick auf Chase’ Führerschein und Zulassung, bevor er ihm ein Flugblatt in die Hand drückte. »Wir suchen nach diesem Jungen und seiner Mutter. Sie sind gestern aus der Gegend von Virginia Beach verschwunden « , versuchte er, das Hundegebell zu übertönen.
    »Hab davon gehört « , gab Chase zurück und betrachtete stirnrunzelnd das Foto auf dem Flugblatt – es war dasselbe wie in der Zeitung.
    Der Polizist versuchte, einen Blick auf Chase’ Beifahrer zu erhaschen, und entdeckte Sara, die ihn freundlich anlächelte. »Wo wollen Sie hin ?« , fragte er dann.
    Jesse, der ihm den Blick auf Kendal versperrte, kläffte erneut.
    »Nach Knoxville « , antwortete Chase laut. »Zu meiner Schwägerin .«
    Der Polizist nickte. »Na dann, gute Fahrt « , sagte er und winkte sie durch.
    Als Chase den Wagen durch die Absperrung lenkte, schnappte sich Sara das Flugblatt von seinem Schoß. Im nächsten Moment war ein erstickter Schrei zu hören. »Oh mein Gott « , hauchte sie und starrte entgeistert auf die Fotos von ihr und Kendal. »Man glaubt, wir wären entführt worden « , wurde ihr klar. »Sie haben einen Amber Alert ausgelöst !« Sie sah ihn entsetzt an. »Oh Chase « , stöhnte sie mit tiefem Bedauern. »Ich schwöre, ich hatte keine Ahnung, dass das passieren würde « , fügte sie hinzu, offenbar ausschließlich um ihn besorgt. »Lassen Sie uns an der nächsten Bushaltestelle raus, wenn Sie uns nicht weiter mitnehmen wollen. Ich hätte vollstes Verständnis … «
    »Ich werde Sie nirgendwo absetzen « , teilte er ihr mit und schenkte ihr einen zuversichtlichen Blick.
    Während sie ihn durch einen Tränenschleier ansah, zog sie die Augenbrauen hoch. »Wieso sind Sie nicht sauer? Oder überrascht ?« , hakte sie mit spät einsetzendem Misstrauen nach.
    »Ich hab’s heute Morgen in der Zeitung gelesen « , gestand er.
    Chase konnte ihr ansehen, wie sie die Ereignisse des Morgens vor dem Hintergrund dieser Beichte Revue passieren ließ. »Warum haben Sie mir nichts gesagt ?« , wollte sie wissen.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich wollte Sie nicht beunruhigen .«
    »Das waren Sie aber « , erinnerte sie sich.
    Er versuchte gar nicht erst, das zu leugnen, denn er spürte, dass ihm sein Versuch, sie zu beschützen, etwas mehr Vertrauen eingebracht hatte.
    »Mom, mir ist wieder schlecht « , unterbrach Kendal sie.
    »Wir sind doch gerade erst losgefahren, Schatz .«
    »Ich brauche meine Medizin « , beharrte der Junge.
    Sara drehte sich seufzend um und begann, in ihrem Rucksack zu wühlen.
    Chase überlegte, ob er etwas sagen sollte, fand aber, es war nicht seine Aufgabe, darauf hinzuweisen, dass Kendal möglicherweise nur unter Stress stand – wofür man ihm absolut keinen Vorwurf machen konnte. Abgesehen davon würde dem Jungen eine weitere Dosis Dramamin schon nicht schaden. So wäre er wenigstens nicht quengelig, denn einen Zwischenstopp würden sie sich erst erlauben können, wenn sie Tennessee durchquert hatten.
    »Navy- SEAL s bringen Leute um, oder ?«
    Mit der Frage platzte Kendal heraus, als Chase seine Waffe unter das Kissen auf dem Bett am Fenster des Motelzimmers in Memphis schob. Sara stand bereits unter der Dusche, es bestand also nicht die Chance, dass sie ihm eine Antwort auf diese Frage ersparen würde.
    »Die SEAL s schützen die Interessen der freien Welt « , gab er zurück und setzte sich. Er lehnte sich gegen das Kopfteil des Betts und heftete den Blick auf den Fernseher. Kendal war beim Zappen auf eine Angelsendung gestoßen. »Manchmal töten wir Terroristen, die unschuldigen Menschen Schaden zugefügt haben und nicht damit aufhören wollen .«
    Offensichtlich stellte das den Jungen noch nicht zufrieden. »Ich wette, Sie jagen auch gern « , nahm er das Gespräch Minuten später wieder auf. »Deshalb haben Sie auch einen Labrador .« Er sah zu Jesse, der vor der Tür alle viere von sich streckte.
    »Er apportiert Enten « , räumte Chase ein, »ansonsten jage ich aber nicht viel. Und ich töte niemals mehr Tiere, als ich verzehren kann .«
    Dafür erntete er einen entsetzten Blick.
    Chase kratze sich am Kopf und startete einen neuen Versuch. »Mein Großvater war ein Indianer vom Stamm der Creek. Er hat mir beigebracht, alles Lebendige zu achten, statt es zu vernichten .«
    Die Stimmung im Zimmer

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