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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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Halbdunkel nicht mehr so grimmig. Sie überlegte sogar, ob sie an seiner breiten Brust Trost finden könnte – wie bei einem mächtigen Stützpfeiler oder in einem sicheren Hafen.
    »Von Garret ?« , riet er einfühlsam.
    Sie schlang zum Schutz vor dem kalten, feuchten Wind die Arme um die Schultern und nickte.
    Das darauf folgende Schweigen war anders als vorher nicht angespannt.
    »Ich hatte auch einen Traum « , ließ er sie wissen.
    Wie sein Tonfall ihr verriet, war auch seiner nicht angenehm gewesen. Überwältigt von der Gewissheit, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Garret sie beide erwischen würde, erschauerte sie.
    »Morgen trennen sich unsere Wege « , rief sie ihm ins Gedächtnis. Sie hatten sich vor dem Zubettgehen einen Plan zurechtgelegt: Er würde ihr in Muskogee, Oklahoma, helfen, eine Reisemöglichkeit nach Dallas aufzutun.
    »Ich habe mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen « , gestand er. »Sie müssten sich dazu überall ausweisen, aber das können Sie nicht .«
    »Dann nehmen wir ein Taxi « , schlug sie vor, um ihm seine Sorgen zu nehmen.
    »Zu teuer .«
    Wieder verfielen sie in nachdenkliches Schweigen. Als Chase dann etwas sagte, klang er fest entschlossen. Kein Zweifel, er hatte gerade eine Entscheidung getroffen. »Ich könnte noch etwas für Sie tun « , bot er leise an. »Ich habe einen Freund in Washington, der mich mit Papieren versorgt, wenn ich ins Ausland muss. Ich kann Ihnen jeden Ausweis beschaffen, den Sie brauchen .«
    »Sie meinen so etwas wie eine Geburtsurkunde ?« , hakte sie ungläubig nach.
    »Geburtsurkunde, Führerschein, Zeugnisse … was Sie wollen « , antwortete er und beobachtete ihre Reaktion genau.
    Sie wandte den Kopf. »Das geht nicht « , beschloss sie. »Sie haben schon genug getan, mehr als genug – «
    »Wie wollen Sie ohne Sozialversicherungsnummer einen Job finden ?« , drängte er. »Und wie soll Kendal ohne jegliche Zeugnisse weiter zur Schule gehen ?«
    Sie legte eine Hand an die Stirn. So wie er es darstellte, gab es für sie keine Zukunft mehr. »Ich weiß es nicht. Ich … « Sie hatte naiverweise angenommen, sie könnte behaupten, dass sie Kendal zu Hause unterrichtet hätte. Doch das würde man schlussendlich doch bezweifeln. »Das ist nicht Ihr Problem .«
    Er lachte trocken. »Sie haben es zu meiner Angelegenheit gemacht, als Sie mich um Hilfe baten .«
    »Es tut mir leid .«
    »Ich möchte keine Entschuldigung von Ihnen. Ich will lediglich, dass Sie mir vertrauen .«
    Vertrauen? Sie würde niemals wieder einem Mann bedingungslos vertrauen.
    »Jedenfalls genug, um mir ein paar Fragen zu beantworten « , ergänzte er. »Damit ich meinem Kumpel die erforderlichen Informationen schicken und er ein paar Sachen für Sie organisieren kann .«
    Sie holte bekümmert Luft. Auf keinen Fall wollte sie Chase vor dem Militärgericht landen sehen, falls Garret ihr irgendwie auf die Schliche kam. Andererseits verringerten sich dessen Chancen, wenn sie das Angebot des SEAL s annahm.
    »Außerdem möchte ich, dass Sie mit mir nach Broken Arrow kommen « , fügte er unversehens hinzu. »Mein Stiefvater hatte einen Pick-up-Truck. Wenn ich den in Gang bekomme, müssen Sie nicht mit dem Bus oder Taxi fahren, sondern haben Ihren eigenen fahrbaren Untersatz .«
    Ein eigenes Fahrzeug? Dieses Angebot konnte sie genauso schwer ablehnen wie das vorige. Und was noch schlimmer war: Mittlerweile fürchtete sie den Augenblick, wenn sie getrennte Wege gehen würden und sie mit Kendal allein in der feindlichen Welt klarkommen müsste, während sie jederzeit von irgendeinem Fremden erkannt werden konnten. Der Gedanke, festgenommen, verhört und ein für allemal an Garret ausgeliefert zu werden, jagte ihr schreckliche Angst ein.
    Angesichts von Chase’ Einladung verschwanden die Schreckensbilder und an ihre Stelle traten weit weniger bedrohliche.
    Aber was, wenn er dich ausnutzt ?, mahnte ihre innere Stimme sie zur Vorsicht.
    Doch sie brachte sie sofort zum Schweigen. Chase mochte zwei Tage lang intensiv nachgedacht, ihr mit seiner knappen, präzisen Art Angst eingejagt und mit einer Schusswaffe unterm Kopfkissen geschlafen haben, doch er hatte sich in jeder Hinsicht anständig benommen. Bestimmt lag ihr Wohlergehen auch noch ein paar weitere Tage bei ihm in guten Händen. »Okay « , willigte sie ein. »Ich hab’s nicht eilig .«
    Mit seinen tiefblauen Augen fixierte er sie. »Dann müssen Sie mir aber sagen, wie ihr Nachname lauten soll. Und alles andere auch

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