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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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will ihn aber behalten « , wiederholte der Junge bockig.
    »Er gehört hierher « , sagte Chase streng.
    Kendal machte ein Gesicht, als wollte er widersprechen, doch dann sah er, dass die beiden einander bei der Hand hielten, und setzte den Flusskrebs ohne Widerworte in den Bach zurück.
    Nervös ließ Sara Chase los. Es war nicht in Ordnung, Kendal den Eindruck zu vermitteln, Chase und sie wären ein Liebespaar. Denn das durfte niemals sein!
    »Ich habe eine Aufgabe für dich, Ken « , sagte Chase, mit einem prüfenden Seitenblick auf Sara. »Lauf den Bach hinauf und schau, ob du eine gute Zeder für uns findest .«
    Kendal wandte sich zu dem Miniwasserfall hinter sich um. »Okay « , sagte er und trottete stromaufwärts.
    Als Kendal den stufigen Fels erklomm, beugte sich Chase hinunter und schöpfte eine Handvoll Wasser. »Haben Sie Durst ?« , fragte er Sara. »Das Wasser ist so sauber, dass man es trinken kann .«
    Das verschmitzte Lächeln um seine Mundwinkel lieferte nicht den geringsten Hinweis auf den Scharfschützen, der in ihm steckte.
    Dennoch wich sie vor ihm zurück. »Äh, nein danke .«
    »Es wird sie auch ordentlich abkühlen .« Eine andere Vorwarnung gab es nicht, ehe er ihr das Wasser über den Kopf goss.
    Sie unterdrückte einen Schrei. Ihre Reaktion kam so schnell, dass es sie selbst überraschte, denn sie rächte sich prompt, indem sie mit einer Hand Wasser über seine Brust spritzte. Daraufhin fing er an zu lachen, es war ein voller, ansteckender Laut, bei dem sie ebenfalls zu kichern anfing.
    Ihr Vergnügen wich einem Aufschrei, als er sie an sich zog und in den Armen hielt wie ein Kind. Vollkommen überrumpelt, konnte Sara nicht anders, als ihn zu umarmen.
    Ohne jede Mühe hob Chase sie hoch. Seine Stärke und Wärme hüllten sie ein, sodass sie den unvernünftigen Wunsch verspürte, auf der Stelle mit ihm zu verschmelzen. Sie sah sich nach Kendal um, der stehen geblieben war und sie anstarrte. »Lassen Sie mich runter « , bat sie widerstrebend.
    Doch Chase hielt sie weiter fest. Sein Blick fiel auf ihre Lippen, sein Lächeln wich etwas weit Absichtsvollerem.
    »Lassen Sie mich runter « , wiederholte sie nachdrücklicher.
    Er presste die Zähne zusammen und ließ einen Arm sinken, sodass ihre Füße zurück ins Wasser glitten. Dann löste er den anderen Arm von ihrem Rücken. »Ich tue Ihnen nicht weh, Sara « , murmelte er.
    »Ich weiß « , versicherte sie ihm.
    Doch Chase wandte sich ab und griff nach der am Ufer liegenden Säge. Er ließ sie im kalten Wasser stehen, das um ihre Waden plätscherte, und ihr sank das Herz.
    Was zur Hölle habe ich erwartet ?, fragte sich Chase vorwurfsvoll. Er hatte ihr gebeichtet, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, weil er Ehrlichkeit zwischen ihnen wollte. Glaubte er allen Ernstes, dass sie darauf nur mit den Schultern zuckte und sagte: Was soll’s ?
    Wie könnte sie? Sie steckte ja nicht in seiner Haut. Sie hatte nicht an den Wegkreuzungen gestanden und die Seitenwege eingeschlagen, über die er dorthin gelangt war, wo er heute stand. Gott bewahre sie davor, dieses Tal des Todes und der Verzweiflung je durchschreiten zu müssen!
    Aber sie fühlte sich zu ihm hingezogen – auf dieselbe unerklärliche Weise wie er sich zu ihr. Er hatte gelernt, dass Ehrlichkeit zwischen Freunden unabdingbar war, und als solche betrachte er sie beide mittlerweile. Doch in diesem Fall trieb die Aufrichtigkeit einen Keil zwischen sie.
    Schön. Er konnte ohnehin nicht lange auf dem schmalen Grat der Freundschaft balancieren – nicht wenn er Sara eigentlich ins Bett bekommen wollte, was allerdings ohnehin reinem Wunschdenken entsprach. Selbst wenn sie sich zu ihm hingezogen fühlte, war sie doch viel zu sehr eine Lady, um nur zum Vergnügen Sex mit ihm zu haben. Chase wiederum hatte noch nie aus einem anderen Grund mit einer Frau geschlafen.
    »Hast du was gefunden, Ken ?« , fragte er und kämpfte seine Enttäuschung nieder.
    Der Junge rieb über einen seitlich aus der mächtigsten Zeder stehenden Auswuchs. »Den will ich « , verkündete er.
    »Dann mal los .« In den darauffolgenden fünf Minuten konzentrierte sich Chase voll und ganz darauf, den Ast abzusägen. »Wenn du der Erde etwas nimmst, musst du etwas dafür dalassen « , gab er die Weisheit seiner indianischen Vorfahren an Kendal weiter.
    Dieser klopfte seine Taschen ab. »Ich habe aber bloß einen alten Indianerpenny, den ich in der Scheune gefunden habe .«
    »Dann lass den hier « , wies Chase ihn

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