Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Ich meine, wie soll ein Mensch, der nicht fünfzig Jahre lang gequalmt und gesoffen hat, diese Stimme nachmachen können?«
    »Und der keine Rachenmandeln so groß wie Golfbälle hat.«
    »Das Weib hat uns also belogen. Sie hat Bruno tatsächlich selber angerufen und ihn gebeten, sich in dieser Leichenhalle mit ihr zu treffen.«
    Joan nickte. »Und das ist noch nicht alles. Ich hab Agent Reynolds vom FBI angerufen. Der war uns gegenüber auch nicht ganz ehrlich. Das FBI hat Mildreds Geschichte nämlich von Anfang an für erfunden gehalten. Er überprüft gerade noch eine Angelegenheit, die endgültig klären wird, ob Mildred mit drinhängt oder nicht. Es geht ums Geld. Die Martins waren ja nun nicht gerade sehr wohlhabend. Die Frage ist: Wie konnten sie sich dann eine Pflegerin leisten?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat’s ja doch gereicht.«
    »Gut, vielleicht, und dann hätten sie aufgrund ihres Alters Anspruch auf teilweise Kostenerstattung durch die Krankenversicherung gehabt.«
    King schaltete sofort. »Und das wäre dann bei Medicare in den Akten! Aber was ist, wenn Mildred keine Unterstützung beantragt hat und behauptet, sie hätte die Frau aus eigener Tasche bezahlt…«
    Joan spann seinen Gedanken fort: »Dann müsste das Geld von ihrem Konto abgebucht worden sein. Und genau das überprüft Reynolds gerade. Als er Mildred nach der Bezahlung dieser Frau befragte, ist sie schwer ins Schwimmen geraten. Um nicht ihr Misstrauen zu wecken, hat er nichts dazu gesagt. Aber seine Agenten überwachen die Straße, in der sie wohnt – keine Angst, sie halten sich dezent im Hintergrund, damit sie nichts merkt. Er will vermeiden, dass sie uns womöglich noch durch die Lappen geht.«
    »Wenn das alles stimmt, dann dürfte Mildred sogar wissen, wer Bruno gekidnappt hat.«
    Das Flugzeug landete und rollte aus. Im gleichen Moment klingelte Joans Telefon.
    »Ja.« Sie lauschte eine Minute lang, bedankte sich, schaltete das Handy ab und wandte sich grinsend King zu. »Meine Güte, das FBI kann manchmal wirklich zaubern. Kein Antrag bei Medicare, keine Schecks an die Pflegerin und keine Bargeldabhebungen. Das Tollste aber ist, dass Bill Martin eine Lebensversicherung über eine halbe Million Dollar hat, mit Mildred als einziger Begünstigter. Da die Versicherung jedoch schon vor vielen Jahren abgeschlossen wurde, sieht das FBI darin allerdings noch kein unmittelbares Mordmotiv. Schließlich hätte Mrs Martin nur noch wenige Monate warten müssen und das Geld nach dem natürlichen Tod ihres Mannes ohnehin bekommen. Die FBI-Leute sind schon unterwegs, um Mildred abzuholen. Sie hat übrigens tatsächlich bei John Bruno angerufen, wahrscheinlich von einer Telefonzelle aus.«
    »Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass sie ihren Mann des Geldes wegen umgebracht haben soll. Sie scheint ihn doch sehr gern gehabt zu haben.«
    »Sean, du magst ja hochintelligent und gebildet sein – aber von Frauen, mein Süßer, verstehst du wirklich überhaupt nichts.«

KAPITEL 44
    Als Michelle Maxwell im Washingtoner Büro des Secret Service zum Dienst antrat, wurde ihr erklärt, sie habe mindestens einen Monat lang ausschließlich Schreibtischarbeiten zu erledigen.
    »Bei mir haben sich zwei Wochen Urlaub angesammelt. Die möchte ich jetzt nehmen«, teilte sie ihrem Vorgesetzten mit, doch der schüttelte nur den Kopf. »Warum nicht?«, fragte sie nach. »Es sieht ja wirklich nicht so aus, als würde hier ein Berg von Aufgaben auf mich warten.«
    »Tut mir Leid, Mick, Order von ganz oben.«
    »Walter Bishop?«
    »Tut mir Leid, kann ich nicht sagen.«
    Michelle marschierte umgehend in Bishops Büro, um ihn zur Rede zu stellen. Was hatte sie schon zu verlieren?
    Seine erste Reaktion war nicht gerade viel versprechend. »Raus!«, brüllte er.
    »Zwei Wochen Urlaub, Walter. Der ist längst fällig, und ich will ihn jetzt nehmen.«
    »Sie geruhen zu scherzen, was? Ich will, dass Sie hier bleiben, wo ich Sie im Auge behalten kann.«
    »Ich bin kein Kind, auf das man aufpassen muss.«
    »Sie können noch von Glück sagen, dass nicht alles viel schlimmer gekommen ist. Übrigens, ein guter Rat von mir: Halten Sie sich von Sean King fern.«
    »Was, wollen Sie mir jetzt auch noch vorschreiben, mit welchen Freunden ich mich treffe?«
    »Freunde? Wo der sich aufhält, gibt’s ständig Tote. Sie hätte es auch beinahe erwischt.«
    »Ihn auch!«
    »Ach ja? Da hab ich aber was anderes gehört. Er hat bloß eins über den Schädel bekommen. Ihnen hätte man

Weitere Kostenlose Bücher