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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sind nicht dumm, Mildred – im Gegensatz zu Ihnen.«
    Er trat noch näher. Nun sah sie, was er bei sich trug: eine Eisenstange.
    Sie schrie auf, doch er war mit einem Satz bei ihr, stopfte ihr einen Knebel in den Rachen und verklebte Mund und Hände mit Isolierband. Dann packte er sie bei den Haaren, zerrte sie den Flur hinunter und stieß eine Tür auf. »Ich war so frei, Ihnen ein Bad einzulassen, Mildred. Ich möchte, dass Sie hübsch sauber sind, wenn man Sie findet.«
    Er warf sie in die volle Badewanne, sodass das Wasser auf allen Seiten überschwappte. Mildred versuchte sich wieder herauszuziehen, doch er stieß sie mit der Stange zurück und drückte sie unter Wasser. Da ihr Mund verklebt und ihre Lungen rauchgeschädigt waren, hielt sie nicht einmal halb so lange durch wie Loretta Baldwin. Der Mann holte eine Flasche Scotch aus der Vitrine, goss sie über der Wanne aus und zerschlug sie dann an Mildreds Kopf. Zum Schluss riss er das Isolierband von ihrem Mund, klappte ihn auf und stopfte ihn mit Dollarscheinen voll, die er aus ihrem Portemonnaie genommen hatte.
    Kann man sich denn heutzutage auf gar niemanden mehr verlassen, dachte er.
    Er blickte auf sie hinab und sagte: »Du kannst froh sein, dass du schon tot bist, Mildred. Sei froh, dass dir meine Wut erspart bleibt, denn die übersteigt momentan wirklich jegliches Maß! «
    Schon bei seiner ursprünglichen Planung hatte er erwogen, auch Mildred zu töten, dann aber davon Abstand genommen, um keinen zusätzlichen Verdacht zu erregen. Inzwischen bereute er die Entscheidung, Mildred zunächst verschont zu haben. Ein Glück nur, dass ihr schuldhaftes Verhalten keinerlei Rückschlüsse auf ihn zuließ. Andererseits konnte den Ermittlern nicht verborgen bleiben, dass Loretta Baldwin und Mildred Martin von ein und derselben Hand getötet worden waren. Das gefiel ihm nicht, ließ sich aber nun nicht mehr ändern und würde bei den Ermittlungsbehörden wahrscheinlich eher für Verwirrung als für Klarheit sorgen. Voller Verachtung starrte er die tote Frau in der Wanne an. Du dumme Kuh!
    Er verließ das Haus durch die Hintertür und warf einen Blick zum Ende der Straße, wo, wie er wusste, verdeckte Ermittler des FBI in der Dunkelheit herumlungerten. »Kommt und holt sie euch, Jungs«, murmelte er. »Jetzt könnt ihr sie haben.«
    Wenige Minuten später wurde der alte Buick gestartet und glitt die Straße hinunter.

KAPITEL 43
    Das private Düsenflugzeug, das Joan gemietet hatte, bot den Komfort eines vornehmen Clubs. Die Ausstattung bestand aus Mahagoniverkleidung, Ledersitzen, einem Fernsehapparat, kompletter Kombüse, Bar und Flugbegleiter. Sogar ein kleiner Ruheraum, in den sich Joan für ein Schläfchen zurückgezogen hatte, gehörte dazu. King saß in seinem Sitz und war ebenfalls eingenickt. Nachdem ihnen der Besuch der Leichenhalle keine weiteren Erkenntnisse gebracht hatte, befanden sie sich nun auf dem Weg nach Washington. Bevor sie ihre Ermittlungen fortsetzten, wollte Joan in ihrem Büro nach dem Rechten sehen.
    Die Maschine befand sich bereits im Landeanflug, als Joan aus dem Schlafraum gestürmt kam. »Ma’am, bitte bleiben Sie sitzen und schnallen Sie sich an!«, rief der Steward. Sie strafte ihn mit einem vernichtenden Blick und rannte weiter bis zu Kings Sitz.
    »Sean, wach auf!« Sie schüttelte ihn, aber King rührte sich nicht. Joan setzte sich breitbeinig auf seinen Schoß und begann ihn zu ohrfeigen. »He, wach auf, verdammt noch mal!«
    Endlich kam er zu sich, noch immer ziemlich groggy. Als er sah, wer da barfuß, mit hochgezogenem Rock und gespreizten Beinen auf seinem Schoß saß, sagte er: »Himmel, Joan, geh runter von mir. Ich habe mich nicht um die Mitgliedschaft im Mile-High-Club beworben.«
    »Du Idiot! Es geht um Mildred Martin.«
    Sean richtete sich kerzengerade auf, und Joan kletterte von ihm herunter, setzte sich in den Sessel neben ihm und schnallte sich an.
    »Nun red schon!«, forderte er sie auf.
    »Mildred hat dir doch gesagt, dass John Bruno vor einiger Zeit bei ihnen angerufen hätte, um Bill Martin von seiner Präsidentschaftskandidatur zu erzählen? Und dass sie selber mit ihm gesprochen hätte?«
    »Richtig. Und?«
    »Na, du kennst doch jetzt die Stimme dieser Frau. Sie klingt wie ein Nebelhorn. Glaubst du wirklich, dass John Bruno, wenn er diese Stimme erst kurz zuvor gehört hat, auf eine Fremde reinfällt, die sich als Mildred Martin ausgibt?«
    King schlug mit der flachen Hand auf die Armlehne. »Du hast Recht!

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