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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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mit den Leuten gesprochen, die hier in der näheren und weiteren Umgebung Häuser haben, aber das hätten wir uns auch sparen können. Kannten Bob Scott nicht, hatten ihn nie gesehen, immer dieselbe Leier. Mann, ich glaube, die Hälfte dieser Kerle sind selber Schwerverbrecher auf der Flucht. Das Grundstück hat tatsächlich Scott gehört. Er hat es aus der Erbmasse eines alten Mannes gekauft, der selber fünf Jahre lang dort gehaust hat, seiner Familie zufolge aber nicht einmal wusste, dass es den Bunker gab. Und der war blitzsauber. Keinerlei Spuren oder Hinweise, bloß der Ohrring, den Sie beide gefunden haben.«
    »Sean hat ihn gefunden, nicht ich.« Michelle zögerte, doch dann sagte sie: »Hören Sie, er hat was anderes rausgefunden.« Sie berichtete Parks von dem Namen des vietnamesischen Lagers, der in die Wand der zweiten Gefängniszelle geritzt war.
    Parks schäumte vor Wut. »Warum hat der verdammte Kerl mir das nicht gleich hier gesagt?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Michelle. Dann fiel ihr ein, dass King sich auch ihr gegenüber zurückhielt. »Vielleicht traut er im Augenblick niemandem mehr über den Weg.«
    »Dann haben Sie also nachgeprüft, dass Scott im Vietnamkrieg in Gefangenschaft geraten war?«
    »Ja, ich hab mit einem Agenten gesprochen, der die ganze Geschichte kannte.«
    »Wollen Sie mir etwa erzählen, jemand wäre hier hergekommen, hätte Scott überwältigt und zum Gefangenen in seinem eigenen Haus gemacht?«
    »Sean meinte, es könne ein Trick sein, um uns aus der Spur zu werfen.«
    »Wo steckt unser großer Detektiv denn?«
    »Bei sich zu Hause. Er wollte noch weitere Ermittlungen anstellen. Zurzeit ist er nicht besonders kommunikativ. Offenbar will er allein sein.«
    »Wen schert es, was der Kerl will?!«, brüllte Parks. »Womöglich hat er den Fall schon gelöst, ohne uns auch nur ein Wörtchen zu verraten!«
    »Hören Sie, Jefferson, er gibt sich die größte Mühe, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Er hat dabei eben nur seine eigenen Methoden.«
    »Von mir aus kann er mich mitsamt seinen Methoden mal am Arsch lecken.«
    »Ich werde mit ihm sprechen. Vielleicht können wir uns später noch treffen.«
    »Ich weiß nicht, wie lange ich hier noch brauche. Möglich, dass wir vor morgen gar nicht fertig werden. Also reden Sie mit King und machen Sie ihm klar, dass er einen Fehler macht, wenn er uns was vorenthält. Ich will nicht erleben müssen, dass er noch andere Beweise zurückhält. Tut er ’s doch, dann schmeiße ich ihn in eine Zelle, die nicht viel anders aussieht als die, die Sie beide heute gesehen haben. Kapiert?«
    »Kapiert.«
    Michelle schaltete ihr Handy ab und zog das Kabel ihres Laptops aus der Steckdose, rollte es auf und steckte es in ihren Koffer. Sie blieb stehen und dachte nach, dann ging sie zur anderen Seite des Zimmers, um etwas aus ihrem Rucksack zu holen. Sie passte nicht auf, wo sie hintrat, stolperte und fiel. Als sie sich wieder aufrichtete, bedachte sie das Paddel mit einem bösen Blick. Es lag, zusammen mit all dem anderen Kram aus ihrem Wagen, unter dem Bett und schaute zur Hälfte hervor. Unter dem Bett herrschte ein solches Gedränge, dass immer wieder etwas anderes hervorrutschte und das Zimmer zur Slalomstrecke machte. Dies war nun schon das dritte Mal, dass sie über etwas gestolpert war. Höchste Zeit, dass etwas geschah.
    Als Michelle ihrem Müll den Krieg erklärte, hatte sie keine Ahnung, dass ihre gesamte Unterhaltung mit Jefferson Parks von einer winzigen Menge von Schaltungen und Drähten aufgefangen worden war. In der Buchse für ihren Telefon- und Computeranschluss lauerte eine weitere Vorrichtung, die erst jüngst eingebaut worden war und von der die Besitzer des Hotels nichts wussten: ein dem neuesten Stand der Technik entsprechendes drahtloses Überwachungsgerät, das so außerordentlich empfindlich war, dass es nicht nur alles auffing, was im Zimmer oder am Telefon gesprochen wurde, sondern auch jedes Wort der Gesprächsteilnehmer am anderen Ende der Leitung.
    In etwa achthundert Meter Entfernung vom Hotel stand ein Lieferwagen am Straßenrand. Darin saß Buick-Mann und hörte zum dritten Mal das Gespräch ab. Dann schaltete er das Tonbandgerät ab, griff zum Telefon und wählte eine Nummer. Er sprach mehrere Minuten lang ohne Unterbrechung und schloss dann mit der Bemerkung: »Ich kann dir gar nicht sagen, wie tief enttäuscht ich bin.«
    Diese Worte jagten seinem Gesprächspartner einen kalten Schauer über den

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