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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Rücken.
    »Tu’s«, befahl Buick-Mann. »Heute Nacht.«
    Er legte auf und sah starren Blicks in Richtung Hotel. Michelle Maxwell hatte es endlich geschafft, auf den ersten Platz seiner Liste vorzudringen. Wortlos gratulierte er ihr.

KAPITEL 64
    Trotz allem, was er um die Ohren hatte, war es King gelungen, einen Termin mit einem Wach- und Sicherheitsunternehmen aus Lynchburg zu vereinbaren. Er stand am Fenster und sah, wie der Lieferwagen mit der Aufschrift A-1 Security vorfuhr.
    Er ließ den Firmenvertreter zur Vordertür herein und erklärte ihm, was er wollte. Der Mann sah sich im Haus um, dann nahm er King aufs Korn. »Sie kommen mir bekannt vor. Sind Sie nicht der Typ, der eine Leiche gefunden hat?«
    »Richtig. Daran können Sie sehen, wie dringend ich eine Alarmanlage brauche.«
    »Klar, aber dass wir uns auch richtig verstehen: Für so was können wir keine Garantie übernehmen. Ich meine, wenn noch ’ne Leiche auftaucht, dann können Sie bei uns keinen Schadenersatz beanspruchen. So was läuft unter höherer Gewalt, klar?«
    »Okay.«
    Sie besprachen die Einzelheiten.
    »Wann können Sie das denn einbauen?«, fragte King.
    »Also, wir sind ziemlich ausgelastet. Wenn wir eine Absage kriegen, rücken Sie auf den frei gewordenen Platz auf der Liste. Ich rufe Sie an.«
    King setzte seinen Namen unter den Auftrag, schüttelte dem Mann die Hand und begleitete ihn zur Tür.
    Als es Abend wurde, überlegte King, ob er Michelle anrufen und herüberbitten sollte. Er hatte sie ziemlich lange im Dunkeln gelassen, und sie hatte es tapfer ertragen. Aber so war er nun einmal. Er behielt die Dinge gerne für sich, vor allem dann, wenn er sich der richtigen Antwort nicht sicher war. Inzwischen, ja, inzwischen fühlte er sich etwas sicherer.
    Er rief bei Kate Ramsey in Richmond an. Sharon, ihre Mitbewohnerin, kam ans Telefon; Kate war noch nicht wieder aufgetaucht.
    »Haben Sie Geduld«, sagte er, »ich melde mich, wenn sie auftaucht. Und Sie tun das Gleiche.«
    Er legte auf und starrte durch das große Fenster auf den See. Im Allgemeinen setzte er sich, wenn ihm allzu viel durch den Kopf ging, in sein Boot und dachte nach, doch dazu war es im Augenblick zu kalt und zu windig. Er stellte das Gas im Ofen an, setzte sich davor und nahm ein einfaches Abendessen zu sich. Als er sich endlich selbst dazu überredet hatte, Michelle anzurufen, hielt er inne – und stellte fest, dass es schon zu spät war.
    Er dachte über die Entführung John Brunos nach. Inzwischen war ihm klar, dass der Mann deshalb gekidnappt worden war, weil er angeblich Arnold Ramseys Leben mit einer gefälschten Mordanklage zerstört hatte. Diese Anklage war erst fallen gelassen worden, nachdem ein Anwalt eingegriffen hatte, dessen Identität King mittlerweile ebenfalls bekannt war. Er hätte diese Erkenntnis nur allzu gerne mit Michelle geteilt. Er betrachtete nachdenklich das Telefon. Vielleicht war’s doch noch nicht zu spät, sie anzurufen? Nein, das hatte Zeit. Ihm ging durch den Kopf, was Kate über das Gespräch ihres Vaters mit dem Unbekannten erzählt hatte. Vielleicht glaubte sie nur, den Namen Thornton Jorst verstanden zu haben, den der rätselhafte Fremde angeblich genannt hatte. Mittlerweile war King überzeugt, dass der Mann nicht von »Thornton Jorst«, sondern von einem »Trojanischen Pferd« gesprochen hatte. »Trojan horse« klang ja ganz ähnlich wie der Name des Professors.
    Kate hatte noch etwas gesagt, was ihm keine Ruhe ließ. Angeblich hatte Regina Ramsey ihrer Tochter erzählt, dass der gewaltsame Tod eines Polizisten auf einer Anti-Kriegs-Demonstration zu einem irreparablen Knick in der akademischen Karriere ihres Vaters geführt habe. Doch Kate hatte außerdem gesagt, die Universität von Berkeley habe ihren Vater promoviert, weil er seine Prüfungen bereits bestanden hatte. Ramsey hatte 1974 seinen Doktor gemacht, und daher konnte es sich nicht um eine Demonstration gegen den Vietnamkrieg gehandelt haben – das ließ sich leicht feststellen, und eigentlich hätte Kate das wissen müssen. Warum hatte sie es also erzählt? King fiel darauf keine Antwort ein.
    Er sah auf die Uhr und stellte verblüfft fest, dass Mitternacht schon vorüber war. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass alle Türen und Fenster fest verschlossen waren, nahm er die Pistole, die Michelle ihm gegeben hatte, mit hinauf. Er schloss seine Schlafzimmertür ab und schob sicherheitshalber noch eine Kommode davor. Er überprüfte Michelles Waffe: Sie war voll

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