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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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vor ihr auf. »Sie haben mich ohne jede Voranmeldung aufgesucht und mir eine Reihe sehr intimer Fragen gestellt. Sie wollten Antworten haben, und ich habe sie Ihnen gegeben. Okay, ab sofort bin ich auch offiziell an der Sache interessiert, genau wie Sie.« Er machte eine Pause, dann schrie er sie an: »Los, Agentin Maxwell, fahren wir! Ich kann nicht den ganzen Tag auf Sie warten!«
    Michelle sprang automatisch auf und sagte ebenso automatisch: »Yes, Sir.«

KAPITEL 25
    Als er in den großen Geländewagen stieg, musterte King mit einem schnellen Rundblick den Innenraum und konnte sein Entsetzen nicht verbergen. Er hob zusammengeknülltes Stanniolpapier vom Boden auf und musste feststellen, dass es noch ein großes Stück von einer Tafel bereits alt gewordener Schokolade enthielt. Auf den Rücksitzen lagen die verschiedensten Gegenstände kunterbunt durcheinander: Wasser- und Schneeski, diverse Ruder und Paddel, Turnsachen, Hosen, Stöckelschuhe und einige Röcke, Jacken, Blusen sowie eine Strumpfhose, die noch in der Originalverpackung steckte. Des Weiteren fanden sich Jogginganzüge, Bücher und ein Branchentelefonbuch für Nordvirginia, leere Mineralwasser- und Energy-Drink-Dosen sowie eine Remington-Flinte und ein Karton mit Muscheln in dem Chaos. Und bei alldem handelte es sich nur um das, was King sehen konnte. Der Himmel allein wusste, was sich darunter noch alles verbarg. King stieg der Geruch nach verfaulten Bananen in die Nase.
    Er streifte Michelle mit einem Seitenblick. »Schreiben Sie sich das in Ihr Notizbuch: Ich werde Sean King niemals und unter keinen Umständen zu mir einladen. «
    Sie sah ihn an und lächelte. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich schlampig bin.«
    »Michelle, so etwas geht weit über normale Schlamperei hinaus. Das hier ist eine mobile Mülldeponie, die totale Anarchie auf Rädern.«
    »Was sind wir heute philosophisch! Und nennen Sie mich bitte Mick.«
    »›Mick‹ ist Ihnen lieber als ›Michelle‹? Michelle ist ein eleganter, klassischer Name. Mick klingt nach einem ehemaligen Boxer mit weicher Birne, der zum Türsteher in betresster Uniform und mit falschem Lametta auf der Brust mutiert ist.«
    »Der Secret Service ist nach wie vor eine Männerdomäne. Man muss sich damit arrangieren.«
    »Fahren Sie die Leute nur ein einziges Mal mit dieser Karre durch die Gegend, und man wird Sie nie wieder für eine Frau halten, selbst wenn Sie Gwendolyn hießen.«
    »Okay, ich hab’s verstanden. Was versprechen Sie sich von dem Trip nach Bowlington?«
    »Wenn ich das wüsste, würde ich wahrscheinlich gar nicht hinfahren.«
    »Wollen Sie sich das Hotel ansehen?«
    »Weiß ich noch nicht. Ich war seit damals nicht mehr dort.«
    »Verständlich. Ich weiß auch nicht, ob ich jemals imstande sein werde, in diese Leichenhalle zurückzukehren.«
    »Weil wir gerade beim Thema sind: Gibt’s was Neues im Fall Bruno?«
    »Nein. Keine Lösegeldforderung. Überhaupt keine Forderung, gar nichts. Ich frage mich, wie jemand sich die Mühe machen kann, einen John Bruno zu entführen und dabei die Ermordung eines Secret-Service-Agenten in Kauf nimmt – und möglicherweise auch die Ermordung des Mannes, dem Bruno seine letzte Reverenz erweisen wollte –, und dann fängt er überhaupt nichts mit seiner Beute an.«
    »Ja, richtig. Bill Martin, der Verstorbene im Sarg. Ich glaube, er wurde ebenfalls ermordet.«
    Sie sah ihn fragend. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Es ist kaum vorstellbar, dass die Täter eine derart aufwändige Planung mit der Hoffnung verbunden haben, der Mann könne zufällig genau zum rechten Zeitpunkt abkratzen. Wie soll das denn sonst gelaufen sein? Der Mann stirbt, und die Täter organisieren das Verbrechen innerhalb weniger Tage, weil Bruno gerade zufällig in der Nähe ist. Nein, nein, auch Bill Martin muss ermordet worden sein.«
    »Ihre Analyse ist beeindruckend. Ich hab schon gehört, dass Sie ein echtes Ass waren.«
    »Ich war viel länger Fahnder als Leibwächter. Jeder Kerl in unserem Gewerbe reißt sich schier die Beine aus, damit er in den Personenschutz aufsteigt und am besten gleich bis ins Weiße Haus, aber kaum hat er ’s geschafft, will er am liebsten umgehend wieder zur Ermittlung zurückversetzt werden.«
    »Woran liegt das, Ihrer Meinung nach?«
    »Unmögliche Arbeitszeiten, keinerlei Privatleben. Man steht einfach herum und wartet darauf, dass plötzlich irgendwer losballert. Ich hab das ziemlich gehasst, aber ich hatte nicht unbedingt eine

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