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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Möbel und Teppiche glitt und an diversem nettem Nippes hängen blieb. Die Küchengeräte waren wesentlich jünger als das Haus, und in der Garage stand ein ziemlich neuer Pkw der Marke Ford.
    King sah Tony in die Augen. »Also, ich geb’s bald auf. Haben Sie Ihre Mutter unterstützt, oder hat sie was von einem reichen Verwandten geerbt?«
    »Ich habe vier Kinder. Ich weiß kaum selber, wie ich zurechtkommen soll.«
    »Dann hat sie vermutlich Sie unterstützt?«
    Tony fühlte sich sichtlich unbehaglich.
    »Nun kommen Sie schon, Tony«, sagte Michelle. »Wir wollen doch bloß rausfinden, wer Ihre Mutter auf dem Gewissen hat.«
    »Okay, okay. Ja, sie hatte Geld. Woher sie ’s hatte, weiß ich nicht, und ich wollte sie auch nicht danach fragen. Wenn du so viele hungrige Mäuler zu stopfen hast… Na, dann schaust du einem geschenkten Gaul nicht ins Maul, oder?«
    »Hat sie jemals erwähnt, wo das Geld herkam?« Als Tony wieder nur den Kopf schüttelte, stellte King gleich die nächste Frage: »Wann ist Ihnen dieser Geldsegen zum ersten Mal aufgefallen?«
    »Weiß ich nicht genau. Auf jeden Fall ist es schon Jahre her, dass sie mir das erste Mal Geld schickte.«
    »Wie viele Jahre? Denken Sie nach, es ist wichtig.«
    »Vielleicht sechs oder sieben Jahre.«
    »Wann hat sie im Fairmount aufgehört?«
    »Das hat doch schon bald nach dem Mord an Ritter dicht gemacht.«
    »Und seitdem? Hatte sie einen Job?«
    »Nichts Dauerhaftes, und in den letzten Jahren gar keinen. Sie hat ihr ganzes Leben lang immer nur irgendwelche Scheißjobs gehabt«, erklärte Tony trotzig. »War an der Zeit, dass sie ’s mal locker anging.«
    »Ihre Mutter hat also niemals auch nur angedeutet, woher das Geld kam? Hat sie vielleicht Freunden oder anderen Familienmitgliedern gegenüber was verlauten lassen?«
    »Von den Verwandten stand ich ihr am nächsten. Freunde – ich weiß nicht. Doch, einen sehr guten Freund hatte sie, Oliver Jones, aber der ist schon tot. Vielleicht hat sie ihm was erzählt.«
    »Können wir mit dessen Familie reden?«
    »Er hatte keine. Hat seine ganze Sippe überlebt und ist vor einem Jahr selber gestorben.«
    »Fällt Ihnen sonst noch irgendetwas ein?«
    Tony dachte ein Weilchen lang nach, und plötzlich änderte sich seine Miene. »Doch, ja, Weihnachten voriges Jahr hat sie was gesagt, das klang ein bisschen merkwürdig.«
    »Und was war das?«
    »Na ja, in den fünf oder sechs Jahren davor hatte Mama immer hübsche Geschenke für die Kinder, nur voriges Jahr nicht. Da hat meine kleine Jewell sie gefragt, warum. Ob denn die Oma sie nicht mehr lieb hätte? Sie wissen ja, wie Kinder so sind. Na, und da sagte Mama so was wie: ›Schätzchen, alles Gute geht mal zu Ende.‹ Oder so was Ähnliches jedenfalls.«
    Michelle und King wechselten einen viel sagenden Blick. Dann fragte King: »Ich nehme an, die Polizei hat das Haus gründlich durchsucht.«
    »Von oben bis unten. Nichts gefunden.«
    »Keine Belege für eingereichte Schecks, keine Kontoauszüge oder alte Briefumschläge, die einen Hinweis darauf geben könnten, wo das Geld herkam?«
    »Nein, nichts dergleichen. Mama mochte keine Banken. Sie hat fast alle ihre Geschäfte mit Bargeld abgewickelt.«
    King war ans Fenster gegangen und sah hinaus. »Sehr gepflegt, der Garten. Ihre Mutter muss sich gut um ihn gekümmert haben.«
    Tony grinste. »Sie liebte Blumen. Jede freie Minute hat sie dafür geopfert. Einmal in der Woche hab ich ihr im Garten geholfen. Sie konnte stundenlang da draußen sitzen und nur ihre Blumen anschauen.« Er wollte noch etwas sagen, überlegte es sich jedoch anders und fragte stattdessen: »Wollen Sie mal mit hinaus und sich die Blumen ansehen?« King wollte schon den Kopf schütteln, doch Tony fügte schnell hinzu: »Wissen Sie, heute ist ohnehin mein Gartentag. Normalerweise wäre Jäten angesagt. Ich weiß ja, dass sie ’s nicht mehr sehen kann, aber sie hat immer großen Wert darauf gelegt.«
    Michelle lächelte und sagte in mitfühlendem Ton: »Ich liebe Gärten, Tony.« Sie gab King einen sanften Stoß in die Rippen.
    »Richtig, ich auch«, bemerkte der ohne große Begeisterung.
    Während Tony Baldwin auf einem Beet Unkraut jätete, schlenderten Michelle und King durch den Garten und bewunderten die Blumen.
    »Der geheimnisvolle Geldsegen setzte kurz nach Ritters Tod ein.«
    »Genau. Du denkst also an Erpressung?«
    King nickte. »Obwohl ich mich frage, wie sie jemanden bloß deswegen erpresst haben kann, weil sie ihn oder sie vielleicht in

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