Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Besenkammer gesehen?«

KAPITEL 31
    »Freut mich, dass Sie gekommen sind«, sagte Joan.
    Jefferson Parks setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. Ihr Treffen fand im Speisesaal des einfachen Hotels statt, in dem Joan untergekommen war. Er sah sie argwöhnisch an. »Es ist schon eine Weile her…«
    »Sechs Jahre«, sagte sie. »Der Fall in Michigan, der von einer gemeinsamen Task-Force bearbeitet wurde. Der Secret Service und die U. S. Marshals hatten das Privileg, dem FBI die Koffer tragen zu dürfen.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, haben Sie damals den entscheidenden Durchbruch erzielt und das dann auch allen Beteiligten deutlich unter die Nase gerieben.«
    »Klappern gehört zum Handwerk – das scheint mir besonders zu liegen. Und wäre ich ein Mann gewesen, hätte ich mich um die entsprechende Anerkennung auch nicht extra bemühen müssen.«
    »Na, na, das ist doch wohl nicht Ihr Ernst?«
    »Und ob, Jefferson, das weiß ich. Soll ich Ihnen ein paar Beispiele zitieren? Da fallen mir auf Anhieb mindestens tausend ein. Sie liegen mir direkt auf der Zunge.«
    »Und mindestens eine Tonne Säure dazu«, murmelte Parks unhörbar. Laut sagte er: »Und weshalb wollten Sie mich sprechen?«
    »Es geht um den Fall Howard Jennings«, sagte Joan.
    »Was ist damit?«
    »Ich habe mich lediglich gefragt, wie weit er gediehen ist. Höfliche Anfrage unter Kollegen.«
    »Ich kann nicht mit Ihnen über eine laufende Untersuchung reden. Das wissen Sie.«
    »Aber Sie können mir gewiss das eine oder andere erzählen, das weder vertraulich ist noch Ihre Ermittlungen gefährdet, bislang aber auch noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen ist.«
    Parks zuckte die Achseln. »Ich glaube, ich verstehe nicht ganz, worauf Sie hinauswollen.«
    »Ein Beispiel: Sie haben Sean King nicht verhaftet – vermutlich deshalb, weil Sie trotz einiger Indizien, die auf ihn als Täter zu deuten scheinen, nicht an seine Schuld glauben. Möglicherweise verfügen Sie auch über Fakten, die in eine andere Richtung weisen. Und bei Susan Whitehead kommt er als Täter erst recht nicht in Frage, weil er gar nicht in der Nähe des Tatorts war. In diesem Fall waren es nach meinen Erkenntnissen sogar Sie , die ihm ein Alibi verschafft haben.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich bin Ermittlerin, also habe ich ermittelt«, erklärte Joan.
    »Howard Jennings und Susan Whitehead müssen nicht unbedingt von derselben Person getötet worden sein. Es ist nicht auszuschließen, dass die beiden Verbrechen überhaupt nichts miteinander zu tun haben.«
    »Das glaube ich genauso wenig wie Sie. Mir scheint, dass diese beiden Verbrechen, so unterschiedlich sie sein mögen, eine ganze Menge gemeinsam haben.«
    Parks schüttelte müde den Kopf. »Ich weiß, ich weiß… Sie sind eine Intelligenzbestie, und ich bin ein Dummkopf. Je mehr Sie reden, desto weniger verstehe ich, was Sie eigentlich sagen wollen.«
    »Nehmen wir einmal an, Jennings’ Ermordung hängt gar nicht damit zusammen, dass er im Zeugenschutz war. Gehen wir stattdessen mal davon aus, er wurde umgebracht, weil er für Sean King arbeitete.«
    »Warum?«
    Joan ignorierte die Frage. »Susan Whitehead wurde ermordet und danach in Seans Haus geschafft. In keinem der beiden Fälle lässt sich eindeutig beweisen, dass Sean der Mörder war, und im Fall Whitehead hat er sogar ein Alibi.«
    »Was ihm im Fall Jennings allerdings fehlt«, konterte der Deputy Marshal, »ganz abgesehen davon, dass der Mord mit seiner Pistole begangen wurde.«
    »Ja, da hat er diese Austauschtheorie, die Sie ihm offenbar abnehmen.«
    »Ich sage dazu weder Ja noch Nein. Hier ist noch eine Theorie: Jennings wurde von seinen früheren Kumpanen umgebracht, und die haben versucht, King den Mord in die Schuhe zu schieben: seine Waffe, kein überzeugendes Alibi, die Leiche in seinem Büro – eine klassische Falle.«
    »Aber wie konnten sich die Täter da so sicher sein?«, fragte sich Joan laut.
    »Sicher worüber?«
    »Dass Sean in dieser Nacht kein Alibi hatte! Er war im Dienst und hätte zum Beispiel ohne weiteres einen Notruf bekommen können, dem er hätte nachgehen müssen. Dann hätte er ein Alibi gehabt. Und wenn ihn jemand zum Zeitpunkt des Mordes gesehen hätte, genauso.«
    »Es sei denn«, erwiderte Parks, »dem oder den Tätern war seine gewohnte Runde bekannt, und sie haben gewartet, bis King in der Innenstadt war. Dort wurde er nämlich um die Mordzeit gesehen.«
    »Ja, gut, aber trotzdem: Hätte er unterwegs jemanden getroffen

Weitere Kostenlose Bücher