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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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geputzt, genau wie alle anderen. Es wurde nie etwas vorgefunden. Ich weiß, das alles klingt ein bisschen sonderbar, und zu Anfang war ich auch neugierig und habe ein Auge aufgesperrt. Aber es hat in dem Zimmer nie Lärm oder sonst etwas Auffälliges gegeben. Und abgesehen von diesem Montgomery hat sich niemand mit ihr getroffen.«
    »Haben Sie die Frau gesehen, wenn sie kam oder verschwand?«
    »Manchmal. Aber sie hat immer ein Kopftuch, einen langen Mantel und eine Sonnenbrille getragen.«
    »Und das hat bei Ihnen keinen Verdacht erregt? Haben Sie nie herauszufinden versucht, wer sie ist? Sie abgepasst, um ihr zu folgen?«
    »Natürlich war ich misstrauisch. Ich schnüffele aber nicht in den Verhältnissen anderer Menschen herum. Leben und leben lassen, das ist meine Devise. Wenn die Frau ein Zimmer mieten und keine Sau wissen lassen wollte, wer sie ist – von mir aus. Hauptsache, sie hat gezahlt. Mehr interessiert mich nicht.« Lulus Stimme klang trotzig. »Ich verscheuche doch keine zahlenden Kunden.«
    »Tja, aber jetzt ist Kyle Montgomery tot, wurde vielleicht ermordet«, sagte Williams, »und darum müssen wir alles in einem etwas anderen Licht betrachten.«
    Nervös sah Lulu ihn an. »Davon habe ich keinen blassen Schimmer. Hier ist er bestimmt nicht umgebracht worden. Deshalb begreife ich nicht, was unser Club damit zu schaffen haben soll.«
    »Gut, dann will ich Sie mal aufklären«, sagte der Polizeichef. »Der Aussage eines Zeugen zufolge gab es zwischen Montgomery und der bewussten Frau eine hitzige Auseinandersetzung. Wir wissen, dass er die Frau widerrechtlich mit verschreibungspflichtigen Medikamenten versorgte, die er aus dem Büro der Rechtsmedizinerin entwendet hat, bei der er angestellt war.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Jedenfalls hatten sie kürzlich einen Streit«, stellte Williams klar, »und vergangene Nacht hat Montgomery plötzlich den Geist aufgegeben.«
    »Ich hab ihn bestimmt nicht umgebracht! Und wer die Dame ist, weiß ich nicht.«
    »War sie gestern Abend hier?«
    »Nicht dass ich wüsste. Jedenfalls habe ich sie nicht bemerkt.«
    »Wann haben Sie die Frau zum letzten Mal gesehen?«
    »Da bin ich mir nicht sicher«, antwortete Lulu gereizt. »Ich musste mich mit anderen Dingen befassen. Unter anderem musste ich meinen Mann begraben.«
    »Wir müssen jeden vernehmen, der gestern Abend hier war und die Frau gesehen haben könnte.«
    »Einige der Leute, die in Frage kommen, erscheinen erst später zur Arbeit.«
    »Dann möchte ich mir als Erstes das Zimmer anschauen und die Personen vernehmen, die derzeit hier sind , ob sie jemandem aufgefallen ist.«
    Lulu wurde immer unruhiger. »Jetzt sofort?«
    »Gibt’s da ein Problem?«
    »Nein, bloß schlafen einige von den Spätschicht-Tänzerinnen noch.«
    »Schlafen? Es ist vierzehn Uhr dreißig.«
    »Ihre Auftritte dauern bis in den frühen Morgen.«
    »Na gut, fangen wir mit dem Personal an, das nicht tanzt. Aber währenddessen wecken Sie die Mädels und bereiten sie darauf vor, Aussagen zu machen. Alles klar, Lulu?«
    »Alles klar«, versicherte Lulu augenblicklich.
    Beim Gehen schaute Michelle sich um und sah Lulus Hand in einer Schreibtischschublade verschwinden, genau wie bei ihrem vorherigen Besuch.
    »Todd«, meinte Michelle, als sie im Korridor standen, »warum holen Sie nicht schon mal die Leute zusammen und fangen mit der Vernehmung an? Sean und ich schauen uns hier so lange noch ein bisschen um.«
    »Gute Idee. Nachher tauschen wir unsere Erkenntnisse aus.«
    »Was ist los?«, fragte King, nachdem der Polizeichef und seine Mitarbeiter sich entfernt hatten.
    »Komm mal schnell mit.«
    Michelle begab sich mit King ins Freie und zur Rückseite des Gebäudes, wo aus der zweiten Etage eine Treppe herunterführte. Sie versteckten sich hinter einem Abfallcontainer und warteten. Schon nach einer knappen Minute wurde ihre Geduld belohnt. Aus einer Außentür der zweiten Etage kamen mehrere Männer zum Vorschein, die teils Mäntel über dem Arm trugen, teils nicht zugeknöpfte Hemden über der Hose. Sie stiegen die Treppe herunter, verschwanden in ihren Autos und fuhren davon.
    King und Michelle sahen sich an.
    »Anscheinend macht das Aphrodisia seinem Namen alle Ehre«, sagte King. »Gut aufgepasst, Michelle.«
    »Prostitution ist im Dienstleistungsgewerbe immer eine Möglichkeit zum Dazuverdienen«, stellte Michelle fest. »Wie gehen wir nun vor?«
    »Ein weiteres Gespräch mit Lulu wäre wohl angebracht.«
    »Der Mann tot und drei

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