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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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war.
    King entdeckte sie, als sie hinter der kleinen Anhöhe auf der rechten Seite auftauchte.
    Lulu Oxley war ganz in Schwarz gekleidet, trug im Gegensatz zu Remmy Battle aber keinen Schleier. Dann fiel es King plötzlich wieder ein. Heute war auch Juniors Beerdigung. Und in der näheren Umgebung gab es nur diesen Friedhof. Dann kamen hinter Lulu auch Priscilla Oxley und die drei Deaver-Kinder zum Vorschein.
    »Ach du Scheiße«, flüsterte King. Michelle hatte sie ebenfalls gesehen. Harry bemerkte sie erst, als King ihn darauf hinwies, und zuckte zurück. »Großer Gott!«, entfuhr es ihm.
    Lulu drehte sich um und gab ihrer Mutter und den Kindern ein Zeichen, dass sie zurückbleiben sollten. Sie gehorchten sofort. Lulu ging weiter. King, Michelle und Harry erhoben sich gleichzeitig, um ihr den Weg abzuschneiden. Andere Gäste waren ebenfalls auf sie aufmerksam geworden, wie das Raunen verriet, das durch die Menge ging.
    Als sie die Frau erreichten, etwa zwanzig Meter von den Battles entfernt, sagte King: »Lulu, das sollten Sie auf keinen Fall tun.«
    »Gehen Sie mir aus dem Weg, verdammt!«, erwiderte Lulu in einem Tonfall, der King verriet, dass sie getrunken hatte.
    Harry griff nach ihrem Arm. »Lulu, hören Sie zu. Sie werden mir jetzt zuhören!«
    »Warum sollte ich? Ich habe Ihnen schon mal zugehört, und jetzt ist Junior tot!« Auf King machte sie den Eindruck, als würde sie im nächsten Moment zusammenbrechen oder eine Waffe ziehen und auf alles feuern, was Kleidung trug.
    »Sie erreichen überhaupt nichts, wenn Sie sich hier einmischen«, sagte Harry. »Mrs Battle ist ebenfalls in Trauer.«
    »Sie sollte in der Hölle schmoren für das, was sie getan hat!« Sie versuchte ihren Arm aus Harrys Griff zu befreien, doch irgendwie gelang es dem älteren Mann, sie festzuhalten.
    Seine Stimme war ganz ruhig. »Es gibt nicht den geringsten Beweis, dass sie etwas mit Juniors Tod zu tun hatte. Im Gegenteil, alles deutet darauf hin, dass er von derselben Person ermordet wurde, die auch all die anderen auf dem Gewissen hat, einschließlich Bobby Battle. Mrs Battles Ehemann wurde vom selben Mörder getötet wie der Ihre.«
    »Dann hat sie vielleicht auch ihren Mann umbringen lassen. Ich weiß es nicht. Aber sie hat Junior bedroht, und nun ist er tot.«
    King blickte sich um und sah, dass Remmy Battle ihren Schleier gehoben hatte und in ihre Richtung schaute. Dann wurden Kings schlimmste Befürchtungen wahr. Remmy ging zu Mason, sagte etwas zu ihm, zeigte auf die Gruppe und kam dann im Schutz eines Regenschirms zu ihnen herüber.
    »O Mann, das wird ja immer besser«, murmelte King. Alle anderen Trauergäste sahen zu und warteten auf den folgenschweren Zusammenstoß der Witwen.
    Remmy hatte sie mit langen, zielstrebigen Schritten schnell erreicht. King trat ihr sofort in den Weg, um sie vor Lulu abzuschirmen.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg, Sean! Das hier geht Sie nichts an.« Ihr Südstaatenakzent war so ausgeprägt wie nie zuvor. Zumindest hatte King sie noch nie so erlebt. Ihre Haltung und ihr Tonfall duldeten keinen Widerspruch, und King tat widerstrebend, was sie von ihm verlangte.
    Harry war die nächste Barriere, doch es brauchte nur einen strengen Blick von Remmy, um auch ihn zur Seite zu scheuchen. Michelle versuchte es gar nicht erst, weil sie sofort die Sinnlosigkeit eines solchen Unterfangens erkannte.
    Nun stand Remmy genau vor Lulu, die ihren Blick erwiderte und mit leicht zitternden Beinen dastand. Tränen liefen ihr übers Gesicht, das zu einer hasserfüllten Fratze verzerrt war.
    Ohne sich zu den anderen umzudrehen, sagte Remmy: »Ich möchte unter vier Augen mit Mrs Oxley reden. Wir müssen uns über Dinge unterhalten, die nur uns beide etwas angehen.«
    »Ich habe nichts mit dieser…«, begann Lulu.
    Remmy hob eine Hand, doch King, der ihr Gesicht nicht sehen konnte, vermutete, dass es wahrscheinlich der Blick der älteren Frau war, der die normalerweise unbeugsame Lulu davon abhielt, ihre Schimpfkanonade abzufeuern.
    »Bitte lassen Sie uns miteinander reden«, sagte Remmy mit deutlich ruhigerer Stimme.
    Die drei entfernten sich zögernd. King blieb in der Nähe und hielt sich bereit, falls die Frauen übereinander herfallen sollten.
    Remmy nahm Lulus Arm und hielt ihn fest. Zuerst wollte die andere Frau sich ihr entziehen, dann aber beugte Remmy sich vor und redete auf sie ein, obwohl keiner der anderen mithören konnte, was gesprochen wurde. So ging es längere Zeit weiter, und King beobachtete

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