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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Wir haben in einem Apartmenthaus gewohnt. Da waren nur alte Leute. Ich hab sie nicht gemocht, weil sie so komisch gerochen haben. Alle bis auf einen. Einen alten Mann. Den fand ich nett. Monk hat ihn auch gemocht. Sie haben viel miteinander geredet. Der Mann hat allerdings komisch gesprochen. Es war schwer, ihn zu verstehen.«
    »Erinnerst du dich noch, worüber sie geredet haben?«
    »Nicht so richtig. Sie haben über Dinge gesprochen, die vor langer Zeit passiert sind.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich hab immer nur laut Klavier gespielt, wenn sie sich unterhalten haben.«
    »Aber du hast doch gesagt, dass du den alten Mann gemocht hättest.«
    »Das hab ich auch. Er war nett, aber er hat nur von alten Zeiten gesprochen, und es war schwer, ihn zu verstehen.«
    »Nun, viele alte Leute erinnern sich gern an die Vergangenheit. Und Monk hat es offenbar interessant gefunden.«
    »Der alte Mann wusste viel über Mathematik und Wissenschaft. Er hat Monk ein paar alte Karten gezeigt, und einmal hab ich ihn all diese Buchstaben auf ein Stück Papier schreiben sehen. Dann wollte er wissen, ob Monk sie verstehen kann.«
    »War es ein Code?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Du hast ›Buchstaben‹ gesagt. Ich dachte, Monk hätte nur mit Zahlen zu tun gehabt.«
    »Monk hat gesagt, die Geschichte sei voller Zahlen, wichtiger Zahlen. Alan Turing hat vor langer Zeit Zahlen benutzt, um dabei zu helfen, einen großen Krieg zu beenden. Monk hat mir immer davon erzählt. Aber sie haben auch Buchstaben aus dem Alphabet benutzt.«
    »Und darüber hat er mit dem alten Mann geredet? Über Alan Turing und was er während des Zweiten Weltkriegs gemacht hat?«
    »Manchmal.«
    Michelle, von Natur aus ungeduldig, fiel es zunehmend schwer, das Mädchen nicht anzuschreien: »Lass endlich diese Scheißspiele, und sag mir die Wahrheit, du Rotzgöre!« Tatsächlich aber fragte sie mit ruhiger Stimme: »Über was genau haben sie sich unterhalten?«
    Viggie stand auf. »Machen wir ein Wettrennen nach Hause.« Sie drehte sich um und sprintete los. Nach nur fünf Schritten hatte Michelle sie eingeholt, ließ sich dann jedoch zurückfallen, als würde sie müder.
    Sie täuschte vor, außer Atem zu geraten: »Ich … Ich sag dir was, Viggie … Wenn ich dich bis zum Haus schlage, musst du mir … von Codes und Blut erzählen. Schlägst du mich, verspreche ich dir, nie mehr … danach zu fragen. Abgemacht?«
    »Abgemacht!« Kaum hatte sie es gesagt, legte Viggie einen Zahn zu, flog über den Pfad zu Alicias Haus und ließ Michelle hinter sich.
    Sie kam um die letzte Kurve und sah das Haus direkt vor sich. Viggie quiekte vor Freude und rannte noch schneller. Zehn Schritt vor den Eingangsstufen beobachtete sie fassungslos, wie Michelle an ihr vorbeihuschte, die Treppe hinaufsprang und sich auf die oberste Stufe setzte.
    Viggie blieb stehen und starrte Michelle erstaunt an. »Du hast gemogelt«, sagte sie.
    »Und wie soll ich das gemacht haben? Du bist gerannt. Ich bin gerannt. Ich habe gewonnen. Jetzt musst du bezahlen.«
    »Ich mag dich, Michelle.«
    »Okay, Viggie«, sagte Michelle misstrauisch. »Aber was ist mit unserer Abmachung?«
    Viggie lief an ihr vorbei und ins Haus. Michelle folgte ihr. Als sie das Wohnzimmer betrat, saß Viggie am Klavier und drosch förmlich mit den Fingern auf die Tasten ein. Das Tempo wurde so schnell, dass Michelle der Musik nicht einmal mehr folgen konnte.
    »Viggie, bitte, hör auf. Hör auf! Viggie! «
    Und das Mädchen hörte auf, sprang von der Bank und rannte die Treppe hinauf. Oben angekommen, blieb sie stehen, drehte sich zu Michelle um und rief: »Codes und Blut!« Dann verschwand sie, und einen Augenblick später knallte ihre Zimmertür zu.
    Ein paar Sekunden später kam eine halb angezogene Alicia Chadwick die Treppe hinuntergelaufen. »Mein Gott, was ist hier los?«, rief sie.
    Michelle nahm die Hände von den Ohren und drehte sich zu Alicia um. »Wenn ich das wüsste. Viggie ist am Klavier völlig durchgedreht.«
    »Normalerweise geschieht das nicht, es sein denn, irgendetwas oder irgendjemand hat sie aufgeregt«, sagte Alicia vorwurfsvoll.
    »Nun, diesmal ist sie allein dafür verantwortlich.«
    Michelle tippte Alicia auf die Schulter. »Du bist dran. Ich brauche eine Pause von dem Kind.« Sie ging hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.
    Später berichtete sie Sean, dass Viggie bis jetzt eine Sackgasse sei.
    »Das macht es umso wichtiger, dass wir nach Camp Peary gehen«, sagte er. »Die Ausrüstung, die ich bestellt

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