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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Griff um Viggie, trat mit den Beinen und kämpfte mit einem Arm gegen die Strömung an. Doch es war sinnlos. Mit Viggie im Schlepptau kam sie nicht gegen die Strömung an.
    Das Gewitter war nun direkt über ihnen. Michelle konnte nur noch das Donnern hören, das Rauschen des Windes und das Stöhnen und Ächzen mehrerer Bäume, die vom Sturm entzweigerissen wurden. Viggie wand sich. Vielleicht spürte sie die aufkeimende Panik in Michelles verspannten Muskeln.
    Das Motorengeräusch hörte sie erst, als es fast neben ihnen war. Starke Hände packten Viggie und zogen sie nach oben. Dann wurde auch Michelle aus dem Wasser gehievt. Als sie auf einer der Bänke hockte, die Arme um Viggie geschlungen, schaute Michelle auf Champ Pollion, der seine Aufmerksamkeit nun wieder darauf richtete, das Boot durch den Fluss zu lenken. Er fuhr auf direktem Weg zur Anlegestelle von Babbage Town.
    Viggie fest in den Armen, erhob sich Michelle und stellte sich neben Champ. »Danke. Es war höllisch da draußen.«
    »Ich war auf einem Spaziergang, als ich Viggie kentern sah. Dann habe ich beobachtet, wie Sie hinterhergesprungen sind. Da bin ich zum Powerboot gelaufen. Ich wollte so schnell wie möglich zu Ihnen.«
    Geschickt legte er an und half Michelle, Viggie von Bord zu bringen. Das Mädchen war noch immer wie leblos.
    »Ist ihr auch wirklich nichts passiert?«, fragte Champ besorgt.
    »Sie ist nur völlig erschöpft.«
    Michelle nahm Viggie sanft an der Schulter und führte sie den Weg nach Babbage Town hinauf. Champ ging neben ihnen her bis zu Alicias Haus.
    Michelle sagte: »Wenn Sie ein Flugzeug genauso gut fliegen, wie Sie ein Boot fahren, dürfte der morgige Tag sehr angenehm werden.«
    »Äh … macht es Ihnen etwas aus, wenn wir unseren Flug um einen Tag verschieben? Mir ist etwas dazwischengekommen.«
    »Schon in Ordnung, Champ. Wann immer Sie wollen.«
    Champ lächelte schüchtern, murmelte etwas Unverständ-liches und ging.
    »Du hast mir das Leben gerettet, Mick«, sagt Viggie, nachdem sie sich beide trockene Kleider angezogen hatten.
    »Bedank dich vor allem bei Mr. Pollion«, erwiderte Michelle. »Was hast du überhaupt allein auf dem Fluss gemacht?«
    Viggie ließ schuldbewusst den Kopf hängen. »Ich … Ich wollte allein sein.«
    »Da gibt es tausend andere Möglichkeiten, ohne dass man sich in Gefahr bringt.«
    »Danke, dass du mir das Leben gerettet hast«, sagte Viggie.
    »Ich bin nur froh, dass ich dort war.«
    Viggie stand auf, ging zum Klavier und begann zu spielen, diesmal jedoch bedächtig, nicht so wild wie beim letzten Mal. Es war eine langsame, traurige Melodie. Viggie schaute zu Michelle, während sie spielte; ihre Miene war unergründlich.
    Als der letzte Ton verklang, sagte Michelle: »Das war wunderschön. Was war das für eine Melodie?«
    Viggie antwortete nicht. Sie drehte sich um und stieg die Treppe hinauf. Einen Augenblick später schloss die Schlafzimmertür sich hinter ihr.
    Draußen auf dem York River kreuzte ein motorisiertes Schlauchboot – ein leichtes Sturmboot, das Rückgrat amphibischer Landeoperationen. Am Steuer stand Ian Whitfield. Er trug eine gelbe Regenjacke und Khakishorts. Seine Beine waren muskulös und sonnengebräunt; der rechte Unterschenkel jedoch war stark vernarbt, und der eisige Regen ließ die Narben pochen. Doch Whitfield schien das Unwetter, das um ihn her tobte, gar nicht zu registrieren. Auf dem Deck lag Michelles Kanu; die Leine hing noch immer am Tragegriff.
    Whitfield schob den Gashebel nach vorne, und das Sturmboot schoss auf das Ufer von Babbage Town zu. Kurz darauf legte Whitfield an, stieg aus und zog das Kanu auf den Landesteg. Dann sprang er zurück an Bord und gab wieder Gas. Das Sturmboot machte einen gewaltigen Satz nach vorne und sprang hoch über eine Welle hinweg.
    Eine Minute später waren das Sturmboot und der Chef von Camp Peary nur noch ein Fleck draußen auf dem Fluss, während das Gewitter noch immer das Land heimsuchte.

65.
    F rüh am nächsten Morgen war die Gewitterfront weitergezogen. Sean und Michelle trafen sich gut eine Meile von Babbage Town entfernt an der Stelle, von der sie auch den Gang nach Camp Peary geplant hatten. Als sie am Tag zuvor miteinander gesprochen hatten, hatte Michelle von ihrem Erlebnis auf dem Fluss berichtet, und Sean hatte ihr von Champs fehlendem Alibi erzählt. Nun trafen sie sich erneut, um noch einmal alles zu besprechen, ohne dabei neugierigen Blicken ausgesetzt zu sein.
    »Also«, sagte Sean, »erzähl mir noch

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