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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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spielen.
    Das Mädchen erfüllte ihr den Wunsch und ging dann wieder nach oben. Michelle schnappte sich den Rekorder und gesellte sich draußen zu Horatio und Sean.
    Sean sagte: »Ich habe Alicia angerufen. Sie kommt gleich. Horatio, kannst du in der Zwischenzeit die Noten aufschreiben, die sie gespielt hat?«
    »Das sollte kein Problem sein.«
    »Oder hat einer von euch das Stück erkannt? Falls ja, können wir nach den Noten suchen. Viggie muss sie irgendwo hier haben.«
    »Tut mir leid, aber das war mir ein wenig zu schmalzig«, gestand Horatio. »Ich stehe mehr auf klassischen Rock.«
    Als Alicia schließlich eintraf, hatte Horatio die Noten aufgeschrieben. Sean zeigte sie ihr.
    »Und Sie halten das für eine Art Code?«, fragte Alicia.
    »Ja«, antwortete Sean. »Reicht das für Sie, um damit zu arbeiten?«
    »Das wird sich zeigen. Haben Sie eine Idee, was das Thema sein könnte?«
    Sean schaute zu Michelle, schwieg jedoch.
    Alicia war der Blick nicht entgangen. Zornig sagte sie: »Wenn Sie nicht genug Vertrauen zu mir haben, dass Sie mir alles sagen, müssen Sie sich jemand anders suchen, der Ihnen hilft!«
    »Okay, okay.« Sean atmete tief durch. »Denken Sie an Camp Peary, deutsche Kriegsgefangene und Geheimflüge.«
    Alicia runzelte die Stirn. »Nur um das klarzustellen: Ich bin Linguistin und Mathematikerin, kein Kryptoanalytiker.«
    »Aber einige der besten Codeknacker der Welt waren Linguisten und Mathematiker«, erklärte Sean.
    »Es wäre trotzdem nett, ein bisschen mehr Kontext zu haben, um damit zu arbeiten. Monk Turing war ein sehr kluger Mann. Ich bezweifle, dass es einfach sein wird.«
    »Turing!«, stieß Sean plötzlich hervor. »Codes und Blut! Das muss es sein!«
    »Was muss was sein?«, fragte Michelle und blickte ihn verdutzt an.
    »Monk Turing war mit Alan Turing verwandt. Sie waren Blutsverwandte. Monk hat vor kurzem England besucht und die Stationen von Turings Leben abgeklappert. Alan Turing hat fast im Alleingang einen der deutschen Enigma-Codes geknackt. Es muss etwas damit zu tun haben.«
    Alicia schaute die Notenblätter durch. »Das hilft mir tatsächlich. Ich habe ein paar Bücher über Alan Turing und seine Arbeiten. Wann müssen Sie etwas wissen?«
    »Sofort wäre nicht schlecht.«

67.
    M ichelle, die sich von Natur aus zum Wasser hingezogen fühlte, beschloss, ein wenig mit dem Kanu hinauszufahren. Das half ihr beim Nachdenken; außerdem wollte sie noch einmal an der Flussseite von Camp Peary vorbeifahren. Wenn sie schon dort einbrechen wollten, konnte ein wenig Aufklärungsarbeit nicht schaden. Als sie zum Bootshaus kam, sah sie ihr Kanu auf dem Steg und fragte sich verwundert, wie es hierhergekommen war.
    Nach einer halben Stunde auf dem Wasser hatte sie Camp Peary aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Den Zaun zu überwinden würde nicht allzu schwer sein, aber dann? Zum ersten Mal dachte sie ernsthaft darüber nach, was mit ihnen geschehen würde, sollte man sie fassen.
    Außerdem – was genau erwarteten sie eigentlich, inmitten von zehntausend Morgen Waldland zu finden? War es das wert, dass sie ihr Leben dafür riskierten? Sean schien inzwischen Zweifel an dem Plan zu hegen. Aber was, wenn er ihn doch durchzog? Würde sie, Michelle, bis zum Schluss zu ihm stehen? Oder würde sie ihn allein ziehen lassen? Und wenn er getötet wurde und sie es hätte verhindern können, wäre sie bei ihm geblieben? Würde sie damit leben können?
    Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als in der Nähe ein Bootshorn ertönte. Michelle schaute sich um. Ein Sturmboot näherte sich von hinten. Ein grauhaariger Mann mittleren Alters stand am Steuer. Er trug eine Tarnhose, ein weißes T-Shirt und eine blaue Baseballkappe. Er lächelte freundlich, als er näher kam.
    Geschickt lenkte er sein Boot neben das Kanu und stellte den Gashebel auf Neutral, während Michelle das Paddel ausstreckte, um sich an seinem Boot zu stabilisieren.
    »Ian Whitfield«, stellte der Chef von Camp Peary sich vor und streckte Michelle zum Gruß die Hand entgegen.
    Michelle versuchte, ihr Erstaunen zu verbergen.
    »Ein viel schönerer Tag, hier draußen zu sein, als gestern«, bemerkte er fröhlich.
    »Dann waren Sie auch in dem Gewitter?«
    »Ja. Ich habe das Kanu gefunden, mit dem Sie rausgefahren sind. Es ist den Fluss hinuntergetrieben. Ist was passiert?«
    »Eine Freundin von mir ist ins Wasser gefallen. Wir konnten sie Gott sei Dank herausholen.«
    »Da können Sie von Glück sagen. Die Strömung des York kann

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