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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Geben Sie es Lindy. Bei diesen Pennern und Versagern, mit denen sie sich immer wieder einlässt, kann sie es gut gebrauchen. Vier Babys von vier verschiedenen Samenspendern – entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise –, und vermutlich wird sie noch vier weitere bekommen.« Sie schwieg kurz, und Horatio beschloss, ihr diese Zeit zu lassen.
    »Wie geht es Michelle?«, fragte Hazel dann.
    »Es ging ihr schon mal besser«, antwortete Horatio rundheraus.
    »Ich habe ihre Karriere verfolgt«, gab Hazel zu. »Ich habe über sie in der Zeitung gelesen und so.«
    »Tatsächlich? Warum?«
    »Schauen Sie doch nur, was das Mädchen aus sich gemacht hat: Olympiateilnehmerin, Secret Service … Michelle kann stolz auf sich sein. Ich habe immer gewusst, dass sie es schafft.«
    »Wie das?«
    »Wie Sie vorhin sagten – man kann bereits in jungen Jahren erkennen, was aus einem Kind wird. Dieses Mädchen war entschlossen und unbeirrt. Klein, aber oho! Das habe ich mir immer gedacht, wenn ich sie gesehen habe. Sie ließ einfach nicht zu, dass ihr irgendwer oder irgendwas in den Weg kam.«
    »Aus Ihnen wäre eine gute Psychologin geworden.«
    »Ich wollte Ärztin werden. Auf dem College war ich die Drittbeste meiner Klasse.«
    »Was ist passiert?«
    »Mein älterer Bruder wollte auch Arzt werden, und damals sind Jungen stets den Mädchen vorgezogen worden. Also bin ich daheim geblieben, habe meine Eltern gepflegt, als sie alt wurden, und habe schließlich geheiratet und Kinder bekommen. Schade nur, dass mein Mann einen Tag nach seiner Pensionierung an einem Herzanfall gestorben ist. Tja, und jetzt bin ich hier. Kein sonderlich aufregendes Leben, aber es ist alles, was ich habe.«
    »Eine Familie großzuziehen ist ein wichtiger Job.«
    »Ich sage ja nicht, dass ich irgendetwas davon bereuen würde; aber jeder Mensch hat seine Träume, und einige Leute – wie Michelle – kämpfen hart, um sie zu erreichen.«
    »Ist Ihnen eine Veränderung an Michelle aufgefallen?«
    »Ja. Ich kann allerdings nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob sie zu der Zeit sechs Jahre alt war. Es ist einfach zu lange her. Aber ganz plötzlich wollte das Kind mir nicht mehr in die Augen schauen – dabei waren wir befreundet. Wir haben immer Teepartys mit den Nachbarskindern veranstaltet. Aber irgendwann ist sie einfach nicht mehr gekommen. Sie war schreckhaft geworden und hat viel geweint. Ich habe versucht, mit ihrer Mutter zu reden, aber Sally Maxwell wollte nichts davon hören. Kurze Zeit später sind sie dann weggezogen.«
    »Haben Sie eine Erklärung, was diese Veränderungen bei Michelle ausgelöst haben könnte?«
    »Im Laufe der Jahre habe ich viel darüber nachgedacht, mir ist aber nichts eingefallen.«
    »Michelles Familie hat mir erzählt, dass sie immer schlampiger geworden ist, und daran hat sich bis heute nichts geändert.«
    »Ich bin nicht viel in ihrem Haus gewesen. Sally hatte alle Hände voll zu tun, weil Frank so viel gearbeitet hat.«
    »Ich dachte, hier in der Gegend hätten die Polizisten eher normale Arbeitszeiten.«
    »Michelle war eine Nachzüglerin. Frank versuchte damals, zur Großstadtpolizei zu kommen. Tagsüber hat er gearbeitet, und abends hat er an Fortbildungen in Kriminologie teilgenommen.«
    »Klingt ziemlich ehrgeizig. Können Sie mir sonst noch etwas erzählen?«
    »Nun, es gibt da eine Sache, die mich immer schon verwirrt hat. Aber vermutlich hat es nichts mit dem zu tun, wonach Sie suchen.«
    »Oh, ich bin dankbar für jede Information.«
    »Nun, die Maxwells hatten eine wunderschöne Rosenhecke, die ihren ganzen Vorgarten umschloss. Frank hatte sie als Geburtstagsgeschenk für Sally gepflanzt. Sie war wirklich schön. Und erst der Duft! Ich bin oft dorthin gegangen, um an den Blumen zu riechen.«
    »Jetzt ist die Hecke nicht mehr da.«
    »Ich weiß. Eines Abends bin ich ins Bett gegangen, und als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, hatte jemand sie abgesägt.«
    »Hat man je herausgefunden, wer das getan hat?«
    Hazel schüttelte den Kopf. »Frank nahm an, dass es ein paar Jugendliche waren, die er wegen Alkohol am Steuer verknackt hatte, aber ich bin mir da nicht so sicher. Was wissen Teenager schon von Blumen? Sie hätten Frank eher die Reifen zerstochen oder Steine durchs Fenster geworfen.«
    »Erinnern Sie sich noch daran, wann das war?«
    Die alte Frau starrte an die Decke und schürzte wieder die Lippen. »Das müsste jetzt fast dreißig Jahre her sein.«
    »Oder vielleicht siebenundzwanzig oder

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