Sean King 03 - Im Takt des Todes
Ich schnappe nur manchmal was aus der allgemeinen Gerüchteküche auf. Ich kenne niemanden, der mir die Passagierlisten dieser Flüge geben würde, wenn es das ist, was Sie meinen.« Sein Finger wanderte zu einem anderen Gebiet auf der Karte. »Da trainieren fast ständig paramilitärische Einheiten, richtig Furcht einflößende Kerle. Vermutlich üben sie Entführungen, oder von der Regierung sanktionierte Attentate. Die CIA kann besser töten als sonst jemand. Sie simulieren Missionen auf der ganzen Welt. Himmel, sie lassen sogar Ballons steigen, um das Wetter zu verändern. Sie lassen es regnen oder schneien, was immer sie gerade brauchen. Und sie haben auch riesige Windmaschinen und gigantische Heizöfen … zumindest habe ich das gehört.«
»Um den Wüstenkampf zu simulieren. Wie im Irak«, bemerkte Michelle.
Sie verbrachten noch ein paar weitere Minuten mit South Freeman und verabschiedeten sich dann mit dem Versprechen, ihn auf dem Laufenden zu halten. Als Gegenleistung versprach Freeman, sie zu informieren, sollte er etwas Neues hören. »Wer weiß«, sagte er, ehe sie gingen. »Vielleicht bekomme ich ja sogar das Haus meiner Eltern zurück. Wäre das nicht toll?«
Als sie wieder in Michelles SUV stiegen, klingelte Seans Handy. »King.«
Er atmete zischend ein. »Scheiße!«, fluchte er und unterbrach die Verbindung.
»Ist noch jemand gestorben?«
»Ja, und zwei Mann sind sogar noch toter als tot.«
»Wovon redest du?«
»Das war Sheriff Hayes. Die Leichenhalle ist gerade in die Luft geflogen.«
48.
E s war ein Gasleck«, sagte Sheriff Hayes, als sie auf die verkohlten Überreste der provisorischen Leichenhalle starrten.
»War es das nicht immer?«, bemerkte Michelle spöttisch.
»Und der Pathologe ist bei der Explosion ums Leben gekommen?«, fragte Sean.
Hayes nickte. »Er hat gerade an Rivests Leiche gearbeitet. Von ihm ist nicht mal genug für eine Autopsie übrig.«
»Gilt das auch für die Leichen von Monk und Rivest?«
»Ja. Nur noch ein Häuflein Asche.«
»Das kommt jetzt aber viel zu passend, was meinen Sie?«, sagte Sean.
»Ich dachte, ich hätte Ihnen unmissverständlich gesagt, Sie sollten mir nicht in die Quere kommen!«, dröhnte eine Stimme.
Alle drei drehten sich um und sahen FBI Special Agent Ventris auf sich zukommen. Nur einen Schritt vor Sean baute der Mann sich auf. »Sind Sie taub?«
»Er arbeitet mit mir zusammen, Agent Ventris«, meldete Hayes sich rasch zu Wort.
»Mir ist scheißegal, ob Sie mit Gott dem Allmächtigen zusammenarbeiten! Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen mir nicht in die Quere kommen!«
»Ich bin hier, weil Sheriff Hayes mich angerufen und darum gebeten hat«, sagte Sean in gleichmütigem Tonfall. »Wären Sie jetzt so freundlich, mir zu erklären, warum das FBI bei einem lokalen Mordfall mitmischt, bei dessen Ermittlung allein die hiesige Polizei zuständig ist?«
Ventris schien drauf und dran zu sein, Sean die Faust ins Gesicht zu schlagen. Michelle trat zwischen die beiden.
»Hören Sie, Sean und ich haben auch einmal für die Bundesregierung gearbeitet, Agent Ventris. Len Rivest war unser Hauptkontakt, und jetzt ist er tot. Sean hat die Leiche entdeckt. Ist doch klar, dass wir bei dieser Sache auf dem Laufenden bleiben wollen. Aber wir werden uns in keinster Weise in eine Untersuchung des FBI einmischen. Wir suchen nur nach der Wahrheit, so wie Sie.«
Ihre Worte schienen Ventris ein wenig zu besänftigen.
Rasch sagte Hayes: »Sean, vielleicht sollten Sie Agent Ventris von Ihrer Theorie erzählen, was die Umstände von Rivests Tod angeht.«
»Ich möchte nicht, dass es so aussieht, als würden wir uns einmischen«, sagte Sean.
»Raus damit!«, stieß Ventris hervor.
Widerwillig erzählte Sean ihm von den fehlenden Handtüchern, der Badematte und dem Pümpel sowie von seiner Theorie, wie Rivest getötet worden sein könnte. »Wir haben den Pathologen gebeten, nach entsprechenden Spuren an der Leiche zu suchen.«
Kurz schaute Ventris zu Boden. »Ja, mir ist auch aufgefallen, dass es keine Handtücher in dem Badezimmer gab«, sagte er, »und keine Badematte. Aber von dem Pümpel hab ich nichts gewusst.«
»Dann haben auch Sie den Verdacht, dass es sich um einen Mord handeln könnte?«, fragte Michelle.
»Ich habe immer den Verdacht, dass es sich um einen Mord handeln könnte«, erwiderte Ventris. »Ich lasse ein Team kommen, um alles hier zu untersuchen.«
»Und Sie sind an Rivests Tod interessiert«, sagte Sean, »weil Sie glauben, dass
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